Poisonous Perfection

Note.29

Siehe in die Augen eines Menschen und sag mir dann, ob du ihm vertrauen kannst.

Es war wirklich faszinierend, auf einem Motorrad mitzufahren.

Die Bewegung der Maschine mitzufühlen.

Aber was rede ich hier.

Dass ich eng an Ace geschmiegt war, war irgendwie das Allerbeste.

Wir waren schon eine ganze Weile unterwegs. Mittlerweile fuhren wir sogar schon durch ein ziemlich kurviges Gebirge.

Langsam kamen wir zum Stehen.

Ace hielt einfach am Rand der Straße und bedeutete mir dann abzusteigen.

Schnell nahm ich dem Helm ab und sah mich um.

Ace trat neben mich.

Die Aussicht war ... wow. Also wirklich, wirklich wow.

Als ich mich zu Ace umwandte, entdeckte ich, dass er mich mit einem Lächeln betrachtete.

Verlegen lächelte ich zurück. "Hey."

"Hey", erwiderte er weich und griff nach meiner Hand.

Wir liefen ein paar Schritte, bis wir fast den Rand erreicht hatten, dann setzten wir uns.

Ich legte meinen Kopf auf Ace' Schulter. "Es ist echt schön hier."

"Hmm."

Als ich ihn neugierig von unten ansah, erkannte ich sofort, dass irgendetwas sich verändert hatte.

Wachsam richtete ich mich auf. "Was ist los?"

Ein Seufzen war die einzige Antwort.

"Ace?" Vorsichtig drückte ich seine Hand.

"Wirst du ...", begann er plötzlich, zögerte dann aber.

"Ja?", harkte ich sofort nach.

Ace seufzte noch einmal. "Hast du ... ist zwischen dir und Kyron jetzt Schluss?"

"Ja!" Meine abrupte Antwort ließ ihn wieder seufzen.

"Wirst du denn vor deinen Eltern und allen anderen dazu stehen?"

Irritiert runzelte ich die Stirn. "Klar."

"Und ... sind ... sind wir jetzt zusammen?"

Er klang so unsicher.

Verlegen sah ich weg. "Wenn du das willst, gerne."

Er antwortete nicht sofort, streichelte über mit dem Daumen über meinen Handrücken.

Schließlich sagte er nur: "Ja, ich würde das auch gerne."

Dann schwiegen wir wieder.

Sehr lange.

Bis Ace wieder das Wort ergriff. "Und ... wirst du zu mir stehen? Wirst du zu ... uns stehen?"

"Ja, verdammt!" Wütend funkelte ich ihn an. "Was denkst du eigentlich von mir?"

Ace schüttelte den Kopf. "Es geht nicht um dich. Sagen wir einfach, ich kannte schon einmal ein Mädchen wie dich. Ihre Eltern waren reich. Sie war reich, beliebt ... wir waren zusammen, aber ... na ja, sie hat sich vor anderen benommen, als würde sie mich nicht kennen. Einmal war ich bei ihr zu Hause, um sie zu besuchen, als sie krank war und ... verstehst du? Meine Eltern sind nicht reich. Wir sind eine normale Mittelschichtfamilie. Und auf jeden Fall ... na ja, sie hat behauptet, sie würde mich gar nicht kennen."

Entsetzt starrte ich ihn an. "Was?"

Ich konnte mir vorstellen, wie verletztend so ein Verhalten war. Und ganz spontan hasste ich dieses Mädchen abgöttisch.

Ace zuckte nur die Schultern.

Ich drückte seine Hand. "Ich würde mich niemals so benehmen."