Note.13

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Ich habe Angst,
dass ich jemanden verliere.
Sei es,
weil es jemand besseres gibt
oder weil ich es
schlicht und ergreifend
nicht wert bin.

Kaum war Rebecca mit funkelnden Augen verschwunden und einem gezischten 'Das wirst du noch bereuen', veränderte sich Miss Frosts Gesichtsausdruck um 180 Grad.

Sie lächelte mich breit an, dann nickte sie mir kurz zu und war schon wieder so schnell verschwunden, wie sie gekommen war.

Verwirrt schüttelte ich den Kopf, dann bückte ich mich nach meinen Sachen und stopfte sie nachlässig in meinen Rucksack.

Wenigstens musste ich Rebecca so nicht mehr auf ihre Frage antworten, andererseits würde mich jetzt wahrscheinlich eine sehr unangenehme Befragung erwarten.

Für einen Moment schloss ich die Augen.

Ich wollte hier nicht raus.

Ich wollte nicht mehr mit diesen Menschen reden.

Ich wollte überhaupt nichts mehr mit ihnen zu tun haben.

Gar nichts.

Aber ich konnte ja auch nicht einfach verschwinden, oder?

Oder? Ging es vielleicht doch?

Konnte es so einfach sein, dieser Hölle zu entkommen?

Wenn ich einfach ... gehen würde?

Sofort schüttelte ich den Kopf. Nein, das war undenkbar.

So würde das niemals funktionieren.

Ich sollte aufhören, mir Hoffnungen zu machen, ich werde sowieso immer nur enttäuscht.

Kaum war ich wieder im dicht begangenen Schulgebäude angelangt, bemerkte ich die Blicke der Anderen.

Verwundert beobachtete ich die verächtlichen Blicke und das Tuscheln, die verstohlenen Schritte aus meiner Richtung.

Während ich den Schulflur weiter entlanglief, fiel es mir immer mehr auf.

Was war hier los? Was war geschehen?

Kaum hatte ich meinen Spind erreicht, runzelte ich auch schon verwirrt die Stirn.

Kyron und Xenia standen beide mit wütenden Mienen da und wurden von an den anderen ebenso angestarrt.

Schnell lief ich auf die zu.

"Was ist hier los?", waren die ersten Worte, die aus mir herausbrachen.

Xenia wandte sich abrupt zu mir um und hielt mir ihr Handy hin.

"Sieh dir das an, deine liebe kleine Freundin von einer Schlampe meinte wohl, dass sie jetzt mal an der Reihe ist!"

Was? Was für eine Freundin?

Verwundert nahm ich Xenias Handy.

Kyron seufzte auf und schüttelte den Kopf, dann nahm er mir das Handy wieder aus der Hand. "Vergiss es, Ley sieht sich das ganz sicher nicht an!"

Verwirrt sah ich zwischen ihnen hin und her.

"Was ist los?", wollte ich nochmal wissen.

Xenia starrte Kyron finster an. "Komm schon, sie muss es auch wissen, ihre dumme Freundin ist doch Schuld!"

Dumme Freundin? War jemand sauer auf ...

Oh.

Rebecca.

"Warte, was hat sie getan?", unterbrach ich die beiden.

Xenia zog eine Augenbraue hoch und sah Kyron herausfordernd an. "Na los, erzähl es ihr schon!"

Er schüttelte den Kopf. "Vergiss es, dass tue ich ihr nicht an."

"Hallo?!", mischte ich mich wieder ein. "Das geht mich ja offensichtlich auch etwas an!"

Für einen Moment schloss Kyron die Augen. Gerade als er seinen Mund öffnete, unterbrach ihn schon eine tiefe Stimme.

"Na, anscheinend habt ihr's ja doch nicht so drauf."

Poisonous Perfectionحيث تعيش القصص. اكتشف الآن