Kapitel 22

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Nur noch mit Matteo's T-Shirt bekleidet sitze ich (mit ihm zusammen) auf der Couch. Es ist einfach viel zu unbequem gewesen in enger Jeans zu sitzen. Selbst Matteo hatte seine Hose gegen eine Jogginghose ausgetauscht.

Während mein Freund schon lange fertig mit seiner Pizza ist, bin ich gerade mal bei meinem vierten Stück. Ich bin halt eine langsame Esserin.

Meine Beine liegen ausgestreckt auf seinem Schoß und er streicht über diese. Es breitet in mir ein wohliges Gefühl aus. «Du hast Gänsehaut.» stellt er nach einer Weile fest. «Ist dir kalt?»

Ich schüttele meinen Kopf. «Es ist wegen dir.» gebe ich schüchtern zu, bevor ich in meine Pizza rein beiße. Nach meinem vierten Stück merke ich das ich zu voll bin und keine weitere Pizza mehr reinpasst. Also lege ich diese zur Seite. Lachend werfe ich mich auf Matteo, der mich ebenfalls lachend auffängt. «Bleib doch diese Nacht hier.» sagt er plötzlich nach dem ich ihm einen Kuss auf den Hals drücke.

«Was?» Meint er das ernst?

«Bleib bei mir heute. Morgen ist doch eh Samstag.» Ich stütze mich mit meinen Händen leicht auf seiner Brust ab, um ihm ins Gesicht zu schauen. «Aber.. ich hab doch überhaupt nichts dabei. Was soll ich denn außerdem meinen Eltern sagen?»

Er streicht (wie sooft) meine Locken aus meinem Gesicht. «Ich habe bestimmt noch irgendwo eine unbenutzte Zahnbürste und zum schlafen kann ich dir etwas von mir geben.»

«Und meine Eltern?» frage ich unsicher nach. Ich würde gerne bei ihm bleiben, aber irgendwie weiß ich nicht ob das so eine gute Idee ist. Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei.

«Sag deinen Eltern einfach das du bei Freunden bist.» Lachend schlage ich ihm auf die Brust.

«Du bist ein Lehrer. Du solltest eigentlich vorbildlich sein.» sage ich lachend und fahre mit meinem Finger seine Gesichtskonturen nach. «Wenn du's schon ansprichst.. Du musst echt etwas gegen deine Bionote tun. Wie wär's wenn wir zusammen lernen?»

Ich verziehe mein Gesicht. «Bitte nicht. Nein.» Schnell vergrabe ich mein Gesicht an seiner Brust. Lachend streicht er über meine Haare. «Du bist viel erträglicher, wenn du nicht in deiner Lehrer Rolle bist.»

«Ach, ist das so?» fragt er mich. Ich kann buchstäblich sein Grinsen heraushören. «Vergiss nicht das wir Dienstag Biologie und Mittwoch Sport zusammen haben. Ich kann dich extra Runden laufen lassen.»

Mein Kopf schreckt hoch. «Das wagst du nicht.»

«Wollen wir wetten?» Mein Freund lehnt sich zu mir nach vorne, aber ich ziehe mich absichtlich zurück um ihn zappeln zu lassen. «Du würdest es nicht tun, denn ich bin deine Freundin und du magst mich zu sehr.» Grinsend drücke ich ihm einen Kuss auf den Mundwinkel.

«Touché.» Matteo wickelt seine Arme um meine Taille. Währenddessen wandern meine Hände durch seine weichen Haare.

Eine Weile liegen wir einfach nur auf der Couch ohne etwas zu sagen. Es ist friedlich und es fühlt sich toll an bei Matteo zu sein. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal solche Gefühle für jemanden hatte. Noch nie habe ich mich zu jemanden so angezogen gefühlt wie zu Matteo. Vielleicht sind wir füreinander bestimmt?

Matteo's Mitbewohner stört unseren friedlichen Moment in dem er die Haustür ein wenig zu laut aufmacht. Trotzdem machen wir uns nicht die Mühe aufzustehen, sondern bleiben einfach liegen. Jedoch legt Matteo schnell die Wolldecke die neben der Couch ruht über uns, da mein T-Shirt ein wenig hochgerutscht ist.

«Seid ihr nackt?» fragt Vincent, bevor er sich uns nähert. Ich muss kichern und mein Freund verdreht einfach nur die Augen. «Nein, Vince. Wir sind nicht nackt.»

