26 New Beginning

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B L A I R E

▪ Ein Jahr später ▪

"Hat mein Baby mich vermisst oder hast du nur Hunger?" Lächel ich mein Engel an und nehme ihn auf den Arm.
Sofort schlingt mein kleiner Prinz seine Arme um meinen Hals und quickt auf.
Glücklich schmieg ich mich an ihn und atme seinen Geruch tief in mich ein.
Ich bin jeden Tag dankbar über dieses Geschenk, denn er ist der einzige Grund, warum ich noch auf den Beinen stehe.

"Dann füttern wir dich mal" lächel ich ihn an und streiche ihm durch die braunen Haare. Die hat er eindeutig von seinem Vater, ebenso seine braunen Augen.
Wenn ich ihn nur ansehe, muss ich sofort an ihn denken, er ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.
Langsam wiege ich mein Baby hin und her. Mit leichten Schritten laufe ich in die Küche und mache seine Milch warm.
Nachdem er fleißig getrunken hat, ist er erschöpft in meinen Armen eingeschlafen, wodurch ich breit Grinsen muss.

Während der Kleine eingeschlafen ist, habe ich genügend Zeit um zu arbeiten.
Zu meinem Glück habe ich eine Stelle gefunden, bei der ich von Zuhause aus arbeiten kann. Zwei mal die Woche muss ich vor Ort sein um meine Ergebnisse abzugeben und bei den Meetings teilzunehmen.
Wenn mein Baby etwas größer ist, habe ich vor wieder fest arbeiten zu gehen. Doch im Moment bin ich froh das ich diesen Job habe.

Tief versinke ich in meiner Arbeit und trinke dabei meinen Kaffee.
Bis mich ein Schrei zusammen zucken lässt.
Sofort springe ich auf und laufe mit zügigen Schritten zu dem Kleinen.
Dieser Schreit wie am Spieß.
Erschrocken nehme ich ihn schnell auf den Arm und versuche ihn zu beruhigen, doch er strampelt wild um sich und schreit weiter. Verzweifelt überlege ich was ich machen könnte. Tränen steigen mir in die Augen.
Bis ich beschließe meine Mutter anzurufen.
"Mom, Jace schreit die ganze Zeit" Rufe ich aufgewühlt in das Telefon.
"Beruhig dich ich komme sofort" legt sie auf.
Zum Glück wohnen meine Eltern nur einen Block weiter.
Da meine Mutter einen Schlüssel hat, kommt sie rein ohne zu klingeln.
"Was hat er Mom?" Frage ich meine Mom und schaue panisch zu Jace.
"Hat er schon gegessen?" Fragt meine Mutter und schaut Jace an, der sich schon etwas beruhig hat.
Nickend schaue ich Jace besorgt an und würde am liebsten auch anfangen zu heulen.
"Vermutlich konnte er die Milch nicht so gut verdauen. Gib ihm nächstes mal weniger, dafür mehrmals" sagt meine Mutter und legt Jace wieder in sein Bettchen.
Dieser ist vom Weinen so erschöpft, dass er wieder einschläft.
Lächelnd streicht meine Mutter ihm durch die Haare.
"Du hast deine ersten Monate auf dieser Welt auch nur durchgehend geschlafen" lächelt meine Mutter breit und schaut Jace an.

"Wie läuft es mit der Arbeit? Schaffst du das alles? Du weißt ich passe immer gerne auf Jace auf" sagt meine Mutter ernst und lächelt bei der Erwähnung von Jace Namen.
"Ich weiß Mom, momentan schaff ich es. Wir beide kriegen das schon hin" erwidere ich.
Lächelnd nickt sie, bis sie mich dann wieder ernst ansieht.
"Hast du was von ihm gehört?" Fragt meine Mutter langsam.

Jede Zelle meines Körpers spannt sich an, nur bei der kleinsten Andeutung über ihn. Ich fühle schon fast wie mein Herz anfängt zu zittern.
"Ich telefoniere oft mit Ben, er meinte das er nicht mehr der selbe sei. Er ist wohl noch strenger geworden und hätte nur üble Laune.
Ben erzählte auch von einem Vorfall kurz nachdem ich gegangen bin.
Erst am nächsten Tag hat er erfahren, dass ich gekündigt habe und ist wohl ausgerastet.
Er hat wohl Mia angebrüllt und ihr vorgeworfen, wie sie meiner Kündigung zustimmen konnte ohne ihm Bescheid zu geben. Die Arme hätte fast ihren Job verloren" erzähle ich ihr und gucke ab und zu auf den kleinen Monitor, worin ich Jace beobachten kann, ob er schon wach ist, doch er schläft in Ruhe.
"Das klingt nicht gut" erwidert meine Mutter.
"Hat er sich persönlich bei dir gemeldet?" Fragt sie hoffnungsvoll.
Kühl schüttel ich den Kopf und schaue sie ernst an.
"Soll er auch nicht Mom, es ist vorbei, endgültig." Sage ich ehrlich.
"Ich weiß Schatz, doch willst du ihm nichts von Jace erzählen. Schließlich ist er auch sein Sohn" redet meine Mutter auf mich ein.
"Der kleine braucht auch einen Vater" fügt sie hinzu.
Seufzend schaue ich sie an.
"Ja das weiß ich, aber ich möchte es ihm nicht sagen. Ich will nicht das er wieder in meinem Leben Auftritt.
Er wird, soweit ich es von Ben gehört habe, auch seine eigene Familie gründen. Schließlich heiratet er in sechs Monaten die tolle Tiffany" zische ich den letzten Teil wütend.
"Sie ist alles aber nicht toll Schatz" kontert meine Mutter.
Wodurch ich sie breit angrinsen muss.

