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Jona kam sauer um die Ecke gerauscht - unter den Armen hatte er drei zusammengerollte grüne Teppiche

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Jona kam sauer um die Ecke gerauscht - unter den Armen hatte er drei zusammengerollte grüne Teppiche. Als er mich sah, wurde seine Miene noch ein Stück finsterer. Ich wollte ihn gerade fragen, warum er denn jetzt noch wütender geworden ist, als mir auffiel, dass sein Blick an mir vorbei auf Adrael fiel.

Leise schluckend umklammerte ich verkrampft die beiden Pakete Katzenbettwäsche. "Hi, Jona. Ich wollte gerade zu dir hinkommen-"

"Und was willst du von ihr?" Jona beachtete mich nicht sonderlich weiter, sondern stellte sich nur neben mich hin und visierte argwöhnisch Adrael an.

Dieser verschränkte die trainierten Arme vor der Brust. "Wer sagt denn, dass ich was von ihr will? Vielleicht möchte ich auch einfach nur einkaufen? Das Möbelhaus ist leider nicht groß genug, um dass jeder irgendwo alleine an einer Ecke stehen kann", konterte er zurück, seine Stimme war mehr als nur kalt. "Und was willst du von ihr?"

Wie kann man sich eigentlich immer so beschissen verhalten?

"Sie kidnappen und mit meinen geklauten Teppichen ersticken, das ist mein ganz großer Lebenstraum", erwiderte Jona unbesonnen zurück.

Adrael hob einen Mundwinkel an. "Auch nicht schlecht."

Mein Cousin schaute ihn noch kurz ein paar Sekunden an, bevor er sich von Adrael abwendete. Normalerweise hätte er jetzt noch etwas gesagt, allerdings führte ich seine Zurückhaltung auf seinen aktuellen Zustand zurück. Sein Gesicht war nämlich kalkweiß und die Hitze, die er abstrahlte, merkte ich sogar durch seinen Hoodie, den ich mir bei ihm ausgeliehen hatte. "Jona, hast du etwa Fieber?"

Er winkte nur ab. "Ja, kann sein. Lass uns jetzt einfach los, ich habe Hunger und Zuhause müssen wir auch noch aufräumen."

"Mhm." Vorsichtig linste ich zu Adrael herüber, der uns ziemlich genau beobachtete, bevor ich mich ohne irgendwelche Abschiedsworte, schließlich hatte er mich schon oft genug ignoriert, von ihm abwendete, mich bei Jona unterhakte und ihn aus dem Schlafzimmerabteil bugsierte.

"Wer war dieser Arsch eigentlich?", fragte er im nebensächlichen Plauderton.

Erneut verdrehte ich nur die Augen. "Jemand aus meiner Schule. Der gehört zu dieser begehrten Clique, auf die alle Mädchen abfahren."

Er stellte sich mit mir an der Kasse an. "Hoffentlich gehörst du auch nicht dazu."

Ich lachte schallend los. "Ich? Ich glaube, dann hätte ich mich eben gerade ihm gegenüber ganz anders verhalten oder? Außerdem hassen Adrael und ich uns." Um wieder vom Thema abzulenken, schließlich war das gerade ziemlich heikel, schaute ich auf seine drei Teppiche, die er unter den Armen geklemmt hatte. "Wusstest du den genauen Farbton im Schlafzimmer nicht mehr oder wieso hast du unterschiedliche grüne Teppiche mitgenommen?"

Verlegen grinste er. "Tja, ich weiß es echt nicht mehr. Was denkst du? Welcher Grünton ist der Richtig?"

"Der eine Teppich unter deinem rechten Arm?"

Nachdenklich beäugte er ihn. "Mhm, kann schon sein." So bequem wie er immer war, brachte er die anderen beiden nicht zurück, sondern schmiss sie in eine Kiste neben uns. "Und warum hast du bitte Katzenbettwäsche mitgenommen?"

"Uhm... für dich?"

Jona tippte sich an die Stirn. "Vergiss es. Niemals werde ich mein Bett damit beziehen. Das ist ja abturnend für meine Freundinnen."

