Kapitel 32

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Schon drei Tage lang läuft der Prozess und die Polizisten, außer die nette die mich verhört hatte, glauben mir meine Aussage noch immer nicht. Sie denken, dass Matteo mich zu alldem gezwungen hätte. Er sitzt seit drei Tagen in einer Zelle, redet mit seinem Anwalt und versucht aus dieser Sache so wenig Strafe zu kriegen wie nur möglich. Ich darf ihn nicht einmal sehen, obwohl es das einzige ist was ich will.

Es fühlt sich so an, als wäre alles meine Schuld. Wir waren einfach nicht vorsichtig genug. Ich hätte es niemals meinen Freunden erzählen sollen. Nein! Samuel und Travis haben nichts damit zu tun. Dakota ist die hinterhältige Ratte gewesen.

Seit drei Tagen bin ich nicht mehr zuhause gewesen, weil mein Dad mich rausgeworfen hat. Er sagte, dass ich eine Schande für die Familie wäre, weil ich es mit meinem Lehrer getrieben hätte. Dabei sind wir niemals weiter gegangen als ein paar unschuldige Küsse.

Ich habe meinem Vater wieder mit seiner Affäre konfrontiert, weshalb es alles so eskaliert ist und er mich deshalb rausgeworfen hat. Bis sich alles wieder beruhigt haben mich Clarissa und Travis aufgenommen. Sie versuchen alles um mich wieder aufzumuntern, jedoch klappt es nicht.

Gerade im Moment liege ich mit Travis auf seinem Bett und er spielt mit meinen Locken, wobei ich fast einschlafe. Als er von mir ablässt, öffnen sich meine geschlossenen Augen und ich schaue zu ihm hoch. «Wieso hast du aufgehört?» frage ich leise.

«Ich dachte du bist schon eingeschlafen. Soll ich weiter machen?» Schüchtern nicke ich und mein bester Freund fängt wieder an mit meinen Locken zu spielen. Ich lasse meine Augen offen und beobachte Travis dabei, wie er gedankenverloren auf seinen Fernseher starrt, in dem ganz leise ein Marvel Film läuft, und gleichzeitig mit meinen Locken spielt.

Mir ist noch nie aufgefallen, wie attraktiv mein bester Freund eigentlich ist. Mit seinen grünen Augen und hellbraunen Haaren könnte er glatt als Model durchgehen. Außerdem hat er sehr markante Wangenknochen, die ihn viel älter aussehen lassen als er eigentlich ist. Er ist im Gesicht nicht immer rasiert. Oft lässt er sich einen drei Tage Bart wachsen, weil er viel zu faul ist sich jeden Morgen oder Abend die wenigen Härchen wegzumachen. Seine Haut ist mittelmäßig gebräunt, da er südländische Wurzeln hat. Er könnte glatt als Latino durchgehen, ist jedoch Brite.

Ich hebe meine Hand und lege sie auf seine Wange. Seine Bartstoppeln kitzeln meine Handfläche, aber es stört mich nicht. Sanft streiche ich über seine Wange und präge mir jedes kleine Detail auf seinem Gesicht ein. Seine Pupillen weiten sich.

«Was.. machst du?» fragt er mich flüsternd mit großen Augen. Mein Daumen streicht über seine Unterlippe und ich sehe wie er nervös schluckt. «Ich weiß es nicht.» gebe ich zu und konzentriere mich darauf nur in seine Augen zu schauen. Er würde es vermutlich falsch interpretieren, wenn ich ihn auf die Lippen schauen würde.

Aber was denkt er denn über diese Aktion gerade? Was mache ich hier denn? Was ist bloß in mich gefahren?

Ich will meine Hand runter nehmen, aber er hält sie fest und lässt es nicht zu. Ich setze mich auf und lege meine andere Hand ebenfalls auf seine Wange. Er lächelt erleichternd. «Kann ich dich etwas fragen?» kommt es von Travis, als er seine Augen schließt und seine Stirn gegen meine lehnt.

«Alles was du willst.» gebe ich flüsternd von mir. Aus Angst das er diese Zuneigung falsch interpretieren würde, ziehe ich mich zurück und lege sein Kinn auf meiner Schulter ab. Meine Hand wandert diesmal auf seinen Kopf und ich nehme die Freiheit langsam über seine weichen Haare zu streichen. «Würdest du uns beiden jemals eine Chance geben?» fragt er mich, während er seine Arme um meine Taille legt. Es ist wie eine Umarmung. Nur stecken wir in diese Umarmung viel mehr Intimität und Gefühle hinein als je zuvor.

illegal love | ✓ #wattys2021Where stories live. Discover now