Cassandra, sonst als eher namenslose Mitläuferin und beste Freundin des schlauesten Kopfes ihres Jahrgangs bekannt, ist vor kurzer Zeit frische 18 Jahre alt geworden und versucht nun die letzten Monate ihres Highschool-Lebens umzukrempeln. Dazu gehö...
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"Also, wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann denke ich, haben wir soweit alles fertig." Adrian lächelte zufrieden vor sich hin, während er im Schnelldurchlauf nun schon zum vierten Mal unsere Powerpointpräsentation durchging.
Ich kann den Namen Martin Luther King nicht mehr hören und sehen.
Zustimmend nickte ich und lümmelte mich wieder auf den Schreibtischstuhl aus Adrael's Zimmer, der echt super bequem war.
Vielleicht nehme ich den mit, merkt schon niemand.
In der gleichen Zeit, in der Adrian einen USB Stick an seinen Laptop steckte, schaute ich mich wieder in seinem Zimmer um. Meiner Meinung nach war es für mich ziemlich schlicht und fast schon steril eingerichtet. Nur die karierten Fenstervorhänge und die Holzwände machten das Zimmer gemütlich. Wenn das riesige Bett hier mit dem Schreibtisch, dem Kleiderschrank und die Musikanlage alleine umgeben von weißen Wänden umherstehen würden, würde alles ziemlich... nackig wirken. Keine Poster, kein Kalender oder irgendetwas anderes hing hier herum.
Gähnend streckte ich mich kurz, dabei rieb ich mir meinen Nacken, der in dieser Starre beim Lesen und recherchieren total wehtat. Nach drei Stunden kein Wunder.
Wenigstens waren wir jetzt fertig.
Und es war nichtmal so schlimm gewesen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Von Martin Luther King und den ganzen anderen Stoff mal abgesehen, nichts gegen diesen Herren persönlich. Mit Adrian konnte ich auch super herumwitzeln und lachen, selbst über irgendwelche sinnlosen Sachen konnte ich mich mit ihm unterhalten. Mit Adrael wäre das bestimmt wieder eskaliert, selbst wenn wir auch nur darüber diskutiert hätten, ob weiße oder braune Schokolade besser war.
Aber warum, obwohl alles so gut gelaufen war, warum war ich dann immer noch so misstrauisch Adrian gegenüber eingestellt? Würde sich das niemals legen?
"Hey, Cassie. Alles okay? Du bist so ruhig."
Meine Augen zuckten schnell wieder zu Adrian, der mich fragend anschaute. Seine Haare waren schon lange nicht mehr gestylt, dadurch, dass er seinen Kopf immer auf der Hand abgestützt hatte und er sah etwas geschafft aus, da er halb auf dem Schreibtisch mit seinem Oberkörper lag, unsere Notizzettel daneben.
Aber seine grauen Augen, die strahlten nur so vor Energie.
"Ja... ja", alles okay", antwortete ich und lächelte ihn an, um ihn noch mehr davon zu überzeugen.
Erleichtert grinste er mich nun wieder an. "Dann ist ja gut."
Stille breitete sich zwischen uns aus und von Minute zu Minute, die verstrich, wurde ich nervöser. Anders nervös als in Adrael's Gegenwart. Ich wurde wegen Adrian's intensiven Blick immer unsicherer, weil ich nicht wirklich wusste, wie ich mich verhalten sollte.
Sollte ich seinen Blick erwidern? Ihn nochmal anlächeln? Oder mich abwenden und von irgendetwas anfangen zu erzählen?
Adrian nahm mir zum Glück die Entscheidung erstmal teilweise ab, indem er wieder anfing zu sprechen. "Sag mal Lovely... hast du eigentlich einen Freund?"
