· Kapitel 07 ·

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  Es vergingen wieder ein paar Tage und mittlerweile waren schon 2 Wochen vorbei. Die letzten Tage verbrachten Sina und ich damit, dass wir uns getrennt auf die Suche vom Tod begaben, den wir beide aber nicht finden konnten. Außerdem merkten Maria und ich, dass Sina immer schwächer wurde, doch sie versuchte es zu verstecken, weshalb wir sie auch nicht darauf ansprachen.

  Momentan hatte Sina und ich eine Lagebesprechung in meinem Zimmer. »Kannst du nicht einfach sagen er soll kommen? Ihr seid doch Freunde« fragte sie mich. »Ja... Freunde. Nicht ganz. Sagen wir mal so: Unsere Beziehung ist sehr, ähm, speziell « versuchte ich es vorsichtig zu formulieren. »Ach so! Er ist dein Freund! So wir Mama und Papa! Habt ihr dann auch Kinder? Weil meine Mama und mein Papa haben auch Kinder. Mich und Miley. Wo sind denn eure?« wunderte sie sich, was ich einfach mal versuchte zu ignorieren. »Er ist ziemlich beschäftigt, darum kann ich ihn nicht einfach herrufen. Er muss arbeiten« erklärte ich also stattdessen.

  »Ah, Papi muss auch immer arbeiten. Darum ist manchmal nur Mama zu Besuch gekommen« nickte sie verständnisvoll, was schon wieder komisch war.

  Bevor ich ihr aber unsere Beziehung genauer erklären konnte, klopfte es an der Tür und zwei Mädchen kamen herein.

  Jessi und Marie!

  »Oh, schau mal, da ist sie« rief Marie und zog Jessi mit sich. »Wer sind die Zwei? « fragte Sina, während ich aufstand. »Das sind Jessi und Marie, meine besten Freundinnen. Ich habe mich schon gefragt, wann sie mich endlich besuchen kommen.«

  »Wir haben dir Blumen mitgebracht, Riley! Und etwas Schokolade, wenn du wieder aufwachst, kannst du sie essen« freute sich Marie und legte die Blumen in eine Vase. Die Alten darin schmiss sie weg.

  »Was bist du denn so happy?« fragte Jessi Marie und setzte sich genervt auf einen Stuhl. »Vielleicht kann sie uns ja hören. Ich habe in Filmen gesehen, dass die Koma Patienten manchmal als Geist herumlaufen« erklärte Marie und ich musste grinsen. Wie recht sie damit hat.

  »Daher müssen wir freundlich sein. Stell dir mal vor sie wacht auf! Dann sind wir bei ihr und wir können ihre Traurigkeit ausnutzen und ihr sagen, dass wir zur Ablenkung doch reisen gehen können. So naiv wie sie ist, bezahlt sie uns das dann und wir müssen nichts bezahlen. So wie wir es wollten« fügte Marie hinzu und lief fröhlich im Zimmer herum.

  Warte, was?

  Was hat sie gerade gesagt? Ich wäre naiv? Bezahle für die Beiden?

  »Sagtest du nicht, dass wären deine besten Freundinnen?« runzelte Sina die Stirn und schaute mich an. »Ja..., das dachte ich auch.«

  »Oder wir stellen einfach die Maschinen aus und das ganze Theater hat sich erledigt. Ich habe keine Lust mehr mit diesem Engel, der in jedem das Gute sieht, befreundet zu sein. Vielleicht hat sie uns ja etwas vererbt« sagte Jessi verächtlich und stand auf. »Ich will aber nicht wegen ihr ins Gefängnis kommen« beschwerte sich Marie. »Komm lass uns gehen. Die Pfleger haben uns gesehen und werden ihr bestimmt ausrichten, dass wir da waren. Plan erfolgreich, würde ich sagen. Lass uns shoppen gehen « meinte Jessi und lief zu Tür. Marie folgte ihr fröhlich und sie verließen das Zimmer.

  Das ist doch nicht denen ihr ernst? Mochten sie mich nur wegen dem Geld meines Vaters?

  Und das schlimmste war, dass es mir total egal war! Diese verdammten Gefühle! Warum sind sie manchmal da und manchmal nicht?!

  »Alles okay, Riri? Wenn du willst kann ich deine beste Freundin sein« lächelte mich Sina an und umarmte mich. »Ja, das wäre schön« antwortete ich, obwohl ich nicht wirklich darauf geachtete hatte, was sie zu mir gesagt hatte. Ich stand wohl immer noch unter Schock.

