»Mir wurde da oben langweilig...«

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Grace P.O.V.

»Mein kleiner Bruder ist jetzt also offiziell vom Markt.«, summte ich glücklich.

»Noch hat die Presse nicht davon Wind bekommen...«, er seufzte und hielt sich seinen Kopf. »Kopfschmerzen?« »Nein, Erschöpfung.« »Weißt du was? Mach Urlaub! Schnapp dir Stella und fahr irgendwo hin! Vielleicht wie damals ans Meer oder flieg nach Rom. Keine Ahnung, aber nimm dir eine verdammte Auszeit!«, am Ende wurde ich lauter, denn so wie der da saß, war es nicht mein Bruder.

Es war ein Workaholic, der unserem Vater immer ähnlicher wurde.

»Vermutlich hast du recht.« »VERMUTLICH? VERMUTLICH?« »Ja, du hast recht.«, murmelte er niedergeschlagen.

»Aber wer übernimmt meine Arbeit?« »Ich bin damit aufgewachsen und Gabe steht mir hundertprozentig zur Seite, da er der gleichen Ansicht ist!« »Okay.« »So, du rufst deine Verlobte jetzt sofort an und buchst einen Last-Minute-Urlaub!« »Verstanden Mom!«

Ich verließ sein Büro und wanderte in Gabes. Er saß gelangweilt vor seinem Laptop und starrte auf den Bildschirm.

Ich klopfte an den Türrahmen und musste lächeln.

Engel können also auch verzweifeln... Awww!

»Adam ist endlich zur Einsicht gekommen.«

»Jaja, ich mach den Papierkram schon.«, murmelte er uninteressiert.

»Hey! Ich rede mit dir!«, rief ich aufgebracht und schlug gegen den Türrahmen.

Er sah mir erschrocken entgegen.

»Grace? Ich muss arbeiten!« »Denkst du ich nicht?« »Ehrlich gesagt... Nein.« »Jedenfalls du ignorantes Einhorn, Adam ist einverstanden.«

Seine Mundwickel zuckten nach oben.

Mein Handy begann zu klingeln.

»Entschuldigst du mich kurz?« Gabe nickte und tippte wieder auf der Tastatur herum.

»Hastings.«

»Du fertigst mich wie einen potenziellen Kunden ab!« »Oh, hey Matt! Ich hab nicht auf mein Display geschaut... Wie geht es dir? Ich meine, wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen...« »Sehr gut. Ich glaube es liegt an den Flitterwochen, aber ich sehe alles gelassen, selbst Kim mit ihrem Bauch macht keine Probleme.« »Ist ja sehr nett! «, hörte ich im Hintergrund.

»Hey Kimmy, kommst du mit ihm klar? Immerhin darfst du den Rest deines Lebens mit diesem Trottel und seinem Kind verbringen...« »Es ist manchmal echt zum verzweifeln! Damals auf der Party war er so, so, so...« »Betrunken?« »Ja, dass kann gut sein.«

Adam lief an mir vorbei und ich pfiff ihm hinterher.

»Oh Mann Grace, ich hab zutun!«

»Wie oft höre ich den Satz heute noch?«, flüsterte ich mehr an mich gerichtet.

»Kimmy und Matt sind am Telefon... Willst du nicht auch mit ihnen reden?« »Nein.«

Ich drückte ihm das Handy in die Hand und beschloss, mir einen Kaffee zu holen. Allein.

Mit meinem Portemonnaie ging es zu Starbucks.

Die Frau hinter dem Tresen kannte meine Bestellung schon, denn sie war nicht die blöde Kuh, die mich letztens vollgequatscht hat!

»Danke schön.«, ich legte ihr das Geld in die Hand und ging an die frische Luft.

Insofern man New Yorks Luft frisch nennen kann...

Ich ging ein bisschen spazieren, bis ein Rothaariger mich von der Seite anredete.

»Grace!«

Langsam geht mir mein Name echt auf den Zeiger!

»Raphael! Was machst du denn in NYC?« »Mir wurde da oben langweilig. Mum und Dad flirten den ganzen Tag miteinander und die Anderen haben alle Arbeit.« »Du etwa nicht?« »Ja schon, aber es ist nicht so viel und da dachte ich mir: Hey! Besuch doch mal deinen süßen Bruder!« »Welchen meinst du?«

Er zog eine Augenbraue hoch.

»Gabe. Welcher meiner Brüder ist denn noch auf der Erde?« »Lucifer. Wusstest du das nicht?«

Ich schlürfte an meinem Cappuccino. Sehr heiß! Fuck!

»Alles okay? Du siehst so rot im Gesicht aus.«, er lachte los und die Menschen um uns herum guckten mich schief an.

»Was versteht deine Familie eigentlich unter arbeiten?«, wechselte ich das Thema.

»Nja, Uriel reist viel zwischen Himmel und Hölle hin und her, weil er sozusagen einen Berater spielt. Michael macht die Arbeiten unseres Dads, da er der Nachfolger wird und was unsere Eltern machen, hab ich dir schon erzählt.«, er zuckte gelangweilt mit den Schultern.

»Jedenfalls ich muss dann los.« »Zu wem willst du denn jetzt?« »Lucifer.« »Da komm ich mit! Dann kann ich ja gleich Caleb besuchen gehen.«

Seine Hände umschlossen meine Arme und er schültelte mich kräftig durch.

»Hast du Fieber? Wirst du krank? Mädchen, du solltest nach Hause gehen!«

Kopfschüttelnd entfernte ich seine Griffelchen von meiner Jacke.

»Na-hein! Mir geht es blendend!« »Aber du gehst zu Lucifer! In seine Firma! Ich betone es nochmal! ZU LUCIFER!«

Die Leute drehten sich wieder um.

»Raph, du bist peinlich! Viele von denen kennen mich aus der Zeitung! Lass uns losgehen. Den Rest erkläre ich dir auf dem Weg.«

Er nickte, jedoch nicht ganz überzeugt.

***

»Du warst in der Hölle? So richtig? Du hast mit ihm gefeiert?« »Ja, es war ein toller Abend! Die wissen, wie man feiert.«

»Scheint so, als hätte ich eine Menge verpasst.«

»Das hast du, mein Lieber.«, ich stieß die Türen von Divine Propertys auf und warf der Empfangsdame ein Lächeln zu.

»Luci hat mir ebenfalls eine Menge zu erklären...«, murmelte er ganz leise.

»Vielleicht komme ich öfters her...« »Bitte nicht.«

Die Aufzugtüren schlossen sich und er schnappte empört nach Luft.

______

Erklärung zu Kim, falls es nicht so richtig zu erkennen war:

-Frau von Matt                                                          
-schwanger

Ich werde in nächster Zeit auch wieder mehr die Freunde und ihre Geschichte miteinbeziehen, da es, ich denke mal, Zeit dafür wird, um zu erfahren, was aus Karlie, Alison und Co. geworden ist😁

Es tut mir leid, dass eine Weile nichts kam, aber ich habe/hatte eine totale Schreibblockade und ein Kapitel zu erzwingen macht auch keinen richtigen Sinn, denn man merkt, ob man sich Mühe in den Sätzen gibt oder nicht...

Jaja, das Kapitel ist langweilig, weiß ich selber, aber es ist nun mal ein Zwischenkapitel.

Und ich wollte mich auch bei euch bedanken!!!

Lucifer war zwischendurch auf Platz 1 und ich war baff...

Ich hab das nicht so richtig mitgeschnitten *hust* nichts neues *hust*.

Jedenfalls ein fettes Danke an euch😁

GraceWhere stories live. Discover now