1. Mai

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Am 1. Mai 1886 begann in Chicago ein mehrtägiger, von Gewerkschaften organisierter Streik, um eine Reduzierung der täglichen Arbeitszeit von zwölf auf acht Stunden durchzusetzen.

Als am 3. Mai die Polizei einschritt, um eine Versammlung Streikender aufzulösen, wurden sechs Arbeiter*innen erschossen und weitere verletzt.

Am 4. Mai wurde eine Bombe in die Menge am Haymarket-Square geworfen, zwölf Menschen starben, darunter ein Polizist.

Die Polizei eröffnete daraufhin das Feuer und tötete und verletzte eine unbekannte Anzahl von Protestierenden.

Da an dem Tag Redner*innen Anarchist*innen gewesen waren, machte man sie für die Bombe verantwortlich.
Beweise gab es nicht.

Dennoch wurden acht Männer, die den Streik mitorganisiert hatten, angeklagt und verurteilt.
Vier von ihnen wurden gehängt, einer nahm sich im Gefängnis das Leben, einer wurde zu 15 Jahren verurteilt, bei zweien wurde die Todesstrafe nach dem Gnadenrecht in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.

Die Ereignisse an diesen Tagen werden als Haymarket Riot/Affair/Massacre bezeichnet und begründeten die Tradition der internationalen Arbeiterbewegung, den 1. Mai zum Kampftag der Arbeiterklasse zu begehen.

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