Man stirbt nur zweimal...

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„JACK!"

Das Wort hallte durch die Gassen. Abrupt blieben wir stehen und drehten uns um. Am Ende der Straße stand Mike Carter. Der Vampirjäger Mike Carter. Der Mike Carter wegen dem Natasha mich abgestochen hatte. Der Mike Carter, der eigentlich Leons Gefangener war. Der Mike Carter, der eigentlich schon längst tot sein müsste. 'Yeah! Das nenn ich mal 'ne richtige Soap! Erwartet-unerwartete Wendungen wohin man nur sieht', jubelte meine innere Stimme. Ich hätte ihr so was von den Hals umdrehen können, als sie das Popcorn auf unserem gedanklichen Sofa verteilte. Das Zeug bekommt man nie mehr aus den Ritzen zwischen den Sitzpolstern heraus.

Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Wie konnte Mike überleben und wie ist er Leon entwischt?

„Hey! Mike...Du lebst...", sagte Jack minder begeistert. Aus dem Augenwinkel sah ich wie er seinen Körper anspannte. In diesem Moment bemerkte es auch ich: Mike sah anders aus. Er fuhr sich durch die Haare und lachte laut: „Dank dir, Jack und deiner liebreizenden Frau, kann man das Leben das ich jetzt führe nicht mehr Leben nennen." Mike kam näher. Seine Bewegungen waren flüssig, agil und...und...ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll....

Mike kam weiter auf uns zu und Jack schob mich hinter sich. Wir flohen nicht. Keine Vampirschnelligkeit und schon sind wir weg. Keine Rauchbombe und verschwindibus. Wir blieben stehen und warteten ab, denn uns blieb keine andere Wahl...Mike ließ uns keine andere Wahl.

Er bleckte seine neuen Reißzähne und mir lief ein Schauer den Rücken herunter. Mike Carter war jetzt ein Vampir, der als Vampirjäger arbeitet und er war ernährt. Er zeigte keine Spur von Schwäche. Mike Carter hatte vor kurzem Blut zu sich genommen und wir? Jack hatte bald sein 'blutlos-Limit' erreicht und ich? Was konnte ich schon großartig ausrichten? Würden wir versuchen zu fliehen würde er uns in Stücke reißen. Jetzt hieß es verhandeln. Jacks Gesichtsausdruck nach, war Diplomatie nicht seine Lieblingsstrategie zum Lösen von Problemen. „So...Ihr wollt also noch nicht mal versuchen euch zu wehren...", säuselte Mike, „Das ist ja langweilig..." „Wie hast du überlebt?", fragte Jack. Mike seufzte. „Dein lieber Bruder war der Meinung sehen zu wollen wie witzig es doch wäre wenn ein Vampirjäger zu seiner eigenen Beute wird." „Und wie bist du rausgekommen?" „Nur durch euch!", sagte Carter triumphierend, „Während euer Flucht hab ihr ganz schön viel durcheinander gebracht. Ich habe meine Leute wiedergefunden und wir haben uns zurückgezogen." „Wundervoll.", sagte Jack sarkastisch. 'Das ist keine Diplomatie!' „Ja und nun sind wir auf der Jagd nach dem wahren König der Vampire und seiner Horrorbraut!" „Horrorbraut? Sag mal spinnst du?", fragte ich und ging mit geballten Fäusten auf Mike los, aber Jack hielt mich zurück. 'Scheiß auf Diplomatie! Der Irre hat uns Horrorbraut genannt', brüllte meine innere Stimme und hisste die Anarchieflagge.

