Antikapitalismus & Communitys

80 7 1
                                    

Kapitalismus ist ein System, das sich vor Solidarität und Zusammenarbeit fürchtet, deshalb werden die Menschen individualisiert und gegeneinander aufgehetzt.

Es wurde uns häufig die Idee vermittelt, dass uns um andere zu sorgen das wäre, was uns zurückhält, dass anderen zu helfen uns ruinieren wird und dass man egoistisch sein muss, um erfolgreich zu sein.

Es ist leichter, Menschen zu unterdrücken, wenn sie sich gegenseitig hassen, weil sie dann vom eigentlichen Feind abgelenkt werden und sich nicht zusammentun, um über ihre gemeinsame Unterdrückung nachzudenken.

Menschen sind aber soziale Wesen, was unter anderem bedeutet, dass gesunde, vertrauenswürdige und liebevolle Beziehungen zu anderen Menschen wichtig für ihr Wohlbefinden sind.

Man schuldet seine Zeit und Energie nicht jedem einzelnen Menschen, aber es ist wichtig, sich um andere zu kümmern (besonders um bereits isolierte Menschen). Es ist wichtig, solidarische Communitys aufzubauen, in denen sich alle wohl fühlen und niemand im Stich gelassen wird.

Arten sind bereits durch den Klimawandel verschwunden und das wird auch mit uns passieren, wenn die Selbstsucht einiger reicher Individuen weiterhin die gesamte Welt beeinflusst.
Manche sagen, dass Menschen es „verdient" hätten, auszusterben, aber das Problem ist nicht die Menschheit, sondern eben der Kapitalismus. Menschen sind nicht inhärent egoistisch, im Gegenteil. Sie werden egoistisch durch die Konkurrenz, die vom Kapitalismus erschaffen wird.

Wollen wir eine Gesellschaft ohne Kapitalismus, so muss man wissen, wie man gesunde, vertrauenswürdige und liebevolle Beziehungen und starke Communitys aufbaut. Das funktioniert nicht, wenn wir uns isolieren, Isolation ist aber ein Schutzmechanismus oder geschieht unfreiwillig und wir können dafür nicht die Individuen verantwortlich machen. Es ist die Aufgabe der Communitys, inklusiv und möglichst safe zu sein — für alle.

Unabhängigkeit ist gut, aber zu viel ist toxisch — sowohl für einen selbst als auch für andere. Wie gesagt sind Menschen soziale Wesen. Wir leben in Gesellschaften, um uns gegenseitig zu unterstützen, weil wir von der Hilfe anderer abhängig ist — manche mehr als andere, aber kein Mensch ist vollkommen davon ausgenommen. Daraus ist zu ziehen, dass jeder Mensch, wenn er dazu fähig ist, anderen helfen muss und nicht einfach sagen kann, dass er niemand anderen etwas „schuldet". Respekt, Entschuldigungen, wenn man andere verletzt hat, Verantwortung für das eigene Verhalten zeigen, ... sind das bare minimum.

Sind die Menschen in eurem Leben, die bereits viel geben und sich viel um andere kümmern, hauptsächlich Frauen und andere, denen seit klein auf beigebracht wurde, dass sie für andere ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen müssen?
Man muss die Balance finden zwischen Self-Care und Community-Care, das eine kann aber nicht ohne das andere auskommen und das eine ist auch nicht wichtiger als das andere.

Wenn man sich eine Welt ohne Kapitalismus vorstellen will, muss man sich eine Welt vorstellen, in der man andere unterstützt und in der man unterstützt wird.

RantbookWhere stories live. Discover now