· Kapitel 17 ·

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  Auf den Weg in die Innenstadt rief Mia an und wollte wissen, ob alles in Ordnung ist, da ich schon mehrere Stunden weg war. Ich sagte ihr, dass ich noch in die Stadt laufen wollte und legte dann auf.

  »Warum ist Reaper nicht zu dir gekommen? Wie versteckst du dich eigentlich?« unterhielt ich mich etwas mit Theo auf dem Weg zur Bushaltestelle, bis ich dann aber gemerkt habe, das ich ja gar nicht mit dem Bus fahren will. Aber anders kommen wir nicht in die Stadt. Das wäre zu weit.

  »Wahrscheinlich hatte er keine Lust. Weißt du, Menschen die akzeptieren, dass sie sterben, die können ohne die Hilfe des Reapers in den Himmel oder eben in die Hölle. Reaper sammelt uns Geister ein, die nicht freiwillig gehen. Ich schätze mal, dass es ziemlich viele Geister gibt. Er hat wohl einiges zu tun« erklärte er, doch ich hörte gar nicht richtig zu. Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich mit dem Bus fahren soll. Aber ich wollte sichergehen, dass Theo auch verschwindet und dazu musste ich mit in die Stadt.

  »Kann man den Reaper herrufen? Dann müssen wir nicht in die Stadt« fragte ich. »Kann man bestimmt. Ich wüsste aber nicht wie.« Super. Dann eben Bus.

  Ich blendete Theo aus und konzentrierte mich darauf mich dazu zu überwinden in den Bus zu steigen, nachdem ich mir eine Fahrkarte gekauft habe. Ich wollte schon fast zwei kaufen bis mir aufgefallen ist, dass man Theo ja gar nicht sehen konnte. Das wäre echt peinlich geworden.

  Die meiste Fahrt über hatte ich die Augen geschlossen und dachte an irgendetwas Schönes. Ab und an blitzen Bilder von Janus, von meiner Mum und von Dad auf an dem Tag an dem wir den Autounfall hatten. Ich glaube nicht, dass ich diese Erinnerungen jemals loswerde. Aber sie ist nun ein Teil von mir, auch wenn ich diesen Teil gerne löschen würde.

  Theo sagte mir, wann wir rausgehen mussten und das tat ich dann auch so schnell wie möglich.

  »Was denkst du, wo komme ich hin? Himmel oder Hölle? Ich meine, ich bin ja als Geist abgehauen. Kommt man dann automatisch in die Hölle?« sprach mich Theo mal wieder voll.

  Da hier in der Stadt nun einiges los war, nahm ich mein Handy ans Ohr und tat so, als würde ich telefonieren.

  »Woher soll ich das denn wissen? Ich bin doch nicht Gott« antwortete ich ins Handy.

  »Ja, das bist du wirklich nicht« lachte ein junger Mann, der gerade an mir vorbei lief und meine Antwort wohl mitgehört hatte. Verwirrt schaute ich ihn an, der mich nun musterte und seine Augen kurz feuerrot aufblitzen und dann aber wieder ihre braune Farbe annahmen. Was war denn das?!

  Theo hat davon anscheinend nichts mitbekommen, da er aufgeregt in den Himmel schaute und versuchte etwas zu entdecken. Dadurch achtete ich aber nicht auf meinen Weg und knallte gegen einen Pfosten, verlor mein Gleichgewicht und landete in einer Dreckpfütze. Scheiße.

  Theo lachte mich aus und sagte mir, dass mein Arsch total dreckig war. Es wird wirklich Zeit, dass ich ihn los werden

  »Da vorne in dem Hochhaus wohnt er« zeigte er mit seinen kleinen Fingern nun auf das schwarze Gebäude und lenkte mich ab. Ich seufzte und ignorierte die Blicke, die mir nun zugeworfen wurden. Ich wartete bis die Fußgängerampel grün wurde und lief dann mit vielen anderen Menschen über die Straße, wo Theo schon auf mich wartete.

  »Lass uns den Aufzug nehmen, okay?« bat mich Theo, als wir im Gebäude waren. Seufzend drückte ich also den Aufzugknopf, welche sich sofort öffnete.

  Theo und ich liefen hinein und Theo zeigte mir, dass ich auf den 13ten Stock drücken sollte. Reaper wohnt anscheinend ganz oben.

  Es dauerte nicht lange und der Aufzug hielt an, machte die Türen aber nicht auf.

Call of HellWhere stories live. Discover now