Flucht-Klappe die Zweite

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Fluchtplan Nr. 1: Zersägen der Gitterstäbe mit dem gestohlenem Steakmesser. - Also nach 5 Stunden Arbeit und 7 kaputten Messern hat der erste Stab einen Kratzer bekommen. Fazit: Zu großer Materialverschleiß für zu wenig Ergebnis.

Fluchtplan Nr. 2: Mit einem Dietrich das Schloss knacken. - Habe mit den Resten der kaputten Messer im Schloss herum gestochert. Fazit: Ich sollte deutlich mehr Krimis sehen und irgendwann herausbekommen wie die das machen.

Fluchtplan Nr. 3: Am Bettlaken aus dem Fenster klettern. - Fazit: Bekomme die Gitterstäbe des Fensters eh nicht durchgesägt vor dem nächsten Jahrhundert.

Fluchtplan Nr. 4: Am Bettlaken aus dem Fenster klettern. (Plan B: Erst in einem Jahrhundert durchführbar) –Immer noch Idiotisch! Ich befinde mich in einer unterirdischen Zelle und das Loch namens Fenster befindet sich praktisch gesehen schon auf dem Boden.

Fluchtplan Nr. 5: Buddeln.- Mir einen Weg nach oben zu buddeln hört sich irgendwie idiotisch an und würde vermutlich genauso lange dauern, wie die Gitterstäbe zu zersägen. Fazit: Vergiss es!

Fluchtplan Nr. 6: Schlüssel heimlich klauen, wenn Dumm oder Dümmer mir Essen bringen.-....Wie soll ich den Schlüssel klauen, wenn sie erstmal wieder abgeschlossen haben? Unbemerkt geht das bestimmt nicht!

Fluchtplan Nr. 7: Improvisation! – Es ist echt traurig dass das die logischste Variante sein könnte. Von dem jahrhundertlangem Gitterstäbe-sägen mal abgesehen...

Aufgeregt wie ein kleines Kind lief ich in der Zelle hin und her. Ich wartete darauf das Dumm oder Dümmer auftauchen. Irgendwann erscheint Dumm hinter den Gitterstäben. Er kramt einen Schlüssel aus seiner Tasche. Die Tür quietscht laut, als er sie öffnet. Ich machte ein paar Schritte auf ihn zu, als er den Wagen herein schiebt. „Äh...", stammelte ich, „Mir geht es nicht gut...Mir ist sooooo schwindelig...." Ich breche theatralisch zusammen. Dumm kommt schnell zu mir gerannt und hebt mich vorsichtig hoch. Ich linse zwischen meinen Wimpern hindurch. Der Schlüssel steckt noch immer im Türschloss. Wir beide stehen jetzt in der Mitte des kleinen Raumes. Ich blinzle und tu so als würde ich wieder zu mir kommen; als wäre das nur eine kurze Ohnmacht gewesen. Sachte stellt mich Dumm wieder auf meine Füße. Er hält mich an den Schultern fest, damit ich nicht wieder hinfalle. „Sorry...", murmle ich und ramm ihm mein Knie in seine 'Kronjuwelen'. Ich hatte darauf gehofft, dass das bei Vampiren genauso doll weh tut wie bei Menschen und tatsächlich. Dumm gibt ein schmerzerfülltes Keuchen von sich. Seine Hände rutschen von meinen Schultern und er krümmt sich auf dem Boden zusammen. Ich laufe schnell um ihn herum zur Tür. Hinter mir schließe ich die Tür und drehe den Schlüssel. Ich lasse ihn in meiner Hosentasche verschwinden und sprinte los. Nach ein paar Metern komme ich zu einer Flurgabelung. Nach rechts geht es weiter zu noch mehr Zellen und nach links zu einer kleinen Treppe und die führt zum Ausgang. Jedoch stehen davor ein Tisch und zwei Stühle. Auf einem davon sitz Dümmer und spielt gelangweilt mit sich selbst Karten. Ich husche nach rechts in den anderen Flur, als ich plötzlich Dumm um Hilfe rufen höre. Dümmer hebt seinen Kopf und spring auf. Er rennt an mir vorbei den Flur herunter und ich schleiche so schnell wie ich kann zum Ausgang. Ich öffne die Tür und schaue mich um. Ich befand mich in einem weiteren Flur, der auf den Innenhof führt. Der Innenhof war gerade fast vollständig leer, bis auf ein paar Limousinen und deren Chauffeuren. Ich renne weiter auf das geöffnete Tor zu, durch das wir das erste Mal ins Schloss gekommen waren. Dort standen Wachen, diese hatten zu meinem Leidwesen, aber Maschinengewehre. Ich zwinge mich langsamer zu werden und schlendere auf sie zu. Wie, als hätte alles seine Richtigkeit, gehe ich an ihnen vorbei. Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter. „Wer sind sie und wo wollen sie hin?", fragt einer der Wachen mich bedrohlich.

Vampire entführen keine kleinen MädchenWhere stories live. Discover now