Schmollend schob ich die Unterlippe vor. "Aber Jona-"

"Was zum...?! Wieso sehe ich den Arsch von vorhin doppelt? So schlecht geht es mir nun auch wieder nicht." Fassungslos guckte Jona über meinen Kopf hinweg.

Alarmiert drehte ich mich vorsichtig um - und sah Adrael und Adrian wild diskutierend an der linken Kasse neben uns, nur eben etwas weiter hinten in der Schlange, stehen. Okay, eigentlich war es mehr Adrian, der die ganze Zeit wütend redete, während Adrael nur still neben ihm stand. Alleine schon seine abgeneigte und genervte Haltung zeigte mal wieder, dass er total desinteressiert war. Als hätte er mal wieder bemerkt, wer ihn beobachtet, drehte er seinen Kopf tatsächlich in unsere Richtung - und Adrian tat es ihm nach.

"Also Cassie. Kannst du mir jetzt bitte mal erklären, warum die uns so komisch ansehen? Kennt der andere dich auch? Hasst ihr euch genauso?"

Jona's verwunderte Stimme erreichte nach und nach mehr mein Bewusstsein, weswegen ich in unendlich schneller Geschwindigkeit meinen Mund aufmachte. "Der kennt mich auch... und keine Ahnung. Bisher hatte er bei mir nicht den Eindruck gemacht, als würde er mich hassen."

Ihre undefinierbaren Blicke haften immer noch auf uns.

"Entschuldigung?"

Irritiert schossen unsere Köpfe nach rechts. Ein Mädchen, vielleicht so in meinem Alter, schaute uns mit ihren grüngrauen Augen freundlich an, dabei strich sie sich schnell eine braune Haarsträhne hinter das rechte Ohr. 

"Ich wollte euch beiden nur sagen, dass ihr aufrücken könntet", half sie uns warmherzig lächelnd. 

Tatsächlich war vor uns wieder eine Menge Platz, deshalb setzten wir uns schnell in Bewegung. Überraschenderweise folgte sie uns aber dennoch. "Habt ihr zwei Brüder gesehen, die sich in etwa identisch sehen? Groß, trainiert und athletisch? Der eine hat braune und der andere hat schwarze Haare?"

Jona täuschte ein Husten vor, ich wusste aber genau, dass er hinter seiner vorgehaltenen Hand ein Lachen unterdrückte.

Ein bisschen konnte ich ihn verstehen, da Adrian und Adrael nur wenige Meter von uns entfernt standen und von ihr echt noch nicht entdeckt wurden, andererseits hatte ich das Gefühl, sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen, auch schon oft gehabt.

Ich nickte kaum wahrnehmbar mit dem Kinn nach links. "Sie stehen ein wenig hinter dir an der Kasse neben uns."

Ihre Mundwinkel wanderten noch weiter nach oben. "Danke..."

"Cassie ", half ich ihr nun auch lächelnd weiter. "Kein Problem..."

Sie kicherte. "Ich heiße Joclyn. Aber nenn mich ruhig Jocy."

Mein überaus hilfsbereiter Cousin gab seinen Senf mal wieder nicht dazu, sondern stand schweigend neben uns und amüsierte sich auf seine Kosten.

Jocy schenkte jedem von uns nochmal ein Lächeln, bevor sie winkend zu Adrian und Adrael verschwand. Mir fiel auf, dass sie mit ihren rückenlangen gewellten Haaren und der sportlichen Figur problemlos mit einem Model mithalten konnte. Als sie bei beiden ankam musterte Adrian sie schmunzelnd. Jocy boxte ihm schlichtweg gegen die Brust, bevor sie Adrael am Saum des Shirts packte und ihn zu sich herunterzog, um ihre Lippen auf seine zu legen.

Mir blieb vor Staunen der Mund offen stehen.

Der Idiot hatte doch tatsächlich eine Freundin.

Der Idiot hatte doch tatsächlich eine Freundin

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Das Buch war schon auf #1. KREISCH *-*

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