Chapter 49

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"Hier." Pangea reicht mir ein Glas Wasser, in das sie einige Kräuter hineingekrümelt hat. "Was ist das?" frage ich skeptisch und beäuge das Glas misstrauisch. "Keine Sorge, ich werd dich schon nicht vergiften!" meint sie und verdreht die Augen. "Es wird gegen das Schwindelgefühl und den Würgreiz helfen!"
Ich zögere einen Moment, zucke dann die Schultern und trinke das Glas aus.
"Geht doch." nun reicht sie mir eine Schale mit Gulasch und ein Stück Brot. "Danke." sage ich und schenke ihr ein kleines Lächeln, sie nickt nur.

Ich habe die Schale halb geleert, als ein weißhaariger Junge herein kommt. Er wechselt ein paar Worte mit Pangea und sie verlässt die Höhle mit hastigen Schritten.
Er dreht sich um und ich muss schlucken. Seine Augen ändern alle paar Sekunden die Farbe und zwar nicht nur normale Augenfarben sondern auch rot, violett und sogar weiß. Ich blinzele irritiert.
"Nebenwirkung von Silicium." meint er auf meinen Blick und zuckt die Schultern. Bei der Erwähnung, des Giftes, das Fawks zu einem menschlichen Monster hat werden lassen, zucke ich zusammen.
"Lass die übrigens nicht stören." meint er und deutet auf mein Essen, dann dreht er sich um und wirft sich auf das Bett.
Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen, immer noch total verwirrt. Was war das denn? Augen die ihre Farbe änderten? Gab es bei Fawks auch solche Nebenwirkungen?
Und wer war dieser komische Typ?
Ich starrte ein paar weitere Sekunden auf den nun leicht schnarchenden Körper und wende mich dann wieder meinem Gulasch zu.
Was für ein Irren-Clan ist das hier denn bitte?!
Nachdem ich aufgegessen habe, erhebe ich mich vorsichtig und warte einen Moment, ob mir wieder schwindelig wird, doch das Zeug von Pangea muss wirklich geholfen haben. Langsam trete ich aus der Höhle und blicke in das Licht der aufgehenden Sonne.
Ich war jetzt schon seit gestern Abend hier. Ob mich die anderen suchten?
Langsam stieg ich den steinigen Pfad der Höhle hinunter.
Wir befanden uns an einem rötlich gefärbten Hang, der von Höhlen nur so gelöchert war.
Ich kam auf einer Art Plateau an und blickte mich um. Zwischen den Felsen konnte ich nur wenige Menschen aus machen, doch ich wusste, dass der Heidenblut Clan nur wenig kleiner war als unserer, das hatte Saw mir erzählt. Es scheint mir eine Ewigkeit her, dass ich ihn und die anderen gesehen habe.
"Rose, richtig?" ich drehe mich um, da steht Lyūz, im Arm hält sie einen Korb mit Wäsche. Ich nicke.
"Komm, du kannst mir helfen!" sie dreht sich um und geht davon, ich folge ihr langsam. "Na los!" ruft sie und bedeutet mir schneller zu gehen.
Lyūz führt mich zu einem Gebirgsfluss, wo schon einige andere Frauen dabei sind Wäsche zuwaschen.

Als wir endlich fertig sind tut mein Rücken weh und ich habe verschrumpelte Finger.
Wieder bedeutet Lyūz mir ihr zu folgen. Wir laufen zu einer Höhle, die offenbar als Küche dient.
"Hey! Cecil, die Kleine hier will sich nützlich machen!" Eine Afrikanerin mittleren Alters kommt auf uns zu. "Hi." meint sie lächelnd und reicht mir die Hand "Ich bin Cecil." "Rose."
Ich erwiedere ihr Lächeln und blicke mich um "Also, du kannst Samir beim Schneiden des Gemüses helfen." sie deutet auf einen Jungen, vielleicht zehn Jahre alt und höchst warscheinlich ihr Sohn, der eifrig dabei ist Paprikas zu schneiden.
Ich nicke und gehe zu ihm hinüber.
"Hi Samir. Ich bin Rose." er beäugt mich erst skeptisch, grinst mich dann fröhlich an und reicht mir eine Zuchinni.
"Er ist stumm." informiert mich Cecil und geht zu ihren Töpfen und Pfannen zurück.
Ich lasse meinen Blick noch eine Weile auf Samir ruhen und mache mich dann schweigend an die Arbeit.

