~Kp 69~

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God, why do I love Drama so much?

Zwischenspiel:

Sie stellte leise, mit all der Sorgfalt, die sie aufbringen konnte, während ihre Aufmerksamkeit nicht ganz bei der Sache war, den Teller auf den Esstisch in dem kleinen Zimmer und strich einmal sanft über die weichen blonden Haare ihrer kleinen Tochter, die schon am Tisch sitzend eifrig begann das servierte Gemüse zu verschlingen. Selbst hatte sie jedoch keinen Appetit, denn das Misstrauen und die Angst, die sich in ihr bündelten, während sie die in Eisenrüstungen stramm stehenden Männer in ihrem Hauseingang beäugte, machte es ihr unmöglich auch nur einen Bissen zu nehmen. Man könnte vermuten, dass sie sich nach dieser Zeit schon an den Anblick der Ritter, die ihr Haus belagerten, gewöhnt hatte, doch es verging nicht ein Tag, an dem sie sich nicht wünschte, sie würden verschwinden. Sie würden einfach gehen und würden aufhören ihr und ihren Kindern weh zu tun, hätten ihr nie den Finger abgehackt und ihr Kind nie geschlagen. Hätten all diese Grausamkeiten nicht getan und würden einfach aus ihrem Leben weggewischt werden, wie der Staub auf dem Holzboden, wenn sie dich Küche kehrte.

Die Gewalt der mütterlichen Wut breitete sich in ihr aus, doch sie wusste, dass sie ihr keine Fläche geben konnte, denn dadurch würde sie alles nur noch schlimmer machen. Ihr war sehr wohl bewusst, dass sie als Druckmittel gegen ihren Mann verwendet wurde, spätestens als man ihr ihren Ringfinger abgehackt hatte, war sie sich dessen zur Gänze bewusst geworden und es gab durch die Verbindung ihres Mannes zu der Vanitas Gruppe genügend Gründe, wofür man ihn erpressen konnte, doch das Einzige, was sie sich erhoffte war, dass er wohlauf war.

Bis aufs letzte angespannt lauschte sie dem geregten Flüstern der Wachen, die nun von einem dritten Mann, der in einfacher Kleidung seine schlaksige Gestalt versuchte zu verstecken, ergänzt wurden, doch konnte nichts Genaues aus dem Brummen erhaschen. Allerdings meinte sie an den Gesichtsausdrücken der beiden Wachen zu erkennen, dass diese über die Nachricht, die der Schlaksige brachte, sehr erstaunt und davon durchaus überrascht waren.

Das Gemurmel verstummte kurzerhand und schon im nächsten Augenblick nahmen die Ritter ihre Helme vom Boden, die sie dort zur Lagerung verwahrt hatten und gingen aus ihrem Haus hinaus. Der letzte, der gerade dabei war die Türe hinter seinem Rücken zuzuziehen, nickte ihr noch kurz zu, bevor auch er aus ihrem Blick verschwand.

Völlig perplex stand sie dort in dem kleinen Holzhaus und versuchte zu begreifen, was gerade geschehen war, doch so sehr sie auch alles drehte und wendete in ihrem Kopf, so kam sie doch nur zu der Entscheidung, dass ihr Mann etwas getan hatte, das Prinz Christian zufriedengestellt hatte.

Hektisch hastete sie zu dem kleinen dreckigen Fenster, das auf die Straße vor ihrem Haus blickte und konnte ihren Augen beinahe nicht trauen, als sie dort die zwei Ritter und den kleineren Mann gehen sah. Weg von ihrem aus. Weg von ihr und ihrer Tochter.

Sie waren weg.

Erleichterung überfiel sie ohne Vorwarnung und die Anspannung, die sie, während dieser ganzen unsicheren und bedrohlichen Zeit fest im Griff gehabt hatte, löste sich endlich in ihrem Körper und Tränen begannen ihre Wangen hinabzulaufen. Überwältigt endlich wieder allein und frei zu sein, schlug sie sich eine Hand vor ihren bebenden Mund und dankte der ganzen Welt dafür, dass es für ihre Familie noch einmal gut ausgegangen war.

Plötzlich spürte sie ein zartes Ziehen an dem Saum ihres Kleides und sofort blickte sie in das sie aus großen fragenden Augen anblickende Gesicht ihrer kleinen Tochter, bevor sie von Emotionen überwältigt auf die Knie fiel und das Mädchen glücklich schluchzend in ihre Arme schloss. Ihre Hand fuhr hektisch über die goldenen haare ihrer Tochter und durch ein immer wieder von Schluchzen unterbrochenes Lächeln wisperte sie ihr zu: "Wir haben es geschafft, Frida"

Das Mädchen legte ihre kleinen Arme um den bebenden Körper ihrer Mutter und auch wenn es nicht ganz verstand, was passiert war, murmelte in die Halsbeuge ihrer Mutter: "Sind die bösen Männer weg, Mama?"

Anfangs war nur unterdrücktes Weinen als Antwort zu vernehmen, bevor sie sich von ihrer Tochter löste und mit beiden Händen liebevoll die blonden Strähnen aus dem runden kindlichen Gesicht ihrer Tochter strich, während immer noch Tränen über ihre Wangen liefen. "Ja, Frida. Ja. Die bösen Männer sind weg"

Vor Glück und Erleichterung hätte sie Freudentänze aufführen können, hätte singen, lachen, schreien und sich des Lebens freuen können, doch ganz gewährt war die Sicherheit ihrer Familie noch nicht. Ganz waren sie noch nicht vereint und abwesend fuhr eine Hand zu ihrem runden in sich Leben haltenden Bauch. Mit jeder Faser ihres Körpers hoffte sie und betete sie, dass ihr Mann zurückkehren würde. Dass er sein nächstes Kind kennenlernen konnte und sei endlich wieder wie eine normale Familie miteinander leben konnten, ohne dass er sich die ganze Zeit bei irgendwelchen wahnsinnigen Missionen der Vanitas beteiligte.

Bitte, Eret, komm nach Hause.

Mögt ihr eigentlich diese Zwischenspiele? Oder sollte ich vielleicht die beschriebene Person am Anfang kennzeichnen, damit man sich besser auskennt?

~S.

Die Träne der Königin// DNFWhere stories live. Discover now