«Ich bin enttäuscht von dir Matteo.» Vincent setzt sich auf den Sessel der uns gegenüber steht. Matteo packt mich an den Hüften und setzt sich mit mir zusammen auf. Nun sitze ich seitlich auf seinem Schoß. Ich will runtersteigen, aber er hält mich fest.

Er räuspert sich und verdeckt mit der Decke meine nackten Beine.

«Vincent..» warnt Matteo seinen besten Kumpel, da er vermutlich denkt das mir das unangenehm ist. Aber ganz im Gegenteil. Ich glaube Vincent und ich könnten genauso gut befreundet sein, denn irgendwie habe ich das Gefühl das sein Humor ganz dem von Travis ähnelt.

Vincent grinst nur. Dann entdeckt er meine Pizza. «Isst jemand die noch?» «Nein. Du kannst sie nehmen.» antworte ich freundlich. Vincent schnappt sich die Pizza und verschwindet dann mit einem kurzen Winken vermutlich in sein Zimmer.

Mein Freund packt sich meine Oberschenkel und dreht mich so um, dass ich rittlings auf seinem Schoß sitze. «Bleibst du denn heute hier? Du hast mir gar keine richtige Antwort gegeben.» fragt er mich, während er sachte über meine Oberschenkel streicht. Lächelnd nicke ich. «Ich muss gleich nur meine Mum anrufen, damit sie sich keine Sorgen macht.»

«Stimmt. Manchmal vergesse ich, dass du 17 bist.»

«Und manchmal vergesse ich, dass du mein Lehrer bist.» lache ich und lehne meine Stirn gegen seine. Seine Hände platziert er, wie fast immer, auf meiner Taille. Ich liebe diese Zuneigung zwischen uns. Vor allem bin ich süchtig nach seinen Küssen, nach seinen Lippen.

Bevor ich noch auf den Gedanken komme ihn wieder zu küssen, steige ich von seinem Schoß runter. Er sieht mich ein wenig verloren und gleichzeitig verwirrt an. «Ich rufe meine Mum an. Es dauert nicht lange.» Ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange, schnappe mir mein Handy und gehe in die Küche der kleinen Wohnung.

Als meine Mum rangeht erkläre ich ihr das ich die Nacht bei Dakota verbringen will, wenn sie damit einverstanden ist. Sie hat natürlich nichts dagegen, quatscht noch ein bisschen mit mir und wünscht mir dann noch viel Spaß bei unserem Mädelsabend. Nach dem ich auflege, schreibe ich schnell meiner besten Freundin.

Nachricht an: Dakota
Hey süße. Mum denkt, dass ich die Nacht bei dir verbringe. Ich wollte dir nur mal Bescheid geben, falls sie dich anruft. Ich erkläre dir alles in der Schule. Versprochen! Lieb' dich.

Ich merke gar nicht, dass Matteo in die Küche kommt bis er seine Arme von hinten um mich schlingt. Lächelnd lehne ich meinen Rücken gegen seine harte Brust.

«Wollen wir einen Film schauen?» raunt er in mein Ohr. Eine wohlige Gänsehaut macht sich wieder auf meinem Körper breit. Matteo bemerkt dies natürlich und entscheidet sich dazu, mich zu necken. Er vergräbt extra sein Gesicht an meinem Hals und da ich dort extrem kitzelig bin, muss ich anfangen zu lachen.

«Stop.» rufe ich lachend und krümme mich in einer komischen Art und Weise. Jetzt fängt er auch noch an mich in die Seiten zu piken. «Matteo!»

Ich versuche seine Hände wegzudrücken, aber er ist einfach viel zu stark. Mein Lachen wird lauter und ich bin schon nach kurzer Zeit außer Atem. «Bitte, aufhören!» lache ich noch immer weiter. Tatsächlich hört er auf mich zu kitzeln und dreht mich zu sich um.

Gespielt wütend schaue ich ihn. «Ich finde es ist fair, wenn ich nach dieser Aktion den Film aussuchen darf.»

Grinsend hebt er mich hoch. «Na dann. Lass uns gehen.»

Die beiden sind schon ziemlich knuffig.
Bald kommt natürlich ein wenig Drama hinzu, denn es kann ja nicht alles immer so süß und kitschig sein.

illegal love | ✓ #wattys2021Where stories live. Discover now