· Kapitel 28 ·

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  »Riley! Riley, steh auf« weckte mich Henry unsanft am nächsten Tag. »Lass mich in Ruhe« Müde drehte ich mich wieder herum, weg von ihm.

  »Riley, was machen wir heuteeee?« Wie kann man so früh am Morgen schon so nervig sein? »Warum wir? Musst du nicht in die Schule oder so?« murmelte ich im Halbschlaf. »Heute haben wir doch frei! Und Papa arbeitet und Mama ist gerade mit Mikel zum Arzt gegangen und dann wollte sie noch einkaufen gehen. Du hast das vergessen oder?« »Wieso vergessen? Mir hat niemals jemand irgendetwas davon erzählt« schnaubte ich und schloss wieder meine Augen. »Doch, Mama hat das gestern Abend beim Essen gesagt!« schimpfte er mit mir und ich gab nur einen schnaubenden Laut von mir.

  Natürlich konnte ich mich daran erinnern, ich habe es nur verdrängt. Ich mein, wer würde das nicht?

  »Aslooo, was machen wir heuteee?« Kann er nicht damit aufhören? »Geh du erstmal was frühstücken und mache mir ein Toast. Ich komme dann nach, okay? Ich gehe nur kurz duschen« gab ich auf. Er würde mich ganz bestimmt nicht weiterschlafen lassen.

  Grinsend hüpfte er von meinem Bett und rannte in Richtung der Zimmertür.

  Naja, ein paar Minuten hinlegen kann ja nicht schaden. Ich kuschelte mich wieder in meine Decke und schloss lächelnd die Augen. Er merkt das bestimmt nic-.

  »Rileyyyy!« schrie plötzlich jemand in mein Ohr und ich schreckte auf, schaute mich in meinem Zimmer und mein Blick stoppte bei Henry.

  »Na also, jetzt bist du wach. Ich mache dir einen Toast, aber nur, wenn du jetzt aufstehst!« »Du bestichst mich?« »Ja« antwortete er schlicht und grinste mich wieder an.

  Na ganz toll.

  Ihm gifte Blicke zuwerfend stand ich auf und lief in Richtung des Bades. Der Junge ist ein kleiner Teufel!

  Während er endlich aus meinem Zimmer und ich hoffe mal in Richtung Küche lief, zog ich mich an und kämmte meine Haare. Eigentlich wollte ich mich ja duschen, aber dazu war ich nun wirklich zu faul. Als ich merkte, dass meine Haare nicht mehr zu retten waren, machte ich mir einen Zopf und lief zu Henry in die Küche.

  Als ich dort ankam, war Henry nicht mehr da und ich aß anstelle eines Toasts ein Hörnchen, dass Henrys Mum wohl für mich übriggelassen hat und Henry aufgewärmt hatte. 

  Genau als ich fertig war lief Henry mit seinem Ball in der Hand mir entgegen und grinste mich breit an. »Mikel hat mir erzählt, dass du im Haus mit dem Ball gespielt hast. Können wir das auch machen?« Etwas geschockt schaute ich ihn an.

  »Henry, Mikel und ich haben hier nicht mit dem Ball gespielt und du und ich werden damit nicht anfangen« verdrehte ich meine Augen. »Aber Mikel hat gesagt, dass du hier geschossen hast und ihm die Schuld gegeben hast! Und ich glaube Mikel!« schaute er mich ernst an, so ernst, dass es schon fast wieder komisch war. Aber süß, wie er Mikel glaubt und nicht mir.

  »Okay, Themawechsel. Ich bringe dir jetzt etwas über einen wirklich berühmten Mann bei. Sag Henry, kennst du Gott Zeus?« »Zeus? Ich glaube ich habe ihn mal in einer Serie gesehen.« Ich bin mir sicher, dass er gerade an irgendeine Kinderserie denkt.

  »Ich meine den allmächtigen Gott Zeus, Gott der Götter?« fragte ich nochmal, während ich ihm seinen Ball wegnahm und beiseitelegte. »Ist das denn wichtig? Hört sich langweilig an. Muss man ihn denn kennen?« fragte er mich und setzte sich auf einen Stuhl.

  »Natürlich muss man ihn kennen! Weißt du, er kann Blitze aus dem Himmel auf die Erde werfen« erklärte ich ihn, während er unerwartet aufmerksam zuhörte.

Call of HellWhere stories live. Discover now