- Verwirrung-

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Sollte ich oder sollte ich nicht?

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Sollte ich oder sollte ich nicht?

Unschlüssig fixierte ich seine große Hand, die er zu mir gestreckt hinhielt, ließ den Blick hinweg über seinen gebräunten Arm schweifen, gefühlt endlos langsam weiter hoch bis zu seinem Gesicht.

Selbstüberzeugt zog er einen Mundwinkel hoch. "Wusste ich doch, dass du dich nicht traust."

Er war bis jetzt einer der manipulativsten Personen, die ich jemals in meinem Leben kennengelernt hatte. Entweder, er hatte es sich mal zur Aufgabe gemacht und zahlreiche Handbücher zum Thema umgekehrte Psychologie gelesen oder es saß leider tief in seinen vorhandenen Eigenschaften fest.

Natürlich, ich wusste jetzt schon, dass das kein gutes Ende nehmen wird, wenn ich mit ihm mitgehe.

Aber was er kann, kann ich schon lange.

Theoretisch in meinem Kopf. Jetzt brauchte ich meine hinterlistigen Gedanken nur noch praktisch umsetzen.

"Na, Cassie?", zog er mich weiter auf, sein spöttische Lächeln verhöhnte mich mal wieder.

Na warte, Adrael. Jetzt ist Krieg.

Missmutig schnaubte ich, bevor ich ihn zur Seite weg schob und aus dem Zimmer stiefelte. Adrians Stimme von unten, der sich anscheinend lachend mit diesem Ralph unterhielt, drang an mein Ohr, als ich im Flur stehen blieb und mir die Folgen meines Handelns nochmal bewusst wurden.

Es war immer noch eine dumme Idee mit ihm in sein Zimmer zu gehen. Gerade mit Adrael, der deutlich immer wieder klarstellte, auf was er aus war.

Meine Dummheit ist manchmal unschlagbar.

"Du musst zu der zweiten Tür auf der rechten Seite gehen", wies Adrael mir leise an, dabei drehte er mich etwas, sodass ich nun nicht mehr die Treppe herunterschaute, weil Adrian's Zimmer direkt daneben lag, sondern den Flur im Obergeschoss im Sichtfeld hatte.

Zögernd machte ich einen Schritt. "Uhm ja."

Verdammt, wo war mein Selbstbewusstsein schon wieder hin? Jetzt war schon der erste Punkt auf meiner imaginären Liste, so zu wirken, als würde mich das alles hier nicht kümmern, gescheitert.

Wie unerwartet.

Adrael schüttelte glucksend den Kopf, seine nicht gestylten schwarzen Haare verwuschelten sich dadurch noch mehr, dann lief er zusammen zu mir zu dieser gewissen Tür und machte sie auf. "Hereinspaziert", grinste er. 

Eines dieser Grinsen, die Bösewichten in anderen Filmen sehr nahe kam, wenn das Opfer in einer Falle tappte und man vor dem Fernseher halb ausflippte, weil es mal wieder nichts checkte. Anscheinend hatten diese Personen auch immer einen geheimen Plan im Kopf gehabt, mit dem sie sich theoretisch aus der Lage befreien konnten, sie ihn aber niemals umsetzten.

Wie ich.

Adrael wollte die Tür hinter mir schließen, doch ich hinderte ihn daran.

"Lass sie auf", forderte ich zischend.

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