· Kapitel 04 ·

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  Ich rannte so schnell ich konnte zurück in mein Zimmer und schwebte durch die Wand, um herauszufinden, wer mich besuchen kam. Ein Mann und eine Frau, mit zwei Kindern, das eine vielleicht 5 und das andere wohl 8, beobachteten mich. Die Frau strich immer wieder meinen Arm auf und ab, weshalb ich wohl die Berührung spürte

  »Wie konnte das nur passieren, Alex? Ihre Familie starb und das nur wegen einen Autounfall! Nur weil der LKW-Fahrer eingeschlafen ist! Soll er in die Hölle kommen, wenn er stirbt!« flüsterte die Frau namens Mia. Ich kannte die Beiden. Sie sind enge Freund meiner Eltern.

  Meinem Vater wurde das Unternehmen zu groß und er holte seinen Kindheitsfreund Alex zu sich. Zusammen leiteten sie die Firma. Jetzt wird er sie wohl übernehmen. Soweit ich weiß wurde er zum Nachfolger erwähnt, falls irgendetwas passieren sollte. Damals hatten sie noch Witze darübergemacht.

  Tja, shit happens. Das ist es, was ich die letzten Stunden herausgefunden habe.

  »Wer kümmert sich nun um sie, Alex? Wir sollten sie bei und aufnehmen!« sprach Mia weiter.

  Braucht ihr nicht, ich werde sowieso sterben.

  »Ja, das sollten wir. Doch sie wird in ein paar Tagen 18 und braucht keinen Vormund mehr. Vielleicht will sie ja lieber auf eigenen Beinen stehen? Sie war schon immer so stur« antwortete Alex. »Aber Schatz! Sie ist doch so gut wie noch ein Kind! Und ihre Großeltern sind schon gestorben! Ich werde sie zu mir nehmen, dass hätten ihre Eltern auch für unsere Kinder gemacht!« fing sie an hysterisch zu werden. »Natürlich Liebes. Wir werden sie bei und aufnehmen« gab sich Alex nun geschlagen und Strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht. Ich fühlte mich unglaublich erleichtert, als ich merkte, dass ich diese Berührung nicht spürte, genauso wir die an meinem Arm. Anscheinend bin ich dem Tod wieder etwas nähergekommen.

  So ging die Diskussion, was mit mir geschehen sollte, weiter, bis eine Pflegerin kam und sagte, dass ich wieder Ruhe brauchte und sie sich von mir verabschiedeten.

  Als sie weg waren lief ich wieder zurück zu Maria und Sina, da ich nicht allein sein wollte. Und außerdem musste ich immer noch nach einen Experten suchen.

  Ich ging wieder die Gänge entlang und traf tatsächlich weitere Geistern bzw. Seelen, die mich entweder ignorierten oder freundlich zu lächelten. Dann traf ich noch eine weinende Familie, deren Sohn wohl gerade gestorben war. Ich war mir dabei aber nicht sicher, da ich nirgendswo den Reaper sah.

  »Du bist wieder da!« rief Sina fröhlich um umarmte mich wieder. Am liebsten hätte ich sie gebeten mich nie wieder loszulassen. Es tat unglaublich gut mal umarmt zu werden. »Weißt du was, ich habe herausgefunden wie alt du wirst! Maria hat mir auch nicht geholfen! Ich habe es ganz alleine geschafft! Und zwar wirst du 18!« freute sich Sina wie ein Honigkuchenpferd.

  »Wow, das hast du aber gut gemacht! Aus die wird noch ein richtiges Genie!« lobte ich die Kleine, woraufhin ihr Grinsen noch größer wurde.

  »Erzähl doch, Riley, warum bist du hier? Was ist passiert?« fragte mich Maria und deutete mir mich hin zu setzten. »Nicht großartiges. Ich hatte einen Autounfall « spielte ich das Geschehene herunter.

  »Oh, dass tut mir leid. Hoffentlich wachst du wieder auf. Ich bin mir sicher, dass du das schaffst« gab sie mir Mut, den ich überhaupt nicht gebrauchen kann.

  »Riley, Riley! Ich zeig dir etwas, was ich die letzten Jahre gelernt habe!« zog mich Sina an der Hand. Die letzten Jahre? Wie lange ist sie schon hier?!

  »Maria bemerkte wohl meinen traurigen Blick und schaute nun auch traurig zu Sina, die das alles gar nicht mitbekam.

  »Ich habe das auch Maria beigebracht!« erzählte sie weiter. »Und zwar können wir uns vooooll schnell bewegen« meinte sie und wedelte mit ihren Armen herum und versuchte wohl einen großen Kreis oder etwas Ähnliches darzustellen. »Wir schnell denn?« »Ganz, ganz schnell! Maria nennt es tele- ähm, telefobieren? Ja, wir können uns teleforbieren« sagte sie ganz stolz. »Sie meint teleportieren« verbesserte Maria Sina lächelnd, die wild nickte.

  »Ich habe es schon ganz vielen beigebracht und jetzt bist du dran« lächelte sie. »Also, du musst deine Augen zu machen und da- hey, mach deine Augen zu« befahl sie mir und ich gehorchte. »So und jetzt musst du ganz fest an den Ort denken, wo du hin willst und es dir auch vorstellen und puff bist du da! Versuch es mal« verlangte sie und ich tat, wie sie es gesagt hatte und tatsächlich, auf einmal stand ich in meinem Zimmer!

  Das ist ja echt unglaublich!

  Ich dachte wieder an Maria und Sina und schwupp, war ich wieder bei ihnen.

  »Das ist der Wahnsinn Sina! Danke, dass du mir das beigebracht hast!« sagte ich und umarmte sie ganz fest. »Du erdrückst mich noch!« nuschelte sie und ich ließ sie lachend wieder los.

  Warte erdrücken? Das könnte die nächste Mission werden!

  »Ich wollte eigentlich nur fragen, ob ihr jemanden kennt, der sich mit, ähm, den Tod auskennt?« kam ich nun endlich darauf zu sprechen? »Mit dem Tod? Willst du etwa sterben?« »Ich will nur ein paar Test durchführen, Maria. Kennst du jemanden?« antwortete ich auf ihre Frage. »Ja, ein paar Türen weiter, da ist momentan der 12-jährige Finn. Er ist ein ziemlicher Rabauke. Ihm fällt dazu bestimmt etwas ein « überlegte sie und ich bedankte mich schnell und lief zu Finn.

  Ohne zu klopfen, was ja eh nicht funktioniert hätte, schwebte ich durch die Tür und traf Finn tatsächlich an.

  »Hallo Finn« winkte ich ihn zu. »Oh, ähm, Riley richtig? Die Neue?« schaute er mich desinteressiert an. »Was willst du?«

  »Nichts Besonderes, ich wollte nur fragen, ob du weißt, wie ich mich selber töten könnte? Ich möchte nicht Leben und mir wurde gesagt, du kennst vielleicht ein paar Tricks?« Ungläubig schaute er mich an.

  »Du willst sterben? Und ich soll dir dabei helfen?«, fasste er noch einmal zusammen und ich nickte. »Wow, so etwas habe ich auch noch nie gehört. Aber ja, mir ist ziemlich langweilig. Klar helfe ich dir«, grinste er mich an.

  »Hast du schon ein paar Ideen, Riley?«

Call of HellOnde as histórias ganham vida. Descobre agora