Liebe braucht mehr als tausend Worte...

19.2K 1.3K 74
                                    


„Ich...Jack...Ich glaube ich habe einen schlimmen Fehler begangen...", sagte ich. „Und der wäre?", fragte er und sein Gesichtsausdruck wurde ernst. „Ich glaube,...ich habe mich leider tatsächlich in dich verliebt..."

Jack sagte kein Wort, sondern starrte einfach nach draußen auf die Straße. Es hatte mittlerweile angefangen zu regnen. Der Regen prasselte gegen die Scheibe und ich bekam bei dem ekelhaften Geräusch eine Gänsehaut. Ich hatte mich zu Jack gedreht und wartete ab. Er sagte immer noch nichts. „Warum sagst du nichts dazu?", fragte ich und hatte Mühe mit meiner zittrigen Stimme den Regen zu übertönen. Er biss sich auf die Unterlippe und blickte zu mir. „Ich...", fing er an, aber zu meinem Leidwesen kam er nicht weit. Sein Blick lag erschrocken auf den Rückspiegel, als uns plötzlich etwas von hinten rammte. Jack riss das Steuer herum, aber es war zu spät. Wir rutschten auf der nassen Straße. Das Auto schlingerte eine Weile hin und her, bevor es von der Straße einen Abhang hinab rutschte. Ich schrie und versuchte mich irgendwo festzuklammern. Das Auto drehte sich während wir durch den Schlamm in einen Wald rasten. Mit einem lauten Knall, rammten wir rückwärts einen Baum und blieben stehen. Ich knallte mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett. Der Airbag war nicht ausgelöst worden und überall waren Glasscherben verstreut. Ich fasste mir an den Kopf und spürte das Blut meine Hände herunterrinnen. Einen Moment lang verschwamm alles und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Ich spürte wie Jack mich an der Schulter packte und rüttelte. Es klingelte in meinen Ohren und erst nach einer weiteren Sekunde verstand ich was Jack sagte: „...steigen! Los! Wir müssen von hier verschwinden!" Er löste meinen Sicherheitsgurt und zog mich durch seine Tür aus dem Wagen. In letzter Sekunde konnte ich mir noch mini-Helden-Hitler aus dem Fußraum greifen, der mir aus der Tasche gefallen war. Jack lief los, aber ich stand immer noch schwankend in der Autotür. „Was ist denn?", fragte er und schaute nervös den Abhang hinauf, als von dort Autotürknallen zuhören war. „Du hast noch gar nichts zu meinem Liebesgeständnis gesagt.", stotterte ich. Er raufte sich die Haare. „Das ist jetzt ein echt ungünstiger Moment!" „Ja, aber mir ist das irgendwie wichtig...", sagte ich und stemmte mir die Hände in die Hüfte. Von der Straße aus waren laute Rufe zu hören und die ersten Gestalten waren zu sehen. Jack lief auf mich zu und hob mich hoch. „Verdammt...Wie haben die uns gefunden?" Ich boxte ihm in die Seite. „Hörst du mir überhaupt zu?", fragte ich. Er rollte mit den Augen. „Darf ich dir nachher darauf antworten?", fragte er und begann loszurennen. „Nein", antwortete ich bockig, „ich will jetzt deine Meinung zu diesem Dilemma wissen." „Dilemma?", fragte er und ich spürte ihn zusammen zucken, als die ersten Schüsse durch den Wald hallten. Schnell sprang er hinter einen dicken Baum. Regen tropfte ihm von der Nase und die blonden Haare klebten ihm an der Stirn. „Ja, es ist ganz eindeutig ein Dilemma", sagte ich, „Immerhin, und das wissen wir beide, wird das mit uns nie etwas werden, also..." „Können wir diese Unterhaltung bitte auf einen anderen Moment verschieben?", fragte er und rannte mit mir in seinen Armen leicht geduckt von Baum zu Baum. Das Risiko schnell zu rennen und dann durch Zufall getroffen zu werden war zu hoch. Hinter dem nächsten Baum warteten wir auf eine Feuerpause. „Nein, ", sagte ich, „denn wir könnten beide jeden Moment getötet werden." Jack seufzte genervt auf und schaute schließlich zu mir runter. „Gut, also dann fang du an." „Okay, ich finde wir sollten es ignorieren." Er überlegte kurz und sagte dann schließlich: „Finde ich nicht." „Wieso nicht? Das kann dir doch eigentlich egal sein." „Natürlich, aber es betrifft ja auch mich teilweise mit und wie ich mit dir umzugehen habe." „Wird sich daran den viel ändern?", fragte ich. „Nein, eigentlich nicht. Immerhin wusste ich es schon vorher, also wird es da keine großen Veränderungen geben." 'Was? Er wusste es die ganze Zeit? Hatte er sich deshalb so komisch verhalten?', fragte meine innere Stimme. 'Klappe! Ich muss mich jetzt konzentrieren.', dachte ich und sagte: „Du wusstest es die ganze Zeit?", fragte ich geschockt. Er zuckte schuldbewusst mit den Schultern. Laute Rufe hallten durch den Wald, als unsere Angreifer uns versuchten zu finden und einzukreisen. „Ella? Es wird sich nichts ändern nur weil du es ausgesprochen hast, dass du dich in mich verliebt hast. Der Plan steht: Du gehst ins Hotel oder sonst wohin und sobald ich Leon erledigt habe, werden wir diese Unterhaltung hier weiterführen."

