Note.15

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Liebe ist wie Wasser.
Manche spielen damit,
während andere darum kämpfen.

(Unbekannt)

Rebecca zuckte zusamen und warf dann Ace einen finsteren Blick zu. "Was geht dich das denn an?"

Ace zuckte die Schultern. "Oh, anscheinend verbreitest du gerne Dinge über andere, da dachte ich, du würdest es auch gerne herum erzählen."

Rebecca warf Ace und Santiago nur noch einen kurzen Blick zu, dann wirbelte sie herum und ließ uns alle einsam und verlassen im Schulflur stehen.

Na gut, eigentlich war es mir auch lieber so, aber das war ja auch unwichtig, nicht wahr?

"Kyron, Xenia, Elena." Ace warf uns einen kurzen, scharfen Blick zu. "Ihr solltet jetzt besser nach Hause gehen."

Unwillkürlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Ace hatte mich Elena genannt, er nannte mich doch sonst immer Ley. Was war das bitte, dass Rebecca da herumgeschickt hatte?!

Kyron richtete sich wie vom Blitz getroffen noch mehr auf. "Du glaubst echt, du hast uns irgendetwas zu sagen?! Wirklich? Warum sollten wir auf dich hören?"

Ace lachte bitter auf. "Weil das hier sonst eine richtige Tortur für euch wird!"

Xenia schnaubte. "Oh, bitte. Das hier ist immer eine Tortur. Jetzt wird's nur interessant."

Daraufhin zuckte Ace nur die Schultern. "Das ist eure Entscheidung." Dabei suchte er allerdings meinen Blick und seine Augen sagten mir deutlich, dass ich besser gehen sollte.

Xenia schnaubte nur wieder und wirbelte dann herum. "Das ist mir zu blöd!" Mit diesen Worten verschwand sie schon um die Ecke. Ihre Adidas hörte ich trotzdem noch auf dem Boden quietschen.

Jetzt sah Ace Kyron und mich auffordernd an.

Als ich wieder kurz zu Santiago sah, bemerkte ich, dass er immer noch Kyron taxiert hatte. Was hatte er nur mit meinem Freund?

Erst als Kyron nach meiner Hand griff, wandte ich meinen Blick wieder zu Ace. "Kannst du mir vielleicht sagen, was jetzt eigentlich los ist?"

"Was?" Verdutzt sah Ace mich an. "Du hast keine Ahnung, was los ist?"

Ich schüttelte knapp den Kopf. "Nein."

Ace' Blick wanderte zu Kyron. Wuterfüllt. "Ihr habt es ihr nicht gesagt?!"

Kyron trat vor mich. "Nein, haben wir nicht. Sie muss das nun wirklich nicht sehen!"

Ace schnaubte verächtlich. "Du hast doch nur Angst!"

Er bekam keine Antwort.

Kyron packte mich einfach am Arm und zog mich hinter sich her von den beiden Jungs weg. Als ich mich kurz umdrehte, sah ich, dass Ace mir nachdenklich nachsah.

Er erwiderte meinen Blick ernst.

Seltsam. Ausgesprochen seltsam.

Sobald wir aus dem Schulgebäude heraus waren, beschleunigte Kyron seine Schritte, bis er fast rannte. Und ließ mich nicht los.

Das hieß im Endeffekt, dass ich ihm hinterherrennen durfte.

Also so gerne joggte ich jetzt auch nicht. Meine Lunge hielt das nie lange durch.

Und so war es auch jetzt wieder.

Meine Sicht wurde immer verschwommener, während ich hektisch nach Luft schnappte.

Shit, ich brauche Luft! Luft!

"Kyron!", brachte ich mühsam hervor, dann wurden meine Beine auf einmal seltsam schwer.

Luft bekam ich fast gar nicht mehr.

Beinahe abrupt beschleunigte Kyron seine Schritte noch mehr.

Nein ... nein, bitte nicht. Ich kann nicht mehr.

Seltsame, verwischte, bunte Flecken tanzten vor meinen Augen. Dann gaben meine Beine einfach unter mir nach.

Alles wurde schwarz.

Nur ganz komisch konnte ich Kyrons Stimme hören.

Ich fühlte mich, als sei ich unter Wasser und würde Kyrons Worte nur so wahrnehmen. Irgendwie unwirklich und er war gar nicht richtig da.

Poisonous PerfectionWhere stories live. Discover now