"So was braucht Jace alles?" Fragt meine Mutter als wir in einem kleinen Baby Geschäft einkaufen.
"Socken, dicke Pullover und alles für den Winter" antworte ich und schaue mich neugierig um.
Baby Kleidung ist einfach ein Traum, so niedlich und klein.
Nachdem ich alles, was mir gefällt aussortiert habe, bezahlen wir alles und verlassen das Geschäft.

"Danke das du mitgekommen bist Mom" umarme ich sie als wir vor meiner Wohnung angekommen sind.
"Immer gerne Liebes. Soll ich nicht hoch kommen und dir beim tragen helfen?" Fragt meine Mutter mitfühlend.
"Nein nein, ich schaff das schon. Schließlich gibt es einen Aufzug" winke ich ab und winke ihr zum Abschied zu.

Kurze Zeit später warte ich auf den Aufzug, als ich angesprochen werde.
"Blaire schön dich zu sehen Kindchen" begrüßt mich Miss Stila.
Miss Stila ist eine ältere Dame, die akribisch auf ihr Aussehen achtet und sehr neugierig ist. Ohne jegliche Scheu fragt sie jeden aus. Wirklich jeden, selbst den Postboten.
"Hallo Miss Stila" begrüße ich sie und steige in den Fahrstuhl, was sie natürlich auch tut.
"Na wie geht es den dem kleinen Jace" fragt sie mit einer Babystimme.
"Ihm geht es gut" antworte ich lächelnd und schiebe Jace Mütze etwas nach hinten, da dieser bis zu seiner Nase gerutscht ist.
"Wo ist denn der Vater?" Fragt sie mich plötzlich direkt.

Überrascht schaue ich sie an.
"In Washington" antworte ich schlicht.
Neugierig schaut sie mich an.
"Warum denn? Seit ihr nicht verheiratet?" Fragt sie sofort nach.
"Wir sind nicht verheiratet, er ist dort weil er da arbeitet" antworte ich gezwungen ruhig.
Nickend schaut sie Jace an.
"Wie kamst du auf seinen Namen?" Fragt sie nun und schaut sich meine Tüten an.
"Der Vater hat einen ähnlichen Namen" antworte ich ehrlich und atme erleuchtet auf, als wir bei meinem Stock angekommen sind.
"Schönen Abend noch" sage ich und verlasse schnell den Aufzug.

Ich habe sie auch nicht belogen, bewusst habe ich den Namen 'Jace' gewählt.
Denn wenn mein Baby schon keinen Vater hat oder ihn noch nie gesehen hat, wollte ich das er eine Verbindung zu diesem hat.
Insgeheim würde ich mir nichts sehnlicher wünschen als das wir eine kleine Familie sind.
Mutter, Vater und Kind.
Doch dieses Glück ist mir nicht vergönnt.

"Wie war die Arbeit?" Frage ich Ben am Abend als wir telefonieren.
"Ganz gut" antwortet er seufzend.
"Momentan ist es etwas stressig. Jeder hat schlechte Laune, weil Ace schlecht Laune hat" redet er weiter.
"Warum? Sollte er nicht glücklich sein, schließlich heiratet er Tiffany" sage ich giftig.
"Nein eher im Gegenteil. Er ist immer wütend und keift jeden an." Erwidert Ben.
"Tja, ich kann nicht behaupten das er mir leid tut" erwidere ich und schalte den Fernseher ein.
"Musst du auch nicht Bee" lacht er nun.
"Wie geht es Jace Isaac De Santis den so?" Fragt Ben nun fröhlich.
Obwohl Ben Jace noch nie persönlich kennen lernen durfte, hat er den Kleinen schon ins Herz geschlossen.
"Ihm geht es gut, er isst und schläft 24 stundenlang" antworte ich lachend.
"Er hat ein Leben" beschwert sich Ben lachend.

"Blaire willst du es ihm eigentlich sagen? Jace ist schließlich schon drei Monate alt" fragt er neugierig.
"Nein, ich möchte nicht das er davon weiß. Das würde nur Probleme geben. Ich möchte ihn auch nicht sehen, dass muss nicht sein" antworte ich leise und spiele nervös mit meinen Fingern.
"Du weißt das er es irgenwann erfahren wird, egal wie" sagt Ben ebenso leise.
Angespannt kneife ich meine Augen zusammen.
"Ich weiß" hauche ich mit brüchiger Stimme.
"Ben ich muss auflegen, Jace ist aufgewacht" Lüge ich ihn an und lege abrupt auf.
Schnell greife ich nach einem Kissen und presse mir diesen auf den Mund, um mein lautes Schluchzen zu dämpfen, damit Jace nicht aufwacht.

•••

Wie findet ihr es?

Wie findet ihr den Namen Jace?

Possessive BossWhere stories live. Discover now