· Kapitel 08 ·

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  »Die Zeit ist um, ich habe schließlich auch was zu tun« meinte er und im selben Augenblick wurde er von einer schwarzen Säule eingehüllt und dann war er verschwunden.

  Schade, aber immerhin, meine erste Mission, die ich erfolgreich abgeschlossen habe.

  Das erste Mal seit langen wieder fröhlich, beamte ich mich zurück zu Maria und Sina und sagte zu ihnen, dass alles geklappt hat.

  »Ist der Tod wirklich dein Freund?« Maria schaute mich fragend an. »Wer hat denn das gesa- Oh, ja klar, Sina, richtig? Nein, wir haben uns nur mal gesehen. Und nein, wir haben auch keine Kinder, Sina hat da was falsch verstanden« lächelte ich. »Aber ihr saht voll schön zusammen aus« strahlte Sina und hüpfte mal wieder durchs ganze Zimmer.

  »Und was ist bei euch so passiert, die letzten paar Stunden?« fragte ich die Beiden. »Nicht viel, mein Mann Mario war mal hier und Sinas Familie.« Kam Sina deswegen noch einmal zu mir? Weil sie nicht sehen wollte wir ihre Eltern um sie weinten?

  »Was passiert denn so in der Außenwelt? Was hat er denn so alles Spannendes erzählt?« fragte ich, um Sina, die auf einmal wieder traurig aussah mit einer Geschichte von Maria abzulenken. »Ach, er hat nicht viel von heute geredet. Mehr über unsere Vergangenheit. Wie er mir einen Antrag gemacht hat, dass er sofort wusste, dass ich die Richtige wäre und so. Ach, wie ich diesen Mann doch liebe« seufzte sie und nun war sie auch traurig. Super gemacht, Riley.

  »Wir hat er dir denn den Antrag gemacht?« wollte ich wissen. »Oh, das war wie in einem Märchen! Wir waren in einem tropischen Wasserfall mit Naturpool im Buderim State Forest im Süden von Queensland schwimmen. Und dann, als wir uns am Land abtrockneten, kniete er sich hin und machte mir einen Antrag! Natürlich habe ich sofort 'ja' gesagt. Was würde ich nur dafür geben, dort noch einmal hinzugehen!« Ich wusste nicht was ich antworten sollte.

  »Ich geh dann mal wieder etwas herumwandern« verabschiedete ich mich und schaute mich um, begrüßte noch ein paar andere Seelen oder schaute ihnen dabei zu, wie sie wieder aufwachten und ihre Familie sich freute. Ob jemand bei mir ist, wenn ich aufwache?

  Ich werde aufwachen, um Maria zu helfen, aber was dann? Was fange ich dann mit meinem Leben an?

  Wieder vergingen ein paar Tage und nicht mehr lange und Reaper würde zu mir kommen. Um genau zu sein, nur noch 4 Tage.

  Leise wanderte ich durch das Krankenhaus und schaute von ganz oben zu, wie die Sonne aufging.

  »Wenn die Sonne auf meine Haut strahlt, ist es dann warm?« stand plötzlich Sina neben mir, weshalb ich zusammenzuckte. Seelen können also auch erschrecken.

  »Natürlich ist es dann warm. Man fühlt sich wohlig und sicher« versuchte ich das Gefühl zu beschreiben und schaute wieder der Sonne beim Aufgehen zu.

  »Ich habe ganz vergessen wie das ist. Ich kann mich nur schlecht an die Zeit außerhalb des Krankenhauses erinnern. Ich habe oft mit meiner Schwester gespielt, aber wir waren nie wirklich an einem Spielplatz. Mama meinte, das wäre zu gefährlich für mich. Außerdem kann ich mich an die Chemos erinnern. Ab und an wache ich auch auf, aber in den letzten Wochen hatte ich keine Kraft mehr meine Augen zu öffnen« traurig lächelte sie mich an.

  »Wenn Schnee fällt, ist es dann kalt draußen? Kann man Schneeengel auch im Sand machen? Wie salzig ist das Meer? Wie kann man sich über Wasser halten, wenn man schwimmt? Wie schnell kann man rennen? Macht Autofahren Spaß? Wie riechen Blumen? Wie weh tut es, wenn eine Biene dich sticht? Wie fühlt es sich an, wenn man mit einem Flugzeug fliegt?« fragte sie traurig, was mir fast das Herz zerreißt, vor allem ihre letzte Frage.

Call of HellWhere stories live. Discover now