33. Mitten ins Herz

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POV RUBY

Heftig klopfte ich gegen die Tür. Meine erste Anlaufstelle, um Noah ausfindig zu machen, war seine Wohnung -logischerweise. Ich hoffte einfach inständig, dass er den Heimweg angetreten ist und ich ihn hier finden würde, um diese ganze Miesere endlich aufzulösen. Denn sie war ebenso unnötig wie sie weh tat. Vermutlich, wie sie uns beiden weh tat. Und das sollte endlich ein Ende haben.

Ich klopfte noch einmal ungeduldig an die Wohnungstür. Mit den Füßen trat ich hibbelig hin und her. Ich hoffte nur, dass mir Noah überhaupt zuhören und auch noch verzeihen würde. Immerhin war ich so blind vor Wut gewesen, dass ich dem einzigen Menschen, der mein Herz in seiner Hand hielt, nicht geglaubt hatte. 

Endlich wurde die Tür aufgerissen. Doch hinter ihr kam nicht Noah zum Vorschein, sondern Miles: "Ruby?", überrascht hoben sich seine Augenbrauen. Auch ihn sah ich nach den letzten Tagen das erste Mal wieder. Und es tat irgendwie gut sein vertrautes Gesicht zu sehen. "Was...?"

"Ist Noah da?", unterbrach ich ihn sofort. 

Ein wenig irritiert schüttelte er den Kopf: "Nein, er ist vorhin gegangen. Ich weiß auch nicht wohin. Er redet in letzter Zeit kaum noch mit mir."

Scheiße, wo sollte er denn sonst sein? Und wie zur Hölle sollte ich ihn finden?

"Alles in Ordnung, Ruby?", besorgt musterte Miles mich.

Ich schüttelte kraftlos mit dem Kopf: "Nein.", hauchte ich: "Nein, es ist überhaupt nichts in Ordnung.", ich hatte keinen blassen Schimmer, wo ich ihn suchen und wie ich diese ganze Sache doch noch zum Guten wenden sollte. 

Mitleidig betrachtete mich Miles einen Augenblick, ehe er unbeirrt zur Seite griff, um mir wenig später einen Autoschlüssel in die Hand zu drücken.

Verdutzt sah ich zu ihm und versuchte meinen Tränen tapfer wegzublinzeln.

"Suche ihn. Du kannst mein Auto nehmen. Der graue VW steht unten direkt neben der Eingangstür."

"Was...?", ich starrte auf den Schlüssel in meiner Hand.

Miles trat an mich heran und nahm mich einmal fest in die Arme. Sanft zog er mich gegen seine Brust: "Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist. Aber, was ich weiß ist, dass ihr beide nicht ohneeinnander könnt. Noah hat dich unheimlich gern und, dass du hier vor mir stehst beweist eindeutig, dass dir auch etwas an ihm liegt.", er schob mich etwas von sich, um mir in die Augen zu sehen: "Also schnappe dir meinen Wagen und finde Noah, um das mit ihm zu klären. Eure traurigen Gesichter kann sich ja niemand mehr mitansehen.", bei seiner letzten Bemerkung rang er sich ein typisches Schmunzeln ab, was mich irgendwie aufmunterte und mir Zuversicht spendete. 

"Okay, danke.", stimmte ich leise ein. Nickte und nahm seinen Autoschlüssel, um mich auf den Weg zu machen Noah zu suchen.

Jetzt musste ich nur noch irgendwie herausbekommen, an welchem Ort ich Noah finden würde.

* * *

Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis mir genau ein Ort in den Sinn gekommen ist, an dem sich Noah befinden musste. Also bin ich zwanzig Minuten aus der Stadt hinausgefahren und hatte in der Waldlichtung geparkt, zu der mich Noah genau einmal geschleift hatte, als ich mich derart miserabel gefühlt hatte. Ein Wunder, dass ich mich überhaupt noch an den Fahrtweg erinnern konnte.

In der Lichtung stand bereits ein Wagen. Es war Noahs Auto, was mein Herz kurz hüpfen ließ. Denn ich hatte ihn beinahe gefunden. Jetzt musste ich mich nur noch an den Schleichweg durch den Wald erinnern, ohne mich restlos zu verirren.

"Verdammt...", fluchte ich, nachdem ich abermals über eine kleine Wurzel gestolpert bin und direkt in einem tief hängenden Zweig landete. Ich wischte mir meine Strähnen aus dem Gesicht und klopfte die Nadeln von meinem dünnen Pullover ab. Anschließend zog ich meine Arme enger um meinen Körper, indessen ich weiterlief. Es war wirklich kalt. Kleine Rauchwölkchen kamen aus meinem Mund und vermischten sich mit der trockenen Luft um mich herum.
Es dämmerte bereits und ich hoffte inständig die Lichtung vor der Dunkelheit zu erreichen. 

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⏰ Last updated: Dec 24, 2023 ⏰

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