Kapitel 10

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Auf der Party ist nicht mehr viel passiert. Nach ein paar mehr Bechern Alkohol hatte sich eine kleine Gruppe ganz spontan entschieden Wahrheit oder Pflicht zu spielen, wozu wir auch eingeladen wurden. Jedoch hatten meine Freunde und ich nach ein paar Runden entschieden wieder aufzuhören, weil wir gemerkt hatten in welche Richtung das ganze geht.

Glücklicherweise waren wir alle nicht ganz so betrunken, sodass wir noch ein wenig durch die Stadt laufen konnten. Es war ein echt schöner und stressfreier Abend. Außerdem hatten wir wieder super lustige Erinnerungen gesammelt.

Mittlerweile ist es schon Sonntag und wir liegen faul im Zimmer von Travis. Er ist derjenige mit dem größten Haus, deshalb treffen wir uns oft nach solchen Abenden bei ihm. In seinem Zimmer steht nämlich ein großes Doppelbett und eine ausziehbare Schlafcouch auf das zwei Personen drauf passen.

«Wollen wir irgendwas machen?» fragt Samuel nach ein paar Minuten des Schweigens. Vor nichtmal zehn Minuten hatten wir noch ein Gesprächsthema, aber jetzt ist es einfach nur noch still.

«Was geht dir durch den Kopf?» antwortet Dakota mit einer Gegenfrage. Ich setze mich auf und schaue Samuel neugierig an. Travis tut es mir nach.

Grinsend geht er sich durch die Haare. «Wollen wir nach Brighton? Wir könnten ans Meer.»

«Meer? Es sieht regnerisch aus heute.» meine ich bevor die anderen ihre Meinung dazu abgeben können. Es wäre zwar schön nach Brighton zu gehen, aber ich weiß nicht so ganz ob sich das lohnen würde da wir auch fast den ganzen Tag verschlafen haben. «Außerdem ist es schon viel zu spät um jetzt noch nach Brighton aufzubrechen.» fügt Travis hinzu. Manchmal habe ich Angst, dass er Gedanken lesen kann.

«Wir könnten uns auch einfach einen Film anschauen.» kommt es von Dakota. Sie steht dabei auf und bindet sich ihre langen Haare in einen Dutt. Ich stehe ebenfalls auf, aber lasse mich sofort auf das Bett neben Travis fallen. Ich liebe dieses Bett.

Als ich meinen Kopf auf seinen Schoß lege, geht er sofort durch meine Haare. Genießerisch seufze ich. Ich nehme wahr, wie Dakota sich neben Samuel hinlegt und mit der Fernbedienung auf Netflix schaltet. Travis hat noch einen Vorteil in seinem Zimmer. Direkt vor seinem Bett hängt nämlich ein Flachbildschirm.

Nach kurzem diskutieren entscheiden wir uns endlich für einen Netflix Original Film, der ungefähr zwei Stunden lang geht. Es geht um einen jungen Prinzen, der eigentlich nicht der Nachfolger seines Vaters sein sollte (sondern sein jüngerer Bruder), jedoch wird er dazu gezwungen als sein Bruder in einem Kampf stirbt. Er wird der neue König von England und führt einen Krieg gegen Frankreich. Das Ganze spielt im 15. Jahrhundert.

Ehrlich gesagt sind solche Filme überhaupt nichts für mich, aber es ist alles so authentisch rübergebracht. Außerdem sind die Schauspieler alle sehr gut.

Ich erwische uns, wie wir am Ende alle mitfiebern und erleichtert ausatmen, als alles nochmal gut ausgeht. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Film so gut sein würde.

Einige Stunden später verabschieden wir uns voneinander und jeder entscheidet sich nach Hause zu gehen, da wir noch einige Hausaufgaben aufhaben und die bis morgen fällig sind. Darunter sind auch leider Bio Hausaufgaben. Bei Mr. Coleman bin ich mir nicht so sicher, wie er reagieren würde hätte ich diese Hausaufgaben nicht.

Der restliche Abend vergeht wie im Fluge. Müde und erleichtert gehe ich nach einer schnellen Dusche ins Bett und bin auch ziemlich froh, dass ich die Hausaufgaben ohne jegliche Schwierigkeiten erledigt habe.

Da ich übers ganze Wochenende nicht sehr viel geschlafen habe, entscheide ich mich heute früher ins Bett zugehen.

Mit Gedanken an den morgigen Tag falle ich dann in einen traumlosen, aber friedlichen Schlaf.

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