»Scotch mit Soda bitte.«

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»Wer geht denn alles in so einen Club?«, erkundigte sich Caleb. »Engel, Dämonen, vereinzelt Menschen, aber die sind immer in Begleitung von ihren Schutzengeln und somit recht auffällig.«

Seraphina streckte eine Hand aus und klopfte auf das schwarze Holz.

Innerhalb weniger Sekunden wurde die Tür aufgerissen und ein grimmig dreinschauender Bodyguard versperrte uns jeglichen Blick auf den Raum hinter ihm.

»Seraphina, mein Liebes! Du warst hier schon lang nicht mehr und wie ich sehe, hast du Freunde mitgebracht?!«, eher eine Feststellung, als eine Frage.

»Hi Kelvin! Darf ich dir Caleb, einen Dämon und Gabe, einen Engel, vorstellen?«

Der Blick des Mannes wanderte immer wieder auf und ab über meinen Körper und so langsam fühlte ich mich unwohl.

»Ich kenne keinen Engel mit dem Namen Gabe.« »Kelvin, er ist ein Freund, also würdest du uns durch lassen?«

Er nickte stumm und trat beiseite.

Sofort roch es nach Alkohol und Schweiß.

»Was ist das eigentlich für ein Club?«, flüsterte ich ihr zu.

»Ein Treff für Abtrünnige.«

»BIST DU NOCH GANZ DICHT? DU WEISST GANZ GENAU, WIE SEHR DIESE LEUTE MEINE FAMILIE HASSEN!«, fuhr ich sie wütend an, jedoch zuckte sie nur mit den Schultern.

»Deswegen bist du heute ein ehemaliger Engel und kein Erzengel, du Schlaukopf.«

Bis zu dem Punkt mochte ich Seraphina, doch das ist jetzt vorbei.

Plötzlich wurde es hell und Licht blendete mich. Erschrocken wich ich zurück, kam aber wieder schnell zu mir, da es nur das Licht der Party war.

»Lucifer findet man nur an der Bar, also sollten wir ihn dort suchen.«, brüllte Seraphina, jedoch kaum verständlich, da die Musik alles übertönte.

Sie ergriff meine und Calebs Hand, nur um uns durch die Masse zu ziehen.

Irgendwann hielt sie vor einer schwarzen Theke, an der ein braunhaariger Barkeeper mit Flügeln stand und jemand, der mit gesenktem Blick auf einem Hocker saß.

Ich konnte die Anwesenheit eines mächtigen Engels oder Dämonen spüren, aber dieses Gefühl hieß zum größten Teil immer Ärger.

Die kleine Rothaarige war bereits in der tanzenden Menge verschwunden, als wir immer noch sprachlos an der Bar standen.

»So viele... Abtrünnige.«, ich musste schlucken.

Ehemalige Engel, die verstoßen wurden, weil sie egoistisch und machtgierig waren. Diejenigen hassten uns, weil wir angeblich besser gestellt waren und somit mehr Einfluss hatten. Da war etwas dran, allerdings wurden die meisten Dinge von Dad oder Lucifer geregelt. Was zu meiner Annahme kommt, dass dieser Hass sinnlos ist.

Mein Blick schweifte über die Engel, aber ich konnte keinen Lucifer ausfindig machen.

Seufzend lehnte ich mich an eine Wand, an der Caleb schon einige Minuten schweigend stand.

»Was ist, wenn er nicht hier ist?«, fragte er mich, ohne den Blick von der Masse zu nehmen.

»Dann suchen wir weiter.«, murmelte ich und schaute zu meinen Füßen.

Eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass er hier sein würde.

Lucifer würde hier nicht auffallen, denn jeder einzelne war tätowiert oder hatte starke Muskeln.

Wenn es zu einem Kampf kommen würde, wären wir erledigt.

»Hey, willst du tanzen?«, brabbelte eine Schwarzhaarige.

»Tut mir leid, aber Mädchen sind nicht so meins, aber der Typ neben mir tanzt gern.«

Böse funkelte Caleb mich an, der von der Frau auf die Tanzfläche gezehrt wurde.

»Scotch mit Soda bitte.«, rief ich dem Mann vor mir zu, der zur Antwort stumm nickte und ein Glas in die Hand nahm.

»So hartes Zeugs? Ich dachte immer, Erzengel trinken nur den besten Chardonnay.«, meinte der Mann an der Theke.

»Nein, das stimmt nic-... Warte! Ich bin kein Erzengel!«

»Natürlich bist du das nicht, Gabriel.«, er lachte laut auf.

Ich musste keuchen und wich automatisch ein paar Schritte zurück.

»Denkst du etwa, du fällst hier nicht auf, Divine?«

Der Barkeeper stellte mir genervt meinen Drink hin und wandte sich zwei Blondinen zu.

»Warum bist du dir so sicher, dass ich ein Divine bin?« »Deine blauen Augen verraten dich und dazu erscheint kein Hass in ihnen, wenn ich diesen Nachnamen ausspreche.«

Der Typ setzte sich zum ersten Mal gerade hin und schaute auf.

»Dazu erkenne ich meinen Bruder, wenn ich ihn sehe.«

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Numero 3 und gleichzeitig der letzte Teil...

Mir ist aufgefallen, dass Gabriel mir unwahrscheinlich stark ans Herz gewachsen ist

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Mir ist aufgefallen, dass Gabriel mir unwahrscheinlich stark ans Herz gewachsen ist. Er sollte nie wirklich ein großer Bestandteil des Buches werden, wie die anderen drei Brüder, aber je länger die Geschichte wird, desto sympathischer wurde er mir.

Gabe ist, meiner Meinung nach, fast schon wichtiger als Adam für den 2. Teil von Lucifer.

GraceWhere stories live. Discover now