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Gerade zog ich mir im Gang meine Jacke über und wollte meine Schuhe anziehen, da betrat mein Bruder und irgendein fremder Junge durch die Tür in die Wohnung. Der Junge schleppte ein Koffer mit sich mit und lachte mit David lauthals über etwas. Als beide mich erblickten, verstummten sie sofort.

„Du bist noch nicht gegangen. Gut. Dann kannst du ja jetzt schon deine Sachen packen.", sagte David und zog seine Schuhe aus. Verwirrt blickte ich ihn an und runzelte mit meiner Stirn.

„Meine Sachen packen?", fragte ich ihn und er seufzte daraufhin genervt auf.

„Zach wird hier für eine Weile wohnen und er wird in deinem Zimmer schlafen müssen. Solange musst du wo anders hin.", sagte er mir unverschämt ins Gesicht und wollte dann einfach an mir vorbei laufen ins Wohnzimmer. Ich hielt ihn aber am Arm zurück und blickte ihn entsetzt an.

„Du kannst schon mal rein.", sagte David zu Zach, woraufhin dieser dann nickte und mit seinem Koffer an uns vorbei lief.

„Du kannst mich nicht einfach aus meiner Wohnung schmeißen!", sagte ich wütend und er riss daraufhin seinen Arm von meinem Griff weg. Dann trat er mir nen Schritt näher und blickte mich wütend an.

„Ich kann machen was ich will. Jetzt pack deine Sachen und verschwinde. Ich ruf dich an wenn Zach wieder weg ist.", sagte er und wollte an mir vorbei ins Wohnzimmer gehen. Da für mich die Diskussion aber schon längst nicht vorbei war, hielt ich ihn wieder am Arm zurück. Plötzlich drehte er sich zu mir um und schlug mit seiner Handfläche auf meine Wange. Ich zischte vor Schmerz auf und presste meine Augen zusammen. Er packte mich dann am Kragen und kam mit seinem Gesicht meinem näher während ich immer noch meine Augen zusammen presste.

„Geh jetzt.", zischte er und stoß mich dann nach hinten. Ich konnte mich nicht mehr halten weshalb ich auf meinem Arsch fiel. Langsam öffnete ich wieder meine Augen und sah wie David einfach ins Wohnzimmer lief. Meine Lippen presste ich zusammen und ich versuchte mit aller Kraft meine Tränen zu unterdrücken.

Und das alles noch an meinem Geburtstag...

Langsam rappelte ich mich wieder auf meine Beine auf und blickte dann auf die Uhr. Meine Schicht beginnt in paar Minuten und ich muss jetzt noch meine Sachen packen und aus der Wohnung ausziehen indem ich sogar die Miete jeden Monat bezahle. Eigentlich müsste ich mich wehren. Ich darf mich nicht so von ihm behandeln lassen. Aber ich kann nicht. Auch wenn es erniedrigend klingt... Ich bin ehrlich. Ich bin schwach. Mein Leben ist ein reinster Witz.

Während dieser behinderter Zach und mein noch behinderter Bruder im Wohnzimmer zockten und Alkohol tranken, versuchte ich das Wichtigste in eine Tasche schnell zu packen. Dann zog ich meine Schuhe schnell an und stürmte mit der Tasche aus der Wohnung raus. Ich rannte die Treppen runter nach draußen und beeilte mich dann in die Bar. Während ich dahin lief überlegte ich mir eine Lösung wo ich die nächsten Nächte schlafen könnte. Und das einzige war mir einfiel war ein Motel Zimmer zu mieten. Obwohl ich mir das nicht mal leisten kann. Aber was anderes fiel mir nicht ein.

In der Disko angekommen war diese schon prächtig gefüllt, weshalb ich mich durch die Menge zu der Bar
drängte und erschöpft auch endlich ankam. Ich schmiss die schwere Tasche auf den Boden und seufzte verzweifelt auf. Gerade als ich mir die Schürze um meine Hüfte bund, kam aus dem Nichts Lukas herausgesprungen. Und dieser hatte tatsächlich einen Muffin in der Hand die mit einer brennenden Kerze geschmückt war.

„Happy Birthday, Kleines.", sagte er breit grinsend und hielt mir den Muffin entgegen. Berührt blickte ich den Muffin und dann ihn an.

„Du weißt dass ich Geburtstag habe?", fragte ich ihn überrascht und musste breit vor Freude lächeln.

