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Ich strich über die Erde und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. Obwohl es mich ankotzt, dass ich so oft weine, kann ich nicht anders. Vor allem wenn ich hier im Friedhof bin und meine ganze Familie unter der Erde ist.

Meine Eltern und mein Bruder.

Ich weiß noch als wir eine glückliche Familie waren. Meine Mutter war eine wirklich gutherzige Frau. Sie hat Kinder so sehr geliebt, dass sie jedes Jahr so viel Geld für arme und hilfslose Kinder gespendet hat. Sie war sogar Grundschullehrerin. Ich wollte sogar auch unbedingt eine werden wegen ihr.

Mein Vater war zwar oft wegen seiner Arbeit unterwegs und ich hatte ihn selten gesehen, aber er hat es nur für uns gemacht. Er wollte uns ein möglichst schönes Leben ermöglich. Die Beziehung zwischen ihm und meiner Mutter hat mich und beeindruckt mich immer noch. Ich wollte schon immer so eine Ehe habe wie die beiden. Mein Vater hat meine Mutter so sehr geliebt, dass er einfach verrückt geworden ist nachdem sie von uns gegangen ist. Leider griff er nach Alkohol und Drogen um wieder zurück ihr gehen zu können.

Und David? Er war der beste Bruder den man sich wünschen konnte. Jeder meiner Freundinnen hatte einen Crush auf ihn, was mich immer sauer gemacht hatte. Auch wenn er ziemlich eingebildet war, hat er mich immer zum Lachen gebracht. Wir hatten sogar mal Pläne gemacht zusammen nach Afrika zu fliegen und die Wildnis zu erkundigen, weil wir beide verrückt danach waren. Und jetzt? Jetzt kommt unser Traum niemals in Erfüllung.

Wieso lebe ich eigentlich noch? Meine ganze Familie ist hier, wie lange wird es dauern bis ich auch dort liege?

Jahre? Monate oder sogar Tage?

Ich seufzte auf und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Ich genoss die Stille und atmete tief ein.

Wenn meine Muttee hier wäre, würde sie mir jetzt helfen. Ich würde in ihren Armen liegen und meine Seele ausheulen. Sie würde mir Tipps geben und mir helfen aus der Situation von Mace und mir das beste heraus zu bekommen. Aber ich bin auf mich alleine gestellt. Was man eigentlich in meinem Alter nicht sein sollte.

Langsam stand ich auf und blickte nochmal runter zu deren Grab. Dann drehte ich mich und wollte gehen. Doch plötzlich wurde ich von hinten gepackt und ein Tuch wurde mir gegen mein Gesicht gedrückt. Ich schrie laut auf und versuchte mich zu befreien. Doch ich verlor mein Bewusstsein und um mich wurde es plötzlich schwarz.

——

Mit Kopfschmerzen kam ich wieder zu mir und ich öffnete sofort meine Augen. Voller Panik stand ich auf und bemerkte dass ich in einem großen Schlafzimmer war. Ich wollte aufstehen, da bemerkte dass ich an dem Bett, worauf ich lag, mit meiner rechten Hand gefesselt war. Mit aller Kraft rüttelte ich an dieser und seufzte verzweifelt auf.

„Ich glaub nicht dass das klappt.", sagte plötzlich eine männliche Stimme, woraufhin ich erschrocken zur Seite sah. Da saß Mace' und Tristan's Vater, William, auf dem Sessel neben dem Bett. Er blickte mich grinsend an, was mir etwas Angst machte.

„Was wird das?! Fessel mich los!", schrie ich und blickte ihn wütend an. Er lachte laut auf und stand von dem Sessel auf. Dann kam er auf das Bett zu, woraufhin ich nach hinten rücken wollte. Er packte mich aber und drückte mich auf das Bett.

„Hab keine Angst vor mir. Ich tu dir nichts an.", flüsterte er in mein Ohr und strich mir meine Haare zur Seite. Ich streckte meinen Kopf von ihm weg und hielt mein Atem an.

„Es mach mich echt verrückt, wie ähnlich du ihr siehst.", sagte er und stand endlich wieder vom Bett auf.

„Lass mich einfach gehen.", sagte ich und blickte wieder zu ihm.

hard decisionWhere stories live. Discover now