Beim Abendessen sitze ich zwischen Cecil und Samir. Der Typ mit den gruseligen Augen sitzt mir gegenüber. Der Rest das Clans beäugt mich die ganze Zeit, weshalb ich versuche mich möglichst unauffällig zu verhalten. "Keine Sorge.", flüstert mir Cecil zu "Irgendwann verlieren sie das Interesse." Ich lächele sie dankbar an. "Demon, sei so nett und reich mir den Salat!" Der weißhaarige Typ greift nach einer Schüssel und gibt sie Cecil.
Demon? "Jep. Demon Belsac, um genau zu sein." Ups, hatte ich das jetzt etwa laut gesagt? Ich spüre, wie mir die Schamröte ins Gesicht steigt und widme mich schnell wieder meinem Essen.
Etwa zwei Bissen später ertönt hinter mir ein ohrenbetäubender Knall. Ich werde von einer Druckwelle getroffen und über den Tisch geschleudert. Kurz darauf ertönt ein weiterer Knall.
Die idylische Stimmung schwankt in Panik um. Alle laufen schreiend durcheinander und versuchen sich in Sicherheit zu bringen. Cecil wirft sich Samir über die Schulter und rennt auf den Wald zu, Demon und ich wollen ihr schon hinterher hechten, als eine der Bomben in unserer Nähe hochgeht. Demon reißt mich gerade noch rechtzeitig hinter einen Felsen, doch Cecil und Samir werden voll erwischt.
"Nein!" Demon will zu ihnen, doch ich halte ihn fest. "Nicht es ist zu gefährlich!" meine ich, während mir die Tränen kommen. Demon reißt sich von dem Anblick der zwei leblosen, verbrannten Körper los und packt mich am Arm. "Wir müssen hier weg!" meint er. Seine Stimme klingt traurig und wütend zu gleich. Er schubst mich vor sich her. "Da hinten ist ein Pfad, der direkt zu einem von unseren Bunkern führt." er deutet auf den Wald. "Bei drei rennen wir." Ich nicke. "1...2....Laaaauf!"
Ich springe auf und rase so schnell ich kann auf den Wald zu. Immer wieder ertönen Explosionen, doch ich renne wie eine Besessene weiter.
Ein Bombensplitter fliegt in meinen Arm und ich schreie schmerzerfüllt auf, doch Demon zerrt mich erbarmungslos weiter.
Wir rennen noch etwa eine halbe Stunde durch den Wald, dann halten wir vor einem Hügel.
Demon öffnet eine metallene Falltür im Boden und hilft mir die steile Treppe hinunter. Mein Arm schmerzt höllisch und mir ist wieder schwindelig.
Ich höre wie Demon neben mir schluchzt. Cecil und Samir müssen ihm viel bedeutet haben. "Es tut mir so leid." bringe ich schwach heraus. Demon reagiert nicht und zieht mich weiter durch einen dunklen Gang.
"Alles nur wegen dieser Scheiß Abstimmung!" flucht er. "Da werden wir einmal nicht gut platziert und sie jagen gleich den ganzen Clan in die Luft!" Vor uns ertönen Stimmen und ich sehe ein hellen Schein am Ende des Ganges und stolpere mit Demon darauf zu. Meine Augenlieder werden schwer und es macht mir Mühe sie aufzubehalten. Wir erreichen das Licht und dann wird alles weiß.

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