Kapitel 24

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Das restliche Wochenende verbrachte ich alleine in meinem Zimmer. Ich ignorierte alle Nachrichten und Anrufe die ich bekam, weil ich einfach nicht in der Laune gewesen bin. Doch am Sonntag Abend hatte ich meinen Freunden und Matteo geschrieben, dass es mir gut geht und ich nur ein bisschen Stress hatte.

Mittlerweile haben wir Montag. Ich warte hinter der Schule auf meine Freunde um ihnen endlich zu sagen, was zwischen mir und Matteo läuft. Um ehrlich zu sein habe ich große Angst vor den Reaktionen und ich konnte jeden Augenblick wegen dem Druck heulen.

Oh Gott.. Was ist wenn sie mich hassen werden? Sich ekeln?

Tief atme ich ein und aus. Genau in diesem Moment kommen meine drei besten Freunde auch schon an. Nach einer kurzen Begrüßung entscheiden wir uns in den Park neben der Schule zu gehen, damit uns niemand belauscht oder wir erwischt werden. Schließlich schwänzen wir.

«Sorry nochmal wegen Freitag.» entschuldige ich mich bei ihnen und gehe seufzend durch meine Locken. «Ihr musst mir versprechen, ruhig zu bleiben und mich nicht direkt zu verurteilen. Okay?»

«Versprochen.» sagen Samuel, Dakota und Travis gleichzeitig. Meine beste Freundin legt aufmunternd ihre Hand auf meine Schulter. Ich lächele sie an. Danach schaue ich Samuel und Travis an. Die beiden lächeln ebenfalls ermutigend.

«Ich habe gelogen. Die ganze Zeit über.» sage ich stotternd und schon kullert mir die erste Träne runter. «Ich musste lügen, weil ich Angst hatte.» Schniefend wische ich mir über die Wange.

«Wovor hattest du Angst, Emy?» fragt mich Samuel besorgt.

«Ich hatte Angst vor eurer Reaktion.» Dakota gibt mir ein Taschentuch für alle Fälle. Fuck, wie soll ich ihnen den sagen das ich mit Matteo zusammen bin? «Ich.. Ich habe seit neustem einen Freund, wisst ihr, und am Freitag bin ich bei ihm gewesen. Mum und Dad wissen nichts von ihm. Niemand tut es. Wir halten es geheim.»

«Das ist doch nichts schlimmes, Süße.» sagt Travis und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel. Lächelnd lege ich meine Hand auf seine. «Doch ist es, Travis. Denn es ist nicht legal.»

«Wie heißt er?»

«Wer ist es?»

«Ist er schon älter oder warum ist es nicht legal?»

Meine Freunde bombardieren mich buchstäblich mit Fragen. Ich habe Angst. Große Angst. Fuck! Ein letztes Mal schniefe ich.

«Sein Name ist Matteo.» Schluchzend schaue ich auf den Boden. «Matteo Coleman.»

«Fuck..» höre ich Samuel flüstern und blickt vorsichtig zu meinen Freunden. Alle drei sind in einer Schockstarre und wissen nicht, was sie sagen sollen. Verständlich..

«Du- Du meinst, uhm, Mr. Coleman? Der neue Referendar? Unser Biolehrer, Mr. Coleman?» Schüchtern nicke ich und wische mehrmals über meine Augen, damit meine Tränen endlich aufhören zu fließen.

Dakota ist die erste, die sich sammelt. «Und... wie ist es dazu gekommen?» fragt sie neugierig mit einem Lächeln im Gesicht. Ich zucke mit meinen Schultern. «Ich weiß es nicht. Es ist irgendwie passiert.» antworte ich auf ihre Frage.

«Emy, ihr könntet wirklich in große Schwierigkeiten geraten falls es rauskommt.» meint Samuel besorgt. Travis schaut noch immer ziemlich geschockt zu mir.

«Ich weiß! Davor habe ich doch am meisten Angst.» Seufzend lehne ich mich gegen die Bank auf der wir sitzen. «Aber ich glaube... ich glaube das ich ihn liebe.» gebe ich zögernd zu und bin selber überrascht von meinen Worten.

