Magie der Anschu

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„Lennox", flüsterte Alea.

Er folgte ihrem Blick und sprang auf. „Das kann nicht sein!", rief er und stürmte aus dem Deckshäuschen. Alea folgte ihm verwirrt. „Wir segeln schon lange nicht mehr Richtung Spanien, das muss eine andere Insel sein, ein anderes Land..."

„Selbst wenn ihr den Kurs nicht geändert hättet", sagte Alea, „dann wären wir niemals so schnell vorangekommen!"

Lennox nickte und schüttelte gleichzeitig mit dem Kopf. „Da geht etwas nicht mit rechten Dingen zu." Er lief an die Reling und blickte ins Wasser. Dann holte er die Segel runter und schaute wieder dorthin. Alea tat es ihm gleich und sah, dass die Crucis mit enormer Geschwindigkeit vorankam. Obwohl sie sich eigentlich nicht vom Fleck bewegen sollten.

Sie lief zum Heck und sah, wie sich auch die Montagoris viel schneller bewegte als normalerweise.

Als Alea hinunterblickte, bemerkte sie, dass eine Welle pausenlos gegen das Heck der Crucis peitschte. Sie umfing die ganze hintere Hälfte des Schiffes! Die Welle schien unnatürlich und wurde nie kleiner und schien sie anzutreiben.

Ohne lange zu überlegen, entledigte sie sich ihrer Jacke und sprang ins kalte Wasser. Sie hörte noch, dass Lennox ihr etwas hinterherrief und ihr ebenfalls folgte. Doch sie beachtete es gar nicht und wartete ihre Verwandlung auch nicht ab, sondern schwamm sofort zu der Welle. Sie konnte nichts Besonderes feststellen und beschloss unterzutauchen. Lennox kam von hinten zu ihr und wollte etwas sagen, doch Alea schüttelte nur den Kopf und meinte ihrerseits: „Etwas muss die Welle erschaffen, irgendetwas unter Wasser, das wir noch nicht gesehen haben!"

„Welche Welle?", fragte Lennox und sie tauchten noch einmal auf. „Oh", sagte er nur und sein Blick verfinsterte sich. „Du bleibst auf der Crucis, ich sehe mal nach."

Alea widersprach heftig. „Wir gehen zusammen runter." Etwas in ihrer Stimme musste wohl den Schwur ausgelöst haben, obwohl sie nicht den Imperativ benutzt hatte, denn Lennox schwieg und nickte.

Alea tauchte unter und schwamm mit kräftigen Fußkicks in die Richtung, wo sich die Ursache für die Welle befinden musste. Sie blickte sich um, konnte jedoch nichts erkennen. „Es muss weiter unten sein", murmelte sie und tauchte noch tiefer.

Sie schaute sich abermals in alle Richtungen um und schien wieder nichts erkennen zu können – da erschien plötzlich vor ihr ein Gesicht, das wohl ebenso erschrocken war wie sie selbst.

„Was -", konnte Alea Lennox hinter sich hören, doch im nächsten Moment ergriff etwas Gewaltiges von ihr Besitz und schleuderte sie geradezu aus dem Wasser.

Alea prallte hart auf den Planken der Crucis auf und ein paar Sekunden lang kreisten schwarze Punkte vor ihren Augen. Ihre ganze rechte Seite tat weh und als sie sich aufrichtete, durchzuckte ein Schmerz ihre Schulter. Alea biss die Zähne zusammen und bemerkte Lennox neben ihr, der sehr viel eleganter gelandet war und sofort bei ihr war. „Alles okay?" Er musterte sie besorgt, doch Alea konnte nur daran denken, was sie unter Wasser gesehen hatte.

„Das war ein Anschu, ganz sicher!", rief sie aufgebracht und versuchte ihren pochenden Arm zu ignorieren. „Er hatte Muster auf der Haut und...-" Alea rief sich das Gesicht vor Augen und stellte fest, dass sie den Meerjungen noch nie gesehen hatte. „Er muss die Welle erschaffen haben!" Sie sah bestürzt zum Heck und dann zu Lennox. „Wir müssen die anderen wecken", murmelte sie dann und stand mühsam auf.

„Ich mach das, leg du dich kurz hin..."

„Während wir in mordsmäßigem Tempo auf Orion zusteuern?" Alea schüttelte heftig den Kopf. „Wir müssen irgendwie umdrehen, wir müssen den Jungen davon abhalten uns weiter anzutreiben, wir müssen wenden..."

Mein Alea Aquarius 8Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt