London - 300k One Shot

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"Hey Lu, was ist los?" Sanft ließ ich meinen Finger über Lucifer's tätowierten Oberarm gleiten.

"Es ist nur-", er seufzte, "-wirst du auch nicht böse?"

"Das kann ich dir leider nicht versprechen. Du kennst mein Temperament."

Lu atmete tief ein und aus, dabei suchten seine blauen Augen meine. "Ich... Ich habe keine Lust auf deinen Bruder."

"Tja, das hättest du dir vor unserem Urlaub überlegen können." Zur Antwort schnaubte er nur und drehte sich in seinem Liegestuhl um.

Ignorieren kann ich dich auch gut, mein Lieber und heute Abend wieder kuscheln wollen.

"Tata Grace! Tata Grace!" Eine kleine aufgeweckte Kopie von Adam setzte sich plötzlich auf meinen Bauch. "Tata Grace!"

"Gabe, wo sind deine Eltern?" Lachend fuhr ich ihm durch seine schokobraunen Haare.

War ich zickig, weil Adam seinen Sohn nach seinem Schutzengel benannte?

Nein, gar nicht.

Nope.

Ich war ja nur seine Zwillingsschwester.

Definitiv war ich nicht zickig.

Okay, doch.

"Bei meiner Schwester", murmelte er und hob eine handvoll Sand hoch. Grinsend drehte er sich zu Lucifer und holte mit seinem kleinen Arm aus.

"Nein, warte!" Ich hielt ihn zurück und brachte alles in Position, dass er auch wirklich treffen konnte. "Jetzt darfst du."

Kichernd beschmiss er meinen Mann und dabei erinnerte der Kleine mich so stark an seinen Vater.

"Grace, mach was", meinte Lucifer verzweifelt. Würde Stella ihm nicht ständig die Hölle heiß machen, hätte er Gabe wahrscheinlich schon längst verschwinden lassen.

"Ich soll etwas machen? Verdammt, ich bin im Urlaub und will mich erholen."

Sein Gesicht wandte sich mir zu und allein dessen Ausdruck sprach Bände. "Du machst nie etwas. Soll ich deinen Zwilling fragen?" Allerdings bekam er sofort wieder eine Ladung Sand und die war ein Volltreffer. Luc stand in hoher Geschwindigkeit auf und spuckte den Sand aus seinem Mund. Seine Sonnenbrille musste er auch abnehmen und säubern.

"Das hast du fein gemacht", sprach ich in einer Kinderstimme, doch Gabe hörte mir nicht zu und stürmte stattdessen in die Arme von seinem Patenonkel Gabriel. Die Zwei waren ein Herz und eine Seele. Vor allem nach der Trennung von Jason widmete Gabriel Gabe viel Zeit. Auch wenn der Softie es nicht zugeben wollte, so vermisste er seinen Exfreund dennoch.

"Ich störe euch nur ungern, also eigentlich auch nicht, aber ihr solltet jetzt langsam ins Hotel zurückkommen. Wir haben um 18 Uhr einen Termin im Buckingham Palace und euch bleiben jetzt noch zwei Stunden, bevor der Wagen vorfährt."

***

Falls ihr euch fragt, was wir im Palace zu suchen hatten, wendet euch bitte an meinen Zwilling. Denn ich besaß null Ahnung.

"Adam Hastings!" Am Tor zum Palast stand ein gut gekleideter Mann und lächelte bereits erwartend.

"Ah, Quentin! Schön sie endlich wiederzusehen!"

Die Zwei umarmten sich freundschaftlich, das Gleiche galt für Stella, ihre beiden Kinder und Gabriel.

Lucifer warf mir einen fragenden Blick zu. "Es gibt tatsächlich Menschen, die deinen Bruder mögen?"

"Das ist die einzige Frage, die du dir momentan stellst?"

"Ehrlich gesagt nein. Da gäbe es hunderte mehr."

GraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt