- Aufpassen -

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"Pasch auf-"

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"Pasch auf-"

"Ich pass die ganze Zeit schon auf", unterbrach ich Ian mit hochgezogenen Augenbrauen. "Also, wenn ich jetzt richtig mitgezählt habe, warst du nun schon zum fünften Mal mit Patricia Gamber aus meinem Physikkurs zusammen, richtig?"

Er runzelte die Stirn, anscheinend schien er selber nochmal alles zu überdenken, bevor er mir antwortete. "Rischtig. Dasch fünfte Mal. Verrückt oder?"

Schulterzuckend rührte ich mit meinem Miniholzschirm in meinem Frucktcocktail herum. "Ganz schön On - Off oder?"

Er grinste. "Oder", nickte er zustimmend. "Aber eigentlisch war dasch nischt der Sinn meines Vortrags gewesen. Eigentlisch wollte isch dir erzählen, dass isch gerade eine kleine Beziehung mit Zia angefangen habe. Du weischt schon, die aus deinem Mathekurs."

"Die mit den kurzen, schwarzen Haaren und der Vorliebe für Jeansröcke?"

Statt zu antworten, begrüßte er erstmal wild winkend einen seiner Kumpel, der gerade mit einer knappangezogenen Begleiterin in den Partykeller angekommen war und genau der gleichen Clique angehörte wie Ian vor mir. 

Der Gruppe der angebetesten Typen dieser Stadt. Die Clique, die den Begriffen Player, Badboys und Kriminelle alle Ehre machten. Wenn ich mich nicht täuschte, dann war das gerade Adam gewesen, der schmunzelnd zur Begrüßung ein lautloses Hey mit den Lippen formte. Mich sah er dabei nur kurz verwirrt an. 

Als Ian dann auch wieder seine Augen von den beneidenswerten langen Beinen eines Mädchens abwenden konnte, guckte er wieder zu mir. "Genau. Genau die."

Ich nahm unbeeindruckt einen weiteren Schluck. "Aha." 

So ganz konnte ich immer noch nicht nachvollziehen, warum Ian aufeinmal meinte, sämtliche Beziehungen ausführlich aufzuzählen. Immerhin redete er in der Schule so gut wie nie mit mir. Nicht, weil ich ein Streber war, sondern weil eine Streberin meine beste Freundin ist.

Und sowas zog ja bekanntlich herunter.

Aber für ihn zählte wohl in diesen Moment mein Image nicht. Ich tippte stark darauf, dass die Gründe daraus bestanden, weil ich alleine hier ohne Olivia war. Und meine Cousine ein extra kurzes dunkelblaues Kleid für diesen Abend ausgesucht hatte.

"Pasch auf-"

"Hör auf mit diesem Pass auf  auf, die Aufforderung hast du jetzt schon bestimmt über fünfmal gesagt. Gleich kannst du alleine Small Talk mit meinem Cocktailglas halten", warf ich langsam genervt ein.

Abwehrend hob er die Händen. "Ischt ja gut, ischt ja gut. Alsoooo", er trank wieder etwas von seiner Flasche, "Diese Zia ischt heute auch hier. Hascht du sie schon gesehen?"

Ich lutschte kurz auf einen Eiswürfel herum und genoss die Kälte, die mich von innen wieder etwas abkühlte, denn in diesem riesigen Parytraum war es einfach nur stickig und heiß. "Nein, ich habe sie noch nicht gesehen", brüllte ich gegen den lauten, noch schlimmer einsetzenden Bass der Musik ein.

Ian schob frustriert eine Unterlippe vor. "Ach scheissse, ey."

Gelangweilt ließ ich meinen Blick über die Menge schweifen. "Weißt du, was gleich nochmehr scheisse wird?"

"Neee?" Leicht dusselig verrengte er die Augenbrauen. "Wasch denn?"

Ich deutete mit dem Kinn auf die schon halb leer getrunkene Wodkaflasche. "Wenn du noch mehr davon trinkst. Dann kannst du dich morgen nämlich an nichts mehr erinnern."

Wäre mir übrigens auch recht so.

Überrascht verfolgte ich jedoch, wie er bereitwillig die Flasche von sich wegschob. "Stimmt. Und das wäre escht schade, denn nachher spielen wir doch noch?"

"Spielen?", fragte ich blinzelnd nach.

"Spielen", bestätigte er.

Etwas ungläubig stützte ich meinen Kopf auf meine Handfläche ab. "Was spielen wir denn bitte? Flaschendrehen oder wie?"

"Nö, etwas viel Besseres."

Ruckartig drehte ich meinen Kopf zu Leandro, einem weiteren Mitglied dieser besagten Herzensbrecherclique, der sich lässig an unserem Stehtisch abstützte. Demonstrativ fuhr er sich durch die kastanienbrauen Haare und setzte dabei wieder mit dem Reden ein. "Wir spielen Dark Room."

"Ist das ein anderer Name für ein Kartenspiel?", hakte ich verständnislos nach.

Ian brüllte laut vor Lachen los, was mich und Leandro heftig zusammenzucken ließ. Allerdings kümmerte er sich nicht weiter um seinen Freund, sondern wendete sich wieder mit einem zweideutigen Lächeln an mich. "Das Spiel Dark Room kann man auch einfach übersetzen mit Küssen eines Unbekannten in einem vollkommen dunklen Zimmer. "

 "

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