Jahr 1: Kapitel 12 - Weihnachten

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Amina recherchierte eine Woche lang, bis sie endlich auf den entscheidenden Hinweis stieß, der ihr verriet, wie der Todesfluch seine Opfer tötete. Kein Wunder, dass er nicht aufzuhalten war und keine Sekunde brauchte, um seine Opfer zu töten.

Er arbeitete parallel. Er ließ das Herz des Getroffenen stillstehen und setzte alle Hirnfunktionen außer Kraft, indem er das Gehirn innerhalb von Millisekunden dazu brachte, all sein Wissen auf einmal freizugeben. Es überlastete dadurch und da das Herz kein Blut mehr in dieses pumpen konnte, starb der Betroffene sofort. Selbst wenn das Herz noch schlagen könnte, dürfte das den Prozess nur minimal verlangsamen. Es war unglaublich effizient. Jetzt wusste sie, in welche Richtung ihre Forschung gehen sollte. Begeistert räumte sie die Bücher ins Regal, die sie nicht mehr brauchte und suchte dann welche, die das zuvor Erfahrene bestätigen würden.

Bis zum Abendessen hatte sie dies auch geschafft. Das Mittagessen hatte sie ausfallen lassen. Mit einem höchst zufriedenen Gefühl ging sie zum Abendessen. Sie hatte ihren Platz in der Bibliothek geräumt und würde nach ihren Weihnachtsexperimenten mit ihrer eigentlichen Forschung beginnen.

Es war bereits der vierundzwanzigste Dezember. Am Tag darauf nach dem Frühstück wollte sie aus einem Stück Metall (sie wusste noch nicht, welches genau) eine lose Form machen, die auf ihren Wunsch hin, ihr Aussehen verändern können sollte (2). Sie hatte eine Theorie, wie das funktionieren könnte, ob es das auch tat, war noch ungewiss.

Beim Abendessen waren überraschend viele anwesend. Dabei war Weihnachten erst am nächsten Tag. In Frankreich wurde schon am Vierundzwanzigsten gefeiert, doch hier in Schottland nicht. Sie hatte daher Bess mit den Geschenken für die Flamels so losgeschickt, dass diese sie schon am heutigen Abend bekommen würden. Schließlich stammten die beiden aus Frankreich und auch Amina hatte gut die Hälfte ihrer fünfjährigen Lehrzeit in Paris verbracht.

Als sie sich setzte, wurde sie gleich von Hagrid in ein Gespräch verwickelt, wobei sie die meiste Zeit bestätigend nickte, während er erzählte. „Was hasn du die letzte Woche so getrieben? Hab dich ja fast gar nich gesehen?", fragte er, nachdem er seinen Monolog beendet hatte. „Ich war in der Bibliothek und habe recherchiert. Diese Recherche konnte ich heute abschließen. Zumindest den ersten Teil.", antwortete sie mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht.

„Sie konnten etwas herausfinden?", fragte Severus sie interessiert, der dem Gespräch mit halbem Ohr zugehört hatte. Amina nickte und erklärte ihm ihr Ergebnis. Daraufhin entstand eine fachliche Diskussion über die Glaubwürdigkeit verschiedener Quellen und anderen schwarzmagischen Einflüssen.

Irgendwann unterbrach der Schulleiter ihre Unterhaltung mit dem Hinweis, dass auch Minderjährige sich in der Halle befinden würden und sie solche Themen nicht vor diesen ausdiskutieren sollten. Tatsächlich sahen einige Lernende zu ihnen, wandten den Blick allerdings schnell ab, als Severus und Aminas finstere Blicke sie trafen. Die beiden Lehrkräfte schwiegen daraufhin wieder, obwohl Amina dieses Gespräch am liebsten fortgesetzt hätte.

Severus war ein bewanderter Mann in Themen, wie Dunkle Künste und Zaubertränke. Sein Fachwissen beeindruckte sie immer wieder und auch er schien Freude an ihrer Diskussion gehabt zu haben. So viel hatte sie ihn noch nie reden hören.

Nach dem Essen hörte Amina den Schrei einer Eule. Hibou, die Eule der Flamels, flog mit einem kleinen Päckchen in den Krallen auf sie zu. Offensichtlich war Amina nicht die Einzige, die sich nicht genau an die englische Tradition halten wollte. Die Eule lies das Päckchen über ihr fallen und verschwand, ohne sie weiter zu beachten. Amina fing das Päckchen und las zuerst den Zettel, der daran befestigt war.

Wundervolle Weihnachten. Wir hoffen, du benutzt das Wissen weise.

N. & P. Flamel

PS: Vierunddreißig, Grüße Albus von mir und gib ihm bitte den beiliegenden Brief ~ N.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt