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Ich lag auf dem Sofa und kuschelte mich in die warme Decke ein. Schon seit Stunden versuche ich einzuschlafen, bekomme es aber nicht hin. Immer wenn ich meine Augen schließe, sehe ich Davids toten Körper vor meinen Augen. Wie seine Augen auf waren und wie er da einfach leblos lag.

Abrupt setzte ich mich auf und seufzte verzweifelt auf. Ich versinke immer mehr und schaffe es einfach nicht mich oben zu halten. Aber wie könnte ich es auch? Meine Eltern, dann mein Freund und dann mein Bruder. Wieso stirbt jeder um mich herum?! Wieso darf ich kein einziges Mal in meinem Leben glücklich sein? Ich würde alles dafür tun um diese Leute wieder am Leben sehen zu können. Dafür würde ich sofort mein Leben geben.

Ich nahm mein Handy in die Hand und sah dass ich verpasste Anrufe von Tristan hatte. Auch wenn ich es echt wertschätzte dass er sich um mich sorgt, brauche ich Zeit für alleine. Er hat Angst dass ich mir etwas antun würde, weswegen er nie aus meiner Seite weicht.

Leider hab ich das Gefühl dass er innerlich ziemlich froh ist dass Mace weg ist. Wahrscheinlich denkt er dass dadurch mich Mace verloren hat und er jetzt mich für sich hat.

Und ihr wisst nicht wie gern ich einfach Mace vergessen könnte und mich für Tristan entscheiden könnte. Das würde alles einfach nur einfacher und viel schmerzloser für mich machen.

„Viktoria?", hörte ich plötzlich Tristan aus dem Flur sagen. Er kam ins Wohnzimmer und als er mich sah, atmete er erleichtert aus.

„Ich hab mir Sorgen gemacht. Wieso bist du nicht an dein Handy rangegangen?", fragte er mich und lief auf mich zu.

„Hab versucht zu schlafen. Tut mir leid.", sagte ich und machte Platz für ihn, damit er sich neben mich auf dem Sofa hinsetzten konnte. Er plumpste auf dem Sofa und machte es ganz schön gemütlich.

„Wie geht es dir?", fragte er mich und blickte mich besorgt an.

„Wie soll es mir schon gehen.", sagte ich und blickte auf meine Hände. Ich fühle innerlich so eine tiefe Leere, dass ich nicht mal mehr eine Träne fließen lassen kann. Es ist so als ob ich schon alles ausgeweint hätte.

„Ich werde gleich zum Friedhof gehen.", sagte ich, woraufhin er mich überrascht anblickte.

„Ich kann mitkommen, falls du Unterstützung brauchst.", sagte er und legte seine Hand über meine. Ich schüttelte meinen Kopf, blickte ihn aber dennoch dankbar an.

„Es ist besser wenn ich alleine hingehe.", sagte ich und er nickte einverstanden. Langsam strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht und kam mit seinem
Gesicht meinem näher.

Ich merkte schon seit einer Weile dass er mir einfach näher kommen will. Nur ich weiche immer ab. Ich hab jedesmal einfach immer ein schlechtes Gewissen dass ich ihn so abweise, obwohl er für mich so oft Opfer gebracht hat. Und ich verstehe nicht mal wieso er solche Interesse an mir hat.

Aber heute nicht. Heute werde ich ihn nicht abweisen. Er verdient es nicht so von mir behandelt zu werden.

Als er langsam seine Lippen gegen meine drückte, erwiderte ich den Kuss. Sofort schling er seine Arme um mich und drückte mich enger zu sich. Er drückte mich auf den Rücken zum Sofa und ging über mich. Wieder drückte er seine Lippen gierig auf meine und drückte meine Hände auf dem Sofa.

„Wie lange ich schon darauf gewartet habe.", sagte er voller Lust und zog sein T-Shirt aus. Dann half er mir mein Oberteil auszuziehen, woraufhin er dann mich wieder mit voller Leidenschaft küsste.

Er kann gut küssen. Ich will nicht lügen. Aber es fühlt sich einfach nicht dasselbe wie bei Mace an.

Plötzlich klopfte es an der Haustür, woraufhin ich erschrocken den Kuss unterbrach. Ich wollte aufstehen, doch Tristan drückte mich wieder zurück und küsste dabei meinen Hals.

hard decisionWhere stories live. Discover now