Note.30

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Kennst du das,
wenn du dich einsam fühlst,
obwohl du von Menschen umgeben bist?
Kennst du das,
wenn du dich umgeben von geliebten Menschen,
nicht geliebt fühlst?

Einige Stunden später stand ich nervös vor einer Tür und knetete meine Hände.

Ace, der gerade geklingelt hatte, lächelte mich beruhigend an und nahm meine Hand in seine.

"Aber was ist, wenn sie mich nicht mögen?"

Sie, das waren seine Eltern. Ace hatte beschlossen, mich ihnen sofort vorzustellen und nicht erst in ein paar Tagen oder so.

Daraufhin lachte er leise. "Quatsch. Meine Eltern werden froh sein, dass ich überhaupt noch einmal eine Freundin habe."

Ach ja?

Zweifelt zog ich die Schultern zusammen. Sollte ich ihm das jetzt glauben?

Genau! Wieso sollte irgendjemand dich mögen?!

Ich schluckte. Ja, stimmt. Warum sollte es so sein? Mochte Ace mich überhaupt wirklich?

Bevor meine Gedanken mich wieder nach unten rissen, öffnete sich die Tür und eine zierliche Frau erschien im Türrahmen.

"Ace!" Sie klang hocherfreut.

"Hallo, Tante Tess." Auch Ace klang, als würde er sich freuen, die Frau zu sehen.

"Wer ist denn da?", ertönte da eine etwas weiter entfernt klingende Stimme.

"Dein Sohn und ein Mädchen!", schrie Ace' Tante zurück.

Dann wandte sie sich mir zu. "Hallo, ich bin Tess. Wie heißt du?"

Verdutzt blinzelte ich ein paar Male, dann murmelte ich leise: "Ley."

Sofort riss Tess die Augen auf und wandte sich Ace zu. "Ooooooh ... hast du's jetzt doch mal geschafft!"

Er wurde rot. "Sei still. Du redest Quatsch."

Tess lachte. "Natürlich. Was denn auh sonst?!"

Neben Tess erschien noch eine Frau. Sie war größer als Ace' Tante und sah Ace schon etwas ähnlich.

"Hallo." Freundlich lächelte sie mich an. "Ich bin Ren, seine Mutter." Sie deutete mit dem Kopf auf ... meinen Freund.

Ja, denn das war er ja jetzt. Mein Freund.

"Das ist Ley", stellte Tess mich vor.

Ren lachte auf. "Seine Freundin?" Dabei nickte sie wieder zu Ace.

Tess nickte und die beiden verschwanden schnatternd wieder im Haus.

Mit weitaufgerissenen Augen sah ich ihnen hinterher. "Was war das denn?"

Ace lachte leise, ergriff meine Hand und zog mich ins Haus. "Perry konnte seine Klappe nicht halten und Lark hat's nicht viel besser gemacht."

Warte ... was?

Als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte, meinte er schnell: "Wir sind Cousins. Sie sind Tess' Kinder. Und na ja -" Er zuckte die Schultern. "- wir wohnen halt alle zusammen."

"Und Santiago?", erkundigte ich mich.

Ace grinste. "Nee, der nicht. Aber unsere Eltern sind ziemlich gut befreundet. Wir sind wie ein Nest irgendwie alle zusammen hier hingezogen."

"Oh", machte ich sehr einfallsreich.

Um ehrlich zu sein, ich hatte irgendwie nicht mit alldem gerechnet.

Poisonous PerfectionWhere stories live. Discover now