„Wie lange brauchst du um Leon zu stoppen?"

„Vielleicht ein paar Jahre, wenn es hoch kommt."

„Ich weiß nicht ob ich so lange warten kann."

„Hast du Angst, danach nicht mehr in mich verliebt zu sein."

Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung!" Abrupt blieb er stehen. Mitten auf freier Fläche. Jack seufzte, als hätte er gerade eine folgenschwere Entscheidung getroffen. Er lächelte zu mir herunter und sagte: „Dann sag ich dir jetzt eins: Ich werde warten. Ich werde auf die richtige Zeit warten und dann...Ella...dann werde ich folgende Worte zu dir sagen: 'Ich liebe dich.' Aber noch ist es nicht so weit, denn noch würden wir beide an einer Beziehung gnadenlos scheitern. Ich weiß, dass das mit uns extrem kompliziert wird, aber wir sind immerhin schon verheiratet..." Ein Prickeln lief durch meinen Körper. „Wie bitte?" Ich drückte mich ein Stück von ihm weg um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. „Was hast du da gesagt, Jack...?", hauchte ich. „Ich liebe dich, Ella, und egal was passiert, ich werde dich für immer lieben. Ich kann dir aber nicht versprechen, dass ich dich auch für immer auch beschützen kann, deswegen denke ich es wird das Beste sein mich erstmal...sagen wir mal...aufräumen zulassen, bevor wir uns richtig in einander verlieben." Immer noch geschockt fragte ich: „Richtig verlieben?" „Ja...denn bis jetzt weiß ich noch nicht viel über dich. Wer weiß ob du wirklich die Richtige für mich bist." Bei seinem letzten Satz zwinkerte er mir verheißungsvoll zu. Jetzt musste ich lachen. „Stimmt! Könnte ja auch nur eine hoffnungslose Schwärmerei sein.", sagte ich. Er nickte und sagte breit grinsend: „Tja...und bis dahin muss ich mich wohl hiermit begnügen..." Jack beugte sich zu mir herunter und küsste mich. Der Kuss war... ich weiß nicht wie ich es sagen soll...nass. Mein Herz schlug schnell und ich zitterte leicht im kalten Regen. Ich fand es trotzdem fantastisch. Es war kitschig, romantisch und...an einem absolut unpassenden Ort. Plötzlich rief jemand: „Hier sind sie!" Schüsse sausten an uns vorbei und Jack rannte überrascht los. Ich klammerte mich an seinen Hals und dachte: 'Das war das seltsamste Liebesgeständnis das ich jemals miterleben durfte...und ich fand es wunderbar.'

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Hallöle,

Danke für die vielen votes und die lieben Kommentare.

Aber ich muss hier noch etwas wichtiges loswerden: mini-Helden-Hitler. Das ist nicht mehr als ein Spitzname einer kleinen Plastikfigur. Ich möchte damit Hitler weder zum Helden erklären noch sonst etwas über ihn im speziellen äußern. Es war ein Beispiel für das Aussehen der Figur. Es hatten sich ein paar Leser über die eventuelle Fehldeutung dieses Spitznamens beschwert, deswegen will ich das hier kurz klarstellen und ankündigen, den Namen und das Aussehen  der kleinen Happy-Meal-Figur in nächster Zeit zu verändern. Natürlich werde ich es vorher ankündigen und euch auch über alles in Kenntnis setzen, sollte sich viel in den vergangenen Kapiteln ändern, damit ihr auch weiter der Story folgen könnt.

Bis dahin noch fröhliches weiterlesen ~ Jodi


Vampire entführen keine kleinen MädchenOù les histoires vivent. Découvrez maintenant