Ich strampelte hilflos in Jacks Armen, während Mike vor sich hin lachte. „Nein, wie süß...." Plötzlich klatschte er in die Hände. „Ich habe eine grandiose Idee. Ihr bekommt 30 Sekunden Vorsprung. Ich will meine neuen Fähigkeiten schon so lange ordentlich auskosten und dass hier ist jetzt die Gelegenheit!" Jack lies mich ruckartig los und ich klatschte auf den nassen Boden. Ein Wunder, ausgerechnet jetzt hatte der Regen endlich aufgehört. „Was..." „Hörst du schlecht, Jack Blackwood? Ist das eine der Nebenwirkungen wenn das Blut nachlässt?" „Nein...a-" „Dreißig!" „Hä?" „Neunundzwanzig!", sagte Mike grinsend. „Fuck!", fluchte Jack und zog mich hoch. Er packte mich an meiner Hand und wir rannten los. Hinter uns hörte ich Mike laut lachen. Wir liefen im Zickzack durch die Straßen und landeten schließlich wieder am Dorfrand. Vor uns lag nun die freie gepflasterte Straße. „Bitte versprich mir zu überleben...", sagte Jack. „Was?", keuchte ich. Plötzlich hielt er an und auch ich stoppte abrupt. „Na los! Weiter!", sagte ich und zerrte an seinem Arm. Er schüttelte den Kopf und zog mich stattdessen für einen Moment an sich. „Ich liebe dich, Ella...", flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn, „...und es tut mir wirklich aufrichtig Leid, dass das alles so gekommen ist...Ich werde das wieder gut machen. Versprochen!" „Wa-" „Lauf weiter!", sagte er und schob mich von sich. „Wie bitte?", fragte ich nur entsetzt. „Ich will dass du weiter läufst. Ich halte Carter auf!", sagte er. Ich brach in schallendes Gelächter aus. „Du bist wirklich süß wenn du versuchst den Helden zu spielen, ...", sagte ich und knuffte ihm in die Wange, „...aber wir wissen beide, dass du keiner bist. Du ist Jack Blackwood: Ein Vampir ohne großartige Prinzipien und mit einem klitzekleinen Ego-Problem. Du hast es nicht nötig den ehren Tod zu sterben und das weißt du. Du weißt ganz genau, dass es für dich auch nicht weiter schwer wäre auch eine andere Lösung zu finden, wenn du dich nur ein bisschen anstrengen würdest." Jack verschränkte gespielt beleidigt die Arme vor seinem Körper und zog einen Schmollmund: „Da erkläre ich mich schon mal bereit für dich zu sterben und dann DAS!" Ich lachte noch mal und sagte: „Komm! Bevor wir beide draufgehen nur wegen deinem plötzlich auftauchenden Ehrengefühl." „Zu spät!", sagte eine Stimme hinter uns. Wir fuhren herum und Mike Carter stand da. In Sekundenschnelle war er bei uns und schlug Jack zu Boden. Mike schnappte sich Jacks Arm und ich schrie auf, als Jack einen Moment späte gegen einen Baum flog. Carter drehte sich zu mir um und riss mich zu Boden. Er legte seine Hände um meinen Hals und drückte langsam zu. Ich klammerte mich verzweifelt an seine Hände und versuchte ihn los zu werden. Sein zu einer Fratze verzerrtes Gesicht begann vor meinen Augen zu verschwimmen. Speichel tropfte aus seinem Mund und klatschte neben mir auf den Asphalt. Mir ging die Luft aus... Ich versuchte Carter mit meinen Fingernägeln zu kratzen oder ihn irgendwie anders zu verletzen, aber ich war ihm total unterlegen. Mit einem Ruck wurde Carter von mir runter gerissen. Jack wälzte sich mit Mike auf dem Boden und zusammen stürzten sie in den Straßengraben. Ich rang nach Luft. Schließlich rappelte ich mich schnell auf und sah wie Mike mit einem Holzpfahl ausholte. Er grinste triumphierend, als er das Holzstück in Jacks Körper rammte. „JACK!", schrie ich und schnappte mir einen Ast. Mit diesem drosch ich auf Carters Hinterkopf ein. Der Ast zersplitterte und Mike wand seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. Jacks Hände zitterten. Mike hatte sein Herz zwar verfehlt, ihn aber am Boden nahezu festgenagelt. Carter griff wieder nach meinem Hals und wir stürzten zu Boden. Er öffnete seinen Mund und bleckte seine Zähne. Kurz bevor er mich damit verletzten konnte kam mir ein Einfall. Ich griff in meine Jackentasche. Mike beugte sich tiefer und ich spürte wie sich sein Griff um meinen Hals verstärkte. Er war so im Blutrausch, dass er nicht mehr unterscheiden konnte zwischen Mensch und Vampir. Ich rammte ihm voller Wucht mini-Helden-Hitler zwischen die Zähne. Er blieb dort stecken und Mike würgte. Er versuchte mit seiner Zunge die kleine Plastikfigur aus seinem Mund zu bekommen. Als er eine Hand von mir löste und nach der Figur griff, konnte ich mich ein bisschen mehr bewegen. Ich rammte ihn mein Knie die Weichteile und schob den zusammen gekrümmten Carter von mir herunter. Ich rannte zu Jack, der den Holzpfahl umklammerte. Ich nahm seine Hände beiseite und versuchte das überraschend blutige Stück aus deinem Körper zu ziehen. Mit einem geräuschvollen flutsch bekam ich es heraus und wollte Jack aufhelfen, aber er brüllte: „ACHTUNG!"

Ich fuhr herum und sah wie Carter auf mich zustürzte. Sein Gesicht war Wut verzerrt. Im steckten Plastiksplitter in der Wange und das Beil blitzte hell auf, als es mir den Kopf abtrennte.

So langsam macht sterben keinen Spaß mehr...

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Hallöle,

Tut mir wirklich leid, dass ich in letzter Zeit nicht mehr geupdatet habe, aber ich Trottel habe mit der Hand auf die Herdplatte gefasst und mit einer Hand tippt es sich schwer.😓 Aber es wird langsam wieder.😉😃

Bis zum nächsten Kapitel ~Jodi😝



Vampire entführen keine kleinen MädchenWhere stories live. Discover now