Fuck. Habe ich das wirklich gesagt?

Mein bester Freund steht auf. «Ich weiß nicht was ich sagen soll. Wir sehen uns morgen.» sagt Travis, drückt mir und Dakota einen Kuss auf die Wange, verabschiedet sich auch noch von Samuel und verschwindet aus dem Park. Traurig und verletzt sehe ich ihm nach.

«Gib ihm Zeit, Em.» Dakota legt ihren Arm um mich. Im gleichen Moment lege ich meinen Kopf auf ihre Schulter und schließe erschöpft meine Augen. «Samuel und ich stehen auf jeden Fall total hinter dir bei dieser ganzen Sache. Solange du glücklich bist, sind wir es auch.»

«Danke..»

-

Am nächsten Tag kommt Travis auch nicht zur Schule. Er reagiert auf keinen Anruf sowie auf keine Nachrichten. Bei Samuel oder Dakota hat er sich auch nicht gemeldet.

Als es endlich zur ersten Pause klingelt, warte ich bis alle Schüler draußen sind. Samuel und Dakota bleiben jedoch drin, weil ich sie darum gebeten habe. Matteo schaut etwas verwirrt, da meine Freunde noch da sind.

Samuel schließt die Tür des Klassenzimmers. «Sie wissen es.» sage ich nachdem alle anderen Schüler draußen sind. «Du hast es ihnen gesagt? Ich dachte du bist unsicher gewesen?» Matteo kommt einige Schritte auf mich zu und legt seine warmen großen Hände um meine Wangen.

«War ich auch. Aber sie sind meine besten Freunde. Ich konnte nicht mehr lügen.»

Matteo schaut Samuel und Dakota lächelnd an. «Travis hat es nur nicht so gut aufgenommen.» meint Samuel währenddessen. «Aber er kriegt sich bald ein und wird auch nichts verraten.»

Matteo nickt, als Zeichen dafür das er es verstanden hat. «Was hast du nach der Schule vor?» fragt mich mein Freund flüsternd. «Wir könnten wieder zu mir.»

«Geht nicht. Ich habe Hausarrest.» Mit jammerndem Gesichtsausdruck lehne ich meine Stirn gegen seine. «Wieso denn das?» Matteo zieht seinen Kopf zurück und sieht mich fragend an.

«Wegen Freitag. Dad hat herausgefunden, dass ich nicht bei Dakota war.»

Ein räuspern kommt von Samuel. «Ich will euch ungerne unterbrechen, aber die Pause ist gleich um und das heißt, dass jeden Augenblick jemand reinkommen kann. Ihr kennt ja diese überpünktlichen Lehrer.» warnt er uns freundlich.

«Er hat recht.» kommt es von meinem Freund. Er drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, wobei ich ein wenig erröte, weil meine Freunde noch da sind. «Wir sehen uns.»

Lächelnd verlasse ich mit Samuel plus Dakota den Klassenraum. Beide schauen mich grinsend an.

Ich bin echt glücklich, dass sie es so gut aufgenommen haben.

Nach der Schule will ich eigentlich zu Travis, weil ich mir Sorgen mache. Jedoch erwarte ich nicht, dass mein Vater mit unserem Auto vor der Schule parkt.

Er verarscht mich doch. Wütend stelle ich mich vor ihn. «Was soll das?»

«Ich werde dich jeden Tag nach der Schule abholen. Nicht das du auf die Idee kommst dich länger draußen aufzuhalten und dann die Ausrede nimmst, dass deine Bahn sich verspätet hat.» Dad öffnet mir die Beifahrertür und schaut mit einem schadenfreudigen Grinsen auf mich herab.

«Das meinst du doch nicht ernst.»

«Doch. Und jetzt rein ins Auto.» Genervt steige ich in das Auto.

Das wird vermutlich der längste Monat in meinem Leben.

A/N:

Was glaubt ihr warum Travis so reagiert hat?
Und wie wird es wohl für Emery und Matteo weitergehen?

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen!

illegal love | ✓ #wattys2021Where stories live. Discover now