Chapter 68

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Eine kleine Ewigkeit starre ich erschrocken in seine leblosen Augen, dann spannt sich mein ganzer Körper an und ich blicke mich langsam um.
Ein bekanntes Geräusch lässt mich zum Himmel schauen. "Oh Shit." fluche ich.
Ganz langsam, den Blick immer noch auf den über uns kreisenden Kampfjet gerichtet, schiebe ich meine Hand über den Boden und rüttle vorsichtig an Milans Schulter, bis er verschlafen blinzelt.
"Keine hektischen Bewegungen." flüstere ich und er erstarrt.
"Kampfjet." er blickt zum Himmel und nickt dann langsam.
"Weck die anderen."
Ich zwinge mich solange, ruhig liegen zu bleiben und nicht zu der toten Person neben mir zu blicken. Plötzlich spüre ich etwas warmes an meiner Hand. Ich schiele zu ihr hinunter und mein Essen ist kurz davor, wieder Hallo zusagen.
Meine Hand ist getränkt in Leefs Blut und wenn ich hier noch länger liege, auch der Rest von mir.
"Rose!" zischt Milan "Alle sind wach. Bei drei springen wir auf und schlagen uns ins Unterholz. Achte darauf, dass wir uns nicht verlieren!"
"Geht klar."
"Okay Leute, eins...zwei..." alles in mir strebt danach aufzuspringen "drei."
Ich reiße meinen Schlafsack auf, richte mich auf und rase hinter den anderen auf den Waldrand zu.
Über uns ertönt wieder das Flap-Flap der Propeller und bald darauf feuern sie schon die ersten Schüsse ab."
Ein paar Mal, falle ich fast hin, schaffe es aber mich zu halten und renne weiter.
Bald darauf erreiche ich den Waldrand. Nicht auf die Äste achtend, die mir ins Gesicht schlagen und die Arme aufkratzen, schlage ich mich durch die Büsche. Immer weiter und immer weiter.
Etwas weiter vor mir sehe ich Roya, kurz darauf ist sie jedoch wieder verschwunden.
Scheiße! Milan hatte extra gesagt ich sollte, darauf achten sie nicht zu verlieren!
Ich stolpere über einen morschen Ast und falle mit einem leisen Schrei auf den mit Moos bedeckten Boden.
Schwer atmend bleibe ich liegen und lausche.
Das Geräusch des Jets ist ganz in der Nähe.
Ich höre erneute Schüsse und Schreie der anderen, bete, dass keiner getroffen wird und starre auf die Rinde eines Baumes vor mir.
In meinem Kopf schwirren die Gedanken nur so hin und her.
Sie haben heraus gefunden, was wir vorhaben! Jetzt schlachten sie uns ab!
Mein Salvator leuchtet auf und ich zucke zusammen.
Der Chip. Rechter Oberarm.
Die Erkenntnis schlägt wie ein Blitz in meinem Kopf ein.
Ich setze mich auf, ziehe meine Jacke aus und krempele mein rechten Ärmel hoch.
Ganz leicht, kann man das schwarze Ding unter der Haut ausmachen.
Ich atme einmal tief durch und setze mein Messer an.
Wie durch Butter schneidet es durch die Haut, während ich auf meinen Jackenärmel beiße, um nicht laut zu schreien.
Mein Messer trifft auf den kleinen Gegenstand und ich hebele ihn unter höllischen Schmerzen heraus, dann reiße ich ein Stück meines Unterhemds ab und wickele es um den Schnitt.
Den Sender werfe ich mit dem unverletzten Arm, von mir weg in den Wald hinein, dann ziehe ich mir meine Jacke wieder an und richte mich vollends auf.
Jetzt musste ich die anderen finden. Um denjenigen, der mir die Nachricht geschickt hatte, würde ich mir später Gedanken machen.

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