Epilog

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2 Jahre später...

? P.O.V.

Vorsichtig betrachtete ich mich im Spiegel.

Der enge weiße Stoff schmiegte sich perfekt an meine Taille.

»Du siehst bezaubernd aus.«, flüsterte eine elfenzarte Stimme hinter mir.

»Danke, aber meinst du nicht, es ist zu viel des Guten?«

»Es ist nur für einen Tag, deinen Tag.«

»Vermutlich hast du Recht.«

»Ach Mann, hör auf Trübsal zu blasen und schwing stattdessen deinen superknackigen Po in Richtung Tür!«, meine Schwägerin ging langsam aus dem Zimmer.

»Ja Miss.«, spielerisch machte ich einen Hofknicks und lief zu dem Ausgang, der ein für alle Mal mein Leben bestimmen würde.

»Du bist und bleibst die Langsamste.«

»Ich liebe dich auch.«, behutsam umarmte ich meinen Bruder.

»Bist du bereit?«, fragte er leicht besorgt.

Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel und nickte freudestrahlend.

Auf in meine Zukunft, auf in ein neues Leben.

Er harkte sich bei mir unter und zusammen liefen wir die unzähligen Treppenstufen nach hinunter. Mein Herz schlug mittlerweile bis ins Unermessliche.

Es dauerte eine gefühlte halbe Ewigkeit, bis wir vor einer edlen Holztür standen.

Ich atmete hörbar ein und aus, bevor die Tür mit knarrendem Geräusch auf schwang.

Grelles weißes Licht erstreckte sich vor unseren Gesichtern. Ein weißer Teppich, mit Blütenblättern roter Rosen umrandet, bildete einen Pfad zum Altar. Links und Rechts daneben säumten sich unzählige weiße Bänke, die prall gefüllt mit Leuten aller Welt waren.

Langsam schritt ich den Weg entlang und die Zeit schien still zu stehen. Keiner regte sich oder wendete seinen Blick von mir ab.

Mein Blick jedoch gehörte nur dem Mann, dem mein Leben gehörte. Genauso wie sein Blick jedem meiner Schritte verfolgte und dessen Augen immer mehr zu strahlen begannen.

»Ich habe dich schon unzählige Male in wunderschönen Kleidern gesehen, aber das war nichts im Vergleich zu dem jetzigen.«, hauchte er ganz leise, nur damit ich allein es hören konnte.

Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass alles perfekt werden würde. Ich würde seinen Namen tragen und für immer zu ihm gehören.

Ich schaute nervös zu meiner Schwägerin. Sie sah in ihrem lachsfarbenen Kleid wunderschön aus.

In einem Jahr würden wir die Plätze tauschen.

Sie würde hier oben am Altar in ihrem perfekten Hochzeitskleid stehen und ihrem, zugegeben schwierigen, Verlobten endlich das Ja-Wort geben.

Aber ich will mir nicht ausmahlen, wie der Junggesellenabschied mit seinen bekloppten Brüdern und meinem Halbbruder wird.

Los, trink! Es ist dein letzter Shot!

Wird wohl oder übel der Standardsatz sein.

~Ende~

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