Chapter 5

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Nachdem ich den beiden um ein paar Häuserecken gefolgt bin, renne ich plötzlich in den blonden Typen hinein.
Er funkelt mich wütend und auch etwas angstvoll an. "Wieso folgst du uns?" faucht er skeptisch.
Wieso...Wieso?
Ich bin so dermaßen verwirrt, dass ich kein Ton rausbringe und ihn stattdessen bloß anstarre. Dies veranlasst ihn einen Schritt auf mich zuzugehen. "Hey! Ich habe dich was gefragt!"
Ich schließe kurz die Augen. In meinem Kopf purzeln die Fragen nur so übereinander.
"Hör zu...dieser Junge, Cedric...äh, ist der zufällig mit jemandem namens Rose Asterfield verwandt oder so?"
Einen Moment sieht es so aus, als ob ihm die Gesichtszüge entgleiten würden, doch dann fängt er sich wieder und entgegnet "Rose Asterfield? Den Namen habe ich noch nie gehört!" Ich mustere ihn. Er sieht nicht so aus, als würde er die Wahrheit sagen. "Bist du dir sicher?"
"Hundert Prozent! Der Junge heißt Cedric Cahier und ist mein kleiner Bruder." Sein Bruder? Was? Aber....
"Okay, ähm, tut mir leid, ich muss ihn wohl verwechselt haben." murmel ich enttäuscht und wende mich ab.
Kurz vor dem Marktplatz, fühle ich mich aufeinmal beobachtet und schaue mich um. Die Straße hinter mir ist eindeutig leer. Plötzlich sehe ich in meinem Augenwinkel eine Bewegung und reiße meinen Kopf herum. Da! In einer kleinen Seitengasse! Das ist doch dieser Cedric gewesen! Wieso beobachtet er mich?
Ich beschließe ihm zufolgen.
An dem Blonden würde ich nicht vorbeikommen, also war dies meine einzige Chance direkt mit Cedric zureden.
Ich haste durch die Gasse und finde mich in einer anderen wieder. Den Jungen entdecke ich, wie er eine Treppe zu einer Dachterasse hochläuft, ich eile sofort hinterher.
Oben angekommen ist er bereits ein paar Dächer weiter. "He!", rufe ich leicht verzweifelt "Warte doch! Ich muss dringend mit dir reden!"
Ich springe über ein paar Lücken zwischen den Häusern und dann stehen wir uns aufeinmal gegenüber, mit einer Gasse zwischen uns.
Aus der Nähe ist die Ähnlichkeit zu Rose noch verblüffender.
Ich blinzele, irgendwie sieht er aus, als würde er gleich beginnen zuheulen.
"Alles in Ordnung?" frage ich außer Atem.
Er schluckt und nickt.
Dieser Blick, veranlasst mich dazu etwas Blödes zusagen.
"Es tut mir Leid, Rose."
"Was?" Wie zuvor klopft mein Herz schneller beim Klang seiner Stimme.
Ich vergrabe einen kurzen Moment mein Gesicht in meinen Händen, um einen klaren Gedanken fassen zukönnen. Das ist alles einfach zu merkwürdig. Nichts ergibt mehr Sinn.
"Egal." Ich spüre, wie sich die Enttäuschung in mir ausbreitet. "Vergiss es!"
Ich werde Rose vermutlich nie finden. Warscheinlich ist sie sogar schon tot.
Ich drehte mich um und wollte gehen, als sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legt.
"Sawyer, was tut dir Leid?"

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