Chapter 67

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Ich befinde mich in einem kleinen engen Raum. Neben mir hat sich hinter einer Kiste jemand auf den Boden gekauert. Ich blinzele. Dad?
Ich öffne meinen Mund, will ihn fragen, was er hier macht, doch ich bekomme keinen Ton heraus.
Als ich meine Hand ausstrecke, um ihn zu berühren, gleitet sie einfach durch ihn hindurch.
Erschrocken trete ich einen Schritt zurück und stoße gegen ein...Regalbrett?
Ich blicke mich verwundert um.
Das hier ist unsere Vorratskammer! Ich bin zu Hause!
Von draußen ertönen gedämpfte Rufe, dann wird die Tür zur Küche aufgerissen.
Ich höre meine Mutter, wie sie aufgebracht mit jemandem disskutiert.
Mein Vater neben mir ballt die Fäuste.
Was ist los?, schrei ich stumm, Wer ist da draußen?
Diese Frage beantwortet sich kurz darauf, als die Tür zur Vorratskammer auf gerissen wird.
Mein Dad richtet langsam auf.
Vor ihm steht ein Soldat mit einem Gewehr in der Hand.

Er zerrt meinen Vater aus der Kammer, dreht ihm die Hände auf den Rücken und fesselt ihn mit Handschellen.
Meine Mutter weint, will ihm zur Hilfe eilen, doch ein anderer Soldat hält sie zurück.
Sie schreit seinen Namen, er versucht ein letztes mal, sich von dem Soldaten loszureißen, doch der packt ihn nur noch fester und schiebt ihn aus der Küche.
Ich folge ihnen, versuche den Soldaten zu packen, doch wie bei meinem Dad, ist es als wäre ich ein Geist und fasse einfach durch ihn hindurch.
Im Flur stehen meine Schwestern.
Namibia klammert sich angstvoll an die Hand der älteren Kada.
Wo ist Heeth? Ich blicke mich panisch um. Wo zur Hölle ist er?
Mein Bruder ist der einzige, der Dad jetzt noch helfen könnte!
Ich trete aus der Tür und blicke mich um.
Mein Herz gefriert.
Dort steht Heeth. Die Hände wie mein Vater auf dem Rücken gefesselt, er dreht seinen Kopf und blickt mir direkt in die Augen.
Als ob er mich sehen könnte, reißt er überrascht die Augen auf und ruft meinen Namen, er will sich von dem Typen hinter ihm losreißen und auf mich zurennen, doch der schleift ihn gewaltsam ihn den Wagen, meinen Dad schubsen sie unsanft hinter her.
Meine Mutter kommt aus dem Haus gerannt, wieder schreit sie nach meinem Bruder und meinem Vater.
Das Auto fährt davon. Sie bricht weinend zusammen.
Kada und Namibia eilen zu ihr und knien sich neben sie.
Sie reden leise mit einander, ein paar Mal höre ich meinen Namen, doch Mom schluchzt dadurch nur noch heftiger.
Ich bin hier!, möchte ich schreien, auch mir laufen nun ungeachtet die Tränen über die Wangen.
Langsam stehen sie auf gehen zum Haus zurück.
Die Szene verblasst. Ich versuche dagegen anzukommen, blinzele wie wild, doch schließlich ist alles voller weißem Dunst.

Ich wache genau in dem Moment auf, in dem Leef neben mir leblos auf den Boden aufschlägt.

Area 15 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt