- Negative Erwartungen -

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"Du schaffst das heute auch wirklich? Sonst halte ich persönlich mit dem Spacko den Vortrag", fragte mich Jona skeptisch

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"Du schaffst das heute auch wirklich? Sonst halte ich persönlich mit dem Spacko den Vortrag", fragte mich Jona skeptisch.

Überzeugt nickte ich. "Ja, klar."

Sein Misstrauen war ihm deutlich in das makellose Gesicht geschrieben. An seiner Stelle würde ich auch nicht von mir selbst überzeugt sein, schließlich hang ich gestern gefühlt halb tot auf der Couch herum, ließ mein Handy irgendwo in der Ecke liegen, schaute Fernsehen und hatte nur ein paar Pommes, die er nachmittags auf seinem Nachhauseweg von der Uni gekauft hatte, gemümmelt. Dazu kam auch noch, dass ich, statt irgendetwas mit ihm zu erzählen, nur alle zwei Minuten geseufzt hatte.

Meine Gedanken gestern hatten sich ausschließlich immer nur um Jona's Beobachtungen gedreht.

Inzwischen hatte ich mir diese Szene schon so oft vorzustellen versucht, dass ich das Gefühl hatte, ich wäre selber live dabei gewesen und hätte mitansehen müssen wie Victoria's giftgrüne Augen auf den Körpern der Fray Zwillinge lag.

"Okay. Aber ich hole dich dann heute nach der Schule ab, nicht, dass dich noch einer dieser... dieser Typen mitnimmt", stellte Jona gleich klar.

"Es sind nicht alle so wie du sie jetzt einschätzt", entgegnete ich.

Glaube ich zumindestens.

Er schnaubte spöttisch. "Wir werden ja noch sehen. Ach... und außerdem steht da vorn schon wieder dieser Ace. Und jetzt kommt er auf uns zu. Hat er es auch auf dich abgesehen, dass der dich immer gleich vor der Schule abfängt oder wie?"

Das entlockte mir ein leises Lachen. "Sei dir sicher, der hat es nicht auf mich abgsehen."

"Was macht dich da so sicher? Weißt du etwa, dass er eine Freundin hat?" Jona betrachtete Ace nachdenklich, der nur noch wenige Meter von uns entfernt war.

Ich räusperte mich. "Uhm..."

"Hi, ihr beiden." Ace lächelte uns beide fröhlich an, während er sich an meiner geöffneten Beifahrertür abstützte. "Gehts dir jetzt besser, Cassie? Du warst ja gestern nicht da."

"Hi, Ace", begrüßte ich ihn, kitschigerweise steckte mich sein Strahlen vollkommen an und wenige Sekunden später zierte meine Lippen auch ein total breites Lächeln. "Mir gehts jetzt schon besser. Nur gestern war mir eben echt schlecht."

Er nickte mitfühlend.

"Okay, Schatzi. Ich muss jetzt los. Wie gesagt, schreib mir, wann du Schluss hast und warte dann auf den Parkplatz", mischte sich Jona jetzt doch etwas schmunzelnd ein.

Ächzend hievte ich mich aus dem Wagen. "Ja, klar. Mach ich so."

"Ach und Ace?"

Ace schaute Jona überrascht an, wahrscheinlich hatte er als letztes damit gerechnet, dass er von ihm angesprochen wird. "Ähm ja?"

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