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Tia war zutiefst erschrocken über ihre Worte. „Ihr... findet mich halb verhungert?", fragte sie die Heilerin bestürzt.
„Ja, das seid ihr, Mylady. Und  ihr wisst es vermutlich noch nicht einmal, das dies oft in den Drachenlanden mit jenen Mädchen geschieht die schon von vornherein als Bräute für die Drachen ausgewählt und auch eigens erzogen wurden.
Grausamst misshandelt, will ich sogar meinen, auch wenn ihr es sicher nicht so empfindet. Für euch ist das schreckliche Gebaren brutaler Männer etwas ganz alltägliches, richtig? Doch die Königslande geben den Drachenherrn dadurch keine fruchtbaren Bräute, meine Lady und es wird lange dauern ehe ihr stark genug sein werdet zu empfangen, falls ihr das möchtet und dann auch zu überleben.
Ihr solltet euren Herrn bis dahin um schonung bitten, ja ihn anflehen, da ich sonst befürchten muss, wird es euch bald schon töten, liegt ihr weiterhin so entkräftet bei ihm und versucht ihn zu gefallen.",  erklärte sie Tia mitleidig. Tia aber schluckte nur krampfhaft an den erschrockenen Tränen und schüttelte schließlich ungläubig den Kopf.

„Ich kann Darkh ganz unmöglich darum bitten mich nicht zu berühren. Er hat mich zu seiner Braut  gemacht, Trude. Meine Pflicht ist es ihm meinen Körper zu schenken und  auch mein Leben.
Denn ich bin doch im Grunde ganz und gar unbedeutend, begreift das bitte. Und wenn es mein Lebenszweck ist nur für eine Weile lang das Gemüt eines so starken und mächtigen aber durchaus auch sehr freundlichen Drachen zu erhellen, indem ich ihn gewähren lasse in seinen Wünschen, dann will ich ihn nicht enttäuschen, indem ich seine Wahl in Zweifelhaftes Licht rücke und ihn bereuen lasse mich mitgenommen zu haben.", wandte sie sorgenvoll ein. „Er hat schon genug Zorn in sich auf meinen Vater und meinen König. Ich befürchte für unser Königreich schwere Kriegszeiten und tausende Tote, so ich ihm erklärte dass er sich nun auch noch gedulden muss... für längere Zeit sogar.
Ganz davon abgesehen ist es tatsächlich gar nicht schlimm, wenn er bei mir liegt. Er ist wirklich unvorstellbar sanft mit mir, nur dass mir das hier seltsamerweise keiner glauben mag."
Ich glaube euch, meine Herrin, denn wäre es nicht so, wäret ihr schon längst gestorben.",  nickte die Heilerin nur besorgt und half ihr dann dabei sich weiter anzukleiden, reichte ihr das frische dicke Leinen für ihren Blutfluss  und Hester und Maggy schnürrten ihr dass neue Kleid dass sie nun trug, eine wahre Augenweide in Himmelblau und goldbraun, besetzt mit weißer Spitze an Ärmeln und Kragen.
Noch nie hatte Tia ein solch wundervolles Gewand gesehen, doch konnte sie sich kaum richtig  darüber freuen, bei der Aussicht ihrem Drachenherrn nun erklären zu müssen, dass sie ihn gerade schwer enttäuschte.
Schon krampfte ihr Bauch sich wieder zusammen und die Mägde stützten sie eilig, bevor sie ihr nach draußen halfen, auf den Hof und ins Sonnenlicht. Wie Tia aber staunen musste, als sie dort einen regelrechten Auflauf vor sich sah. Allen voran der Mächtige Drachenherrscher, dieser Mog'a'gur, den Darkh Vater genannt hatte.
Mit schweren Schritten kam er nun auf sie zu, betrachtete sie kurz ernsthaft und sah dann die Kräuterfrau eindringlich an.

„Ist es wahr was Regar mir erzählte? Hat man dies Mädchen vorsätzlich unfruchtbar und leidend gemacht, Trude?", fragte er sie eisig.
Tia erbleichte und begann unter seinem eiskalten Gebaren zu zittern wie auch sich zu ängstigen, dass man sie nun doch noch töten oder ablehnen könnte, weil sie zu schwach und zu dürr ... und noch dazu unfruchtbar?! Welch eine Schande!

„Mein Lord und Drachenherr!", knickste die Kräuterfrau ehrerbietig und wies dann kurz  auf Tia. „Der Körper dieser jungen Lady ist derart dünn und ausgemergelt das der junge Leib sich gegen jedwede Frauliche Eigenschaft wehrt, so  auch gegen die Fruchtbarkeit.
Dies ist mit großem Schmerz verbunden, wenn sie blutet. Sie muss unbedingt viel essen und  Ruhe haben, mindestens bis Mittwinter, mein Herr, sonst wird sie eine vielleicht eintretende Schwangerschaft kaum lebendig überstehen können. Und... auch wenn es vermessen ist und die Lady ob ihrer tugendhaftigkeit dies entschieden ablehnt, um ihren Drachenherrn nicht zu brüskieren... Er sollte sie ebenfalls bis Mittwinter nicht mehr beschlafen, damit sie sich erholen kann. Noch besser wäre es sogar bis zum Fühjahr zu warten..."

DrachenmondDonde viven las historias. Descúbrelo ahora