„Hey! Natürlich weiß ich dass du Geburtstag hast. Jetzt wünscht dir was und puste es aus.", sagte er, woraufhin ich dann mit dem Kopf nickte. Ich ging mit meinem Gesicht der Kerze näher und schloss meine Augen.

Ich wünsche mir in der Zukunft eine glückliche Familie.

Dann pustete ich die Kerze aus.

Lukas nahm mich dann in die Arme und drückte mich fest zu. Ich lachte auf und umarmte ihn glücklich zurück. Er ist der erste Mensch der mich zum ersten Mal an meinem Geburtstag glücklich gemacht hat. Das werde ich niemals vergessen.

„Danke Lukas.", sagte ich nach der Umarmung und blickte ihn dankend an.

„Ist doch klar. Du bist meine Freundin.", sagte er und wuschelte mir durch die Haare. Ich grinste breit und richtete meine Haare wieder in Ordnung. Dann machten wir uns beide an die Arbeit bis irgendwann ein Bodyguard zu mir kam.

„Der Boss wünscht sie zu sehen.", sagte er und zeigte auf den VIP- Bereich. Als er dann wieder wegging, blickte ich zu Lukas der mich fragend anblickte. Ich zuckte mit den Schultern und trat dann aus der Theke raus. Dann lief ich durch die Menge zu der Treppe und die Bodyguards ließen mich durch somit ich diese rauflaufen konnte.

„Du hast mich gerufen.", sagte ich während ich den VIP- Bereich betrat. Mace stand vom Sofa auf und kam dann auf mich zu gelaufen.

„Ich wollte das Geburtstagskind sehen.", sagte er, woraufhin ich ihn überrascht anblickte.

„Woher weißt du dass ich Geburtstag habe?", fragte ich während er dann vor mir zum stehen kam. Er lachte leicht auf und blickte mich schief grinsend an.

„Natürlich weiß ich dass du Geburtstag hast.", sagte er und biss sich leicht auf die Unterlippe.

„Und deswegen wollte ich dir etwas geben.", sagte er und griff dann in seine Hosentasche. Er holte eine kleine Schachtel heraus und hielt sie hoch.

„Ich brauch kein Geschenk, Mace. Dass du daran gedachst hast, ist Geschenk genug.", sagte ich, woraufhin er dann leicht mit dem Kopf schüttelte. Er kam mir einen Schritt näher und blickte runter auf die Schachtel. Dann öffnete er diesen und zog langsam eine Kette raus. Erstaunt blickte ich die wunderschöne Kette an. Diese war aus Gold und hatte einen Halbmond dran.

„Die Kette hatte mein Vater mal meiner Mutter zum Geburtstag geschenkt. Als sie verschwunden ist, lies sie alles zurück. Auch diese Kette.", sagte Mace, woraufhin ich ihn überrascht anblickte.

„Und weißt du wieso ein Halbmond?", fragte er mich, woraufhin ich leicht mit dem Kopf schüttelte.

„Weil mein Vater meine Mutter wie sein Halbmond sah. Denn auch wenn es Dunkel und düster war, war sie diejenige die ihm noch Licht ins Leben brachte.", sagte er und blickte verträumt die Ketten an. Ich musste leicht lächeln, da die Bedeutung dahinter total süß und rührend war.

„Und jetzt gebe ich es dir. Weil du mein Mond bist.", sagte er und blickte mich an. Meine Augen weiteten sich leicht und ich blickte ihn ungläubig an.

„Mace...", sagte ich leise und wusste nicht was ich sagen sollte. Er ging hinter mich und strich mir meine Haare zur Seite. Dann spürte ich wie er die Kette um meinen Hals tat und diese dann hinten schloss. Lächelnd griff ich um den Mond und biss mir leicht auf die Unterlippe. Ich drehte mich dann zu Mace um, der mir tief in die Augen blickte.

„Die Kette ist wunderschön. Dankeschön.", sagte ich und blickte ihn glücklich an. Dann trat ich ihm näher, trat auf meine Zehenspitzen und hinterließ einen leichten Kuss auf seine Wange. Mace legte seine Hand auf meine Wange und strich mit seinem Daumen leicht darauf.

„Versprich mir dass du die Kette nie wieder ausziehst.", sagte er und blickte mich bittend an.

„Versprochen.", sagte ich, woraufhin er dann leicht lächelte.

„Zerstöre ich gerade einen wichtigen Moment?", fragte plötzlich jemand, weshalb Mace und ich nach rechts blickten.

Dort stand Tristan der uns schief grinsend anblickte.

hard decisionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt