- Erfahrungen -

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Die Blicke der anderen Schüler klebten förmlich an uns drei

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Die Blicke der anderen Schüler klebten förmlich an uns drei.

Tja... also soviel dazu, dass mich diese Gruppe ja fast gar nicht kennt und ich mit denen nichts zu tun habe, schließlich bringt ja ein Badboy nicht einfach irgendeinem Mädchen das Buch hinterher - umsonst.

Jetzt wird echt dezent schwierig werden.

Victoria wurde angestarrt, da diese zwischen mir und Ian mit einem wissenden, gleichzeitig aber auch verwirrten Grinsen hin und herschaute.

Vielleicht fachsimpelte sich gerade darüber, dass ich wohl Adrian als Vorwand genommen habe, um es ungestörrt heute Morgen vor meinem Biologieunterricht mit Ian in einer Besenkammer zu treiben.

Ian wurde genauso schräg begutachtet, weil er... nunmal Ian ist. Sämtliche Gerüchte und Klischees hängen ihm am Rockzipfel, weshalb es um so gegensätzlicher war, dass dieser Typ mit meinem Englischbuch zu mir gedackelt war.

Als diese beiden lange genug tot gestarrrt wurden, lag die Aufmerksamkeit wieder besonders auf mir, da ich...

... Unglück und komplizierte Situationen magisch anziehe.

Olivia ließ darauf ihre dicke Zeitung fallen, die laut auf dem Boden aufklatschte, einige Herumstehende zusammenzucken ließ und aus ihrer Trance riss.

"Ian", säuselte Victoria da schon. "Ist Cassandra nicht ein nettes Mädchen?"

Irritiert runzelte dieser nur die Stirn und musterte sie eingehend. "Nett ist die kleine Schwester von scheisse. Worauf willst du hinaus, Victoria?"

Oh wow. 

Ich hätte niemals erwartet, dass Ian auch mal im entferntesten unfreundlich sein konnte, aber anscheinend war er wohl doch nicht immer so sympatisch.

Victoria schien genauso überrascht von seiner Reaktion zu sein und versuchte sich deshalb erstmal wieder etwas zu sammeln. Dass hieß, sie richtete ihre Haare, leckte sich einmal über Lippen, wechselte das Standbein und hüstelte angestrengt. "Na aber Ian, das war doch eine ganz normale Frage bezogen auf euer... ähm... Verhältnis."

"Ach... echt? Es sieht... rosawattigflauschig aus. Besser gehts gar nicht, wirklich", schoss er gleich zurück.

Oha, Ian... Er überraschte mich immer mehr.

Das nervige Klingeln ertönte, viele der herumstehenden Schüler setzten sich deshalb in Bewegung, aber einige davon blieben immer noch bei uns stehen, wenn auch etwas entfernt.

Victoria schürzte ihre pinken Lippen. "Das ist doch gut."

"Finde ich auch." Damit war für ihn die Unterhaltung beendet und er drehte sich mit einem verschmitzten Grinsen wieder zu mir um. "Hier", er reichte mir das Buch hin, was ich mit zitternden Händen griff. "Lag noch auf deinem Tisch."

Ich schluckte. "Danke, Ian."

"HABEN ES DIE HERRSCHAFTEN DANN JETZT MAL? DER UNTERRICHT FÄNGT GLEICH AN!", brüllte eine rauchige Stimme von weiter oben.

Jeder, wirklich jeder, legte seinen Kopf in den Nacken, um dann Mr Ellen's wütende Grimasse auszumachen. Der fünfizigjährige, auch ziemlich verhasste Lehrer hatte sich aus dem Fenster in der zweiten Etage herausgelehnt, in der rechten Hand hielt er immer noch eine hellblaue Kaffeetasse.

Ian hakte sich augenrollend bei mir wie selbstverständlich unter und zog mich vor den anderen Leuten ins Schulgebäude, weswegen ich der verwirrt dreinschauenden Olivia nur hilflos zu winken konnte.

"Weißt du, dein Vortrag in Englisch war wirklich gut, Adrael war einfach nur neidisch und hat dir deswegen nur so ein mieses Statement gegeben", plapperte er fröhlich los.

Ich war eher damit beschäftigt, die ganze Aufmerksamkeit der herumeilenden Schüler zu verdauen, die uns genauso schräg anstarrten, wie es die Leute auf dem Hof auch schon gemacht hatten.

Doch Ian ignorierte es gekonnt oder er bemerkte es nicht.

"Uhm... ja, passiert", antwortete ich nur völlig überfordert.

Ian schüttelte mit dem Kopf und schleppte mich weiter untergehakt die Treppe hoch. "Nein, das darf eben nicht passieren, weißt du? Er ist manchmal so eklig unfreundlich, eigentlich ist er sonst nicht so."

Ich lachte. "Oh bitte, Ian. Wie oft ich diesen Satz schon gehört habe. Dann ist er eben unfreundlich, wobei vielleicht sogar mehr als nur unfreundlich, dagegen ist sein Bruder eben etwas netter."

Statt mir zuzustimmen, biss er sich nur auf die Lippe. 

"Alles okay, Ian?"

Er nickte. "Jeder muss eben seine Erfahrungen mit den anderen Menschen machen", murmelte er nur als Erklärung.

Bevor ich weiter nachhaken konnte, stoppte er vor dem Musikraum, vor dem schon Ace stand und uns mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. Als er mich jedoch näher musterte, bildete sich ein breites Lächeln auf seinen Lippen. "Hey hey, wenn das nicht Schnuffie ist -"

"Cassandra, Bro, Cassandra", berichtigte Ian ihn.

"Ach", warf ich schnell ein. "Ihr braucht mich so nicht zu nennen. Cassie ist mir lieber als Cassandra."

Ace grinste. "Und was ist mit Schnuffie?"

"Ohja", strahlte Ian gleich. "So wollte ich dich schon vorhin nennen, aber so viel Stoff für die Gerüchteküche wollte ich nun auch nicht liefern."

"Wieso?", hakte Ace verwundert nach. "Was ist denn passiert?"

Ich machte schon den Mund auf, um alles im Schnelldurchlauf zu erklären, doch Ian winkte nur schnulterzuckend ab. "Nichts besonderes, ich habe Cassie nur ein Englischbuch zurückgegeben. Dass man uns dann beobachtet, kann ich doch nichts dafür."

Das war ja auch nur der halbe Grund, weshalb die Stimmung auf dem Hof so war.

"Was wollte Victoria eigentlich von dir?", fragte Ian plötzlich.

"SEID IHR ETWA IMMER NOCH NICHT IM UNTERRICHT? WAS HABE ICH DENN NOCH VOR EIN PAAR MINUTEN BEMERKT?!" Mr Ellen kam sauer angelaufen, die Tasse schleuderte er wild herum.

Ace schubste mich sanft in Musikeraum herein, brüllte ein "Bis später" zu Ian, um dann die Tür hinter uns zu ziehen.

Ace schubste mich sanft in Musikeraum herein, brüllte ein "Bis später" zu Ian, um dann die Tür hinter uns zu ziehen

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Ja, ist jetzt nichts sonderlich Spannendes vorgefallen, ich weiß, aber... wir haben die 100.000 Reads erreicht *-* Oh Gott. Danke an euch, dass ihr das Buch bis jetzt so unterstützt habt. Seid alle totgeknuddelt von mir dafür.






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