Ziemlich, ziemlich dumm!

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Grace P.O.V.

Im Schlaf wälzte ich mich hin und her.

Das kann doch nicht wahr sein! Wieso muss er jetzt wieder hier sein? Kann er nicht in London arbeiten? Oder am Besten noch, bei sich in der Hölle? Aber nein! Er muss ja unbedingt in New York arbeiten.

Was ist, wenn ich wie gestern, nur halt in ihn hereinlaufe? Was mach ich dann? Wegrennen? Erwachsen wirken?

Warum mache ich mir darüber so einen Kopf? Ich habe abgeschlossen mit diesem Thema und dieser Typ wird nie wieder mein Leben beeinträchtigen. Nie wieder.

Wie spät ist es eigentlich? Ich setzte mich auf und sah auf die Uhr. 5:39, okay, ich muss sowieso um acht in der Firma sein...

Etwas durcheinander stolperte ich ins Bad und duschte ausgiebig.

Mit nassen Haaren und ein Handtuch um meinen Körper gewickelt, stand ich vor dem größten Problem der ganzen Frauenwelt...

Was ziehe ich heute an?

Nach gefühlten Stunden des Überlegens, habe ich mich für ein alltagstaugliches Outfit entschieden (Bild).

Nächstes Problem, was esse ich?

Mein Kopf konnte sich schnell entscheiden.

Nutella und Kaffee.

Auf dem Weg zur Küche schaute ich erneut auf die Uhr. 7:00.

Zeit gut herum bekommen.

***

Beim letzten Bissen klingelte mein Wecker. Ich musste also los.

In Rekordzeit hatte ich all meinem Kram eingesammelt und stieg ins Auto ein.

***

»Einen wunderschönen guten Morgen.«, summte ich, als ich an Adams Büro vorbei ging. Er stützte seinen Kopf ab und starrte auf den Bildschirm.

»Steck dir deinen wunderschönen Morgen sonst wo hin.«, murrte er als Antwort.

Gut, dann bekommst du halt die volle Begrüßung.

Ich ging zurück und umarmte ihn fest. »Nicht so mürrisch, mein Kleiner!« »Leck mich!« »Igh, ich bin deine Schwester! Das ist Stellas Aufgabe.« Ich provozierte ihn noch mehr, indem ich ihm ein Küsschen auf seine Wange drückte. »Ägh, Grace, ich bin dein Boss!« »Ägh, Adam, ich bin deine Zwillingsschwester!«, äffte ich ihn nach. »Ja leider.«

Beim Rausgehen warf ich ihm einen frechen Luftkuss zu und ging zurück in mein Büro.

An die Arbeit. Vor mir lagen 3 Stunden durcharbeiten.

***

Ich tippte gerade die letzten Buchstaben ein, da klingelte mein Telefon.

»Hallo?« »Grace? Hier ist Caleb.« »Woher hast du meine Nummer?« »Sie ist die Gleiche wie damals?«

Mit der flachen Hand klatschte ich meine Stirn. So dumm. So dumm.

»Bist du noch dran?« »Ähm, ja, was ist?« »Hast du Zeit?« »Meine Pause hat begonnen und du störst, aber ja, ich habe Zeit. Wieso?« »Kommst du zu mir auf die Arbeit und wir gehen gemeinsam einen Kaffee trinken?« »Eigentlich...« »Ach komm schon!« »Ist ja schon gut. Wo muss ich hin?« »Ecke 97 und das große Gebäude. « »Okay, bis gleich.«

Schnell packte ich mein Handy in die Handtasche und machte mich auf den Weg. Es waren ja nur zwei Blocks von hier entfernt.

Die Straßen huschten nur so an mir vorbei.

Und dann stand ich vor einem riesigen Wolkenkratzer.

In der Eingangshalle waren Pflanzen und Sessel. Alles in allem sah es echt bequem aus.

Ich wendete mich an eine etwas ältere Empfangsdame, die sich hinter einem weißen Mamorthresen versteckte.

»Äh, wo finde ich Caleb O'Connor? « »Darf ich fragen, wer das wissen will?« »Klar. Ich bin Grace.« Sie hob eine Augenbraue. »Hastings.« Immer noch dieser Blick. »Grace Hastings.«

Sie verengte ihre Augen zu Schlitzen. Okay, was läuft hier falsch?

»Achte Etage, Büro 12.« Die Frau sah wieder auf die Papiere auf ihrem Thresen.

Wo bin ich denn hier gelandet?

Ich lief zum Fahrstuhl und drückte auf die Acht.

Bei wem arbeitete Caleb nochmal? Das hab ich ja komplett vergessen! Oje.

Der Fahrstuhl hielt bei der Vier an und die Türen schwangen auf.

Ein Mann mit gesenktem Blick trat hinein und stellte sich genau neben mich hin. Er sah auf sein Tablet und beachtete mich gar nicht.

Die Türen schlossen sich.

Ein wohlbekannter Duft stieg in meine Nase.

Jetzt wurde mir alles wieder klar.

Caleb arbeitete für ihn...

In dem Moment hob er seinen Blick und schaute mich verdutzt an.

»Was ist?«, murrte er sichtlich genervt. Ich stand regungslos da. Erkannte er mich denn nicht? Umso besser!

Aber für einen Schutzengel ist er ja ziemlich dumm, nein! Ziemlich, ziemlich dumm!

Mit einem Mal blitzte etwas in seinen Augen auf.

»Grace.«, hauchte er sichtlich erstaunt, jedoch öffneten sich die Türen und ich stolperte aus dem Aufzug.

So, Büro 12, Büro 12, Büro 12...

Ah, da ist es!

Ich drückte die Klinke herunter und trat ein.

Wieder einmal wurde ich nicht bemerkt.

Ich räusperte mich lautstark, sodass Caleb endlich etwas realisierte.

»Oh hey! Hab nicht erwartet, dich so schnell hier zu sehen!« »Wieso? Weil ich deinem Chef über den Weg laufen könnte?« »Ja zum Beispiel. « »Dafür ist es aber schon zu spät.« »Tut mir so schrecklich leid Grace! Ich vergesse es einfach immer wieder! Es kommt nie wieder vor!« »Schon okay. Ich bin erwachsen, ich pack das!« Nicht!

»Wenn du meinst... Jedenfalls brauch ich noch ein paar Minuten. Mach es dir auf der Ledercouch bequem.« Dankend setzte ich mich mit gekreutzten Beinen hin.

Mit der Zeit wurde mir langweilig, aber ich wollte ihn ja nicht zu texten, also schnappte ich mir mein Handy und spielte irgendein Spiel.

Plötzlich klopfte es an der Tür.

Caleb bekam nichts mit. Na toll, muss ich wohl aufmachen!

Missmutig stand ich auf und öffnete sie.

Jemand lief in mich herein, sodass ich mit dem Arsch auf dem Boden landete.

Dieser Jemand konnte niemand geringeres als Lucifer sein.

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Kapitel 2...

Da kommt der kleine Satansbraten wieder ins Spiel💙💕😈🙈

Das Lied da oben find ich so schön💕

GraceWhere stories live. Discover now