  »Komm lass uns weiter deinen Freund suchen« zog mich Sina weiter und wir liefen auch aus meinem Zimmer.

  Genau, einfach an etwas anderes denken. Mission Zoo. Mission Zoo. Einfach an Mission Zoo denken. Die darf nicht scheitern!

  Wir brachten wieder ein paar Tage damit den Reaper zu finden, aber in diesem Gott verdammten Krankenhaus wollte einfach keiner sterben!

  Nach 9 Stunden ununterbrochenem Suchen brachte in Sina zurück zu Maria und suchte dann selber weiter. Ich muss ihn finden!

  Weitere Stunden vergingen und endlich sah ich ein paar Ärzte und Schwestern in einem Zimmer laufen und folgte ihnen. Als ich in den Raum ankam, piepsten die Geräte schon und der Patient scheint wohl gestorben zu sein. Geht doch. Die Ärzte verließen den Raum und nun gab es nur noch mich, den Patienten und die schwarze Säule im Raum.

  Schwarze Säule?

  Die schwarze Säule verschwand nach ein paar Sekunden und endlich hatte ich ihn gefunden! Den Tod, der wieder sein Heft und einen Stift zückte.

  »Hey, Reaper!« begrüßte ich ihn, woraufhin er seine Augen verdrehte. »Ich-«

  »Yuhu, Riley, du hast ihn gefunden!« freute sich Sina, die plötzlich an der Tür auftauchte und kam zu uns. Die Laune des Reapers verschlechterte sich noch ein ganzes Stück.

  »Was willst du, Riley Cordes? Ich kann dich nicht jetzt schon töten. Unsere Vereinbarung stand für einen Monat. Wenn ich dich jetzt töte, wirft das meinen Zeitplan durcheinander« begann er genervt zu sprechen.

  »Oh, Riley! Du hast gar nicht gesagt, dass dein Freund so gut aussieht!« starrte Sina Reaper an. Mein Freund, genau.

  Mit hochgezogener Augenbraue schaute er mich an und ich machte nur eine wegwerfende Handbewegung und murmelte etwas von wegen Kinder.

  Aber Sina hatte recht. Mit seinem muskulösen Körperbau, seinen schwarzen Haaren, seinen dunklen Augen und seinem Anzug, den er stylisch wohl etwas hergerichtet hat, sah er verdammt heiß aus. Riley, bleib beim Thema!

  »Wo sind denn eure Kinder? Riley meinte ihr hättet zwei« wundert sich Sina und lief dem Tod entgegen. Okay, das reicht jetzt aber.

  »Ähm, Sina, ich glaube du hast da etwas missverstanden« lächelte ich sie an. »Ach ja?« fragten der Tod und Sina gleichzeitig. »Ja, definitiv. Aber magst du nicht mal zu Maria gehen? Dann erledige ich das hier« versuchte ich sie los zu werden, nicht dass sie noch nach unserer Hochzeitnacht oder so fragt. Was weiß ich, was Kinder in dem Alter denken.

  »Okay, aber du erzählst mir dann alles ja?« kam sie zu mir. »Natürlich, Kleine. Bis dann.« »Bis dann Riri« Und weg war sie.

  »Tja, Kinder. Verstehen immer, was sie wollen, nicht?« lächelte ich etwas verlegen, während er mich wieder einmal musterte. »Was willst du?« fragte er und ignorierte alles, was bis jetzt geschah.

  »Sina, muss bald sterben, stimmts? Wann stirbt sie?« »Du willst wirklich wissen, wann sie stirbt? Was hast du davon?« »Zeit, hoffe ich« antwortete ich und er runzelte die Stirn. »Wenn du stirbst oder aufwachst stirbt sie. Es ist derselbe Tag« schaute er in seinem Buch nach. Geschockt schaute ich ihn an. So bald schon!

  »Ich habe eine Bitte.« »Und was habe ich davon?« »Was immer du dir wünscht. «»Darauf werde ich zurückkommen. Was willst du also noch.« Das geht doch viel zu einfach.

  »Wenn Sina stirbt, kommt sie doch in den Himmel. Kann sie da ab und an Tiere sehen? Sie liebt Tiere un-« »Im Himmel gibt es eine Tierabteilung, eine Menschenabteilung und so weiter. Wenn ihr langweilig ist, kann sie ja ein paar Tiere besuchen gehen. Das interessiert da oben niemanden.«

  Es gibt ihn also doch, den Himmel.

  »Ich habe noch eine Frage.«

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Hoffe es gefällt euch noch💕
Danke fürs Lesen💓💗


Call of Hellحيث تعيش القصص. اكتشف الآن