- Immer wieder klar -

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Ich legte meinen Kopf auf die Tischplatte ab und seufzte genervt laut auf

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Ich legte meinen Kopf auf die Tischplatte ab und seufzte genervt laut auf.

"Uhm, Sonnenschein, vielleicht wäre es mal besser, wenn du heute Zuhause bleibst. Du siehst echt dezent wie einmal verdaut und wieder hervorgewürgt aus."

Ganz langsam ließ ich meine Augen zu Jona wandern, der an unseren Kühlschrank lehnte und mich besorgt musterte, dabei nippte er kurz an seiner hässlichen zerkratzten hellblauen Tasse. So wie es hier roch, trank er wohl Pfefferminztee.

Ich hasste Pfefferminztee.

Mir drehte sich urplötzlich der Magen um. Wenige Sekunden später, nachdem ich reflexartig aufgesprungen war, hing ich über der Toilettenschüssel. Während Jona, der mir gleich fluchend nachgeeilt war, meine Haare zurückhielt und irgendetwas im Hintergrund vor sich hinplapperte, konnte ich mich nicht so recht entscheiden, ob meine Hüfte mehr wehtat, weil ich wieder gegen die Tischkante gelaufen war, oder das unglaubliche Wummern in meinem Kopf den Schmerz übertönen konnte.

Als ich mir sicher war, dass ich nicht mehr wie ein geschlagender Hund auf dem Badvorleger hocken musste, putzte ich mir bestimmt zehn Minuten die Zähne und schleppte mich dann zusammen mit Jona zur Couch.

"Mensch, Schatzi, was ist denn los?" Sanft strich er mir durch die Haare.

Erschöpft schloss ich die Augen. "Eigentlich nichts. Ich habe nur schlecht geschlafen... und alles war irgendwie so viel in letzter Zeit", brabbelte ich. Garantiert musste sich das für Jona Isch 'abe nur schlescht geschlawen... und allesch war irgendwie scho viel in letschter Scheit angehört haben, weil sich meine Zunge auch noch total schwer anfühlte.

Lachend zog er mich in eine Umarmung. "Hast du von gestern etwa einen Kater? Wollte dich Adrian mit Alkohol gefügig machen oder wie?"

"Nee... nein...", antwortete ich.

Ich wusste, dass seine Neugier wahrscheinlich riesig sein musste. Gestern Abend, als ich zurückgekehrt war, war er nicht da und meine Tante mal wieder arbeiten, weswegen beide noch gar nichts wussten. Ich schätzte mich mit der Situation aber ganz glücklich, weil ich nichts erzählen musste. Aber ohne meine Barbie als Kuscheltier und Seelentröster fühlte ich mich schon ziemlich alleine.

Oh man, ich vermisste diese Katze so. Hoffentlich lebte sie noch.

"Ist auch besser so, dass er dich nicht um den Finger gewickelt hat", erwiderte Jona, eine eisige Kälte schwang in seiner Stimme mit.

Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. "Was meinst du damit?"

Er löste sich aus unserer Umarmung, begann aber gleich ein Stück hinter mir zu rutschen und meine Schultern zu massieren. "Ich war gestern mit John noch in einer dieser neu eröffneten Clubs in der Stadt. Wir saßen beide eine Weile an der Bartheke und ich habe die ganze Zeit verständnislos zugesehen, wie ein Typ einen Drink nach dem anderen einem ziemlich freizügig gekleideten Mädchen spendiert hatte. Bis mir irgendwann dann mal aufgefallen war, dass dieser Idiot, der sie nach einer halben Stunde an die nächste Wand gedrängt hat, kein anderer als Adrian war." Jona gab einen angewiderten Laut von sich. "Was ist der bitte für ein Arsch? Himmelt dich erst an und macht hinter deinem Rücken mit einer anderen herum."

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