Jahr 4: Kapitel 7 - Eine überraschende Begegnung

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Die Wochen nach dem in mehrfacher Hinsicht schrecklichen Quidditch-Spiel waren für die Verhältnisse Hogwarts ereignislos. Albus hatte mit Amina nochmals über die Dementoren gesprochen und auch über ihren Patronus. Die Dementoren trauten sich, seitdem Amina sie vertrieben hatte, nicht mehr auf das Schulgelände. Auch über Black und Aminas Ablenkung an Halloween hatten sie mehrere Stunden diskutiert. Amina wollte Severus einweihen und sich bei ihm entschuldigen, doch ihr Urgroßonkel weigerte sich, dies zuzulassen. Schließlich hatte Amina aufgegeben, nicht ohne ihren Unmut zu diesem Punkt deutlich zu machen.

Von Remus erfuhr sie, dass der junge Potter ihn gebeten hatte, ihm den Patronus-Zauber beizubringen. Sie hielt dies für eine gute Idee, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob der Junge einen solch komplexen Zauber beherrschen würde. Viele erwachsene Zauberer scheitern daran. Selbst sein Lehrer war nicht der Beste darin.

Am Wochenende vor den Weihnachtsferien durften die älteren Lernenden wieder nach Hogsmeade. Von Minerva wusste sie, dass an diesem Tag der Zaubereiminister zu Besuch kommen wollte. Die Hauslehrerin hatte sie eingeladen, mit ihnen in die Drei Besen zu gehen, doch Amina konnte gut auf die Gesellschaft des Ministers verzichten. Sie war ihm bereits ein oder zwei Mal begegnet und hatte keine besonders positiven Erinnerungen daran. Umso mehr überraschte sie es, dass Hagrid mitkommen würde, der wegen des Vorurteils des Ministers einen Teil des letzten Schuljahrs in Askaban verbringen musste.

Amina spazierte, wie so oft, über die Ländereien. Es hatte geschneit und Amina musste ihre Füße mit Nefrigora einreiben, damit diese nicht nach kürzester Zeit blau anliefen. Bei Hagrids Hütte traf sie auf den Wildhüter, welcher gerade dabei war, den Hippogreif zu füttern, der dank dem kleinen Malfoy wahrscheinlich zum Tode verurteilt werden würde.

„Hallo Hagrid.", begrüßte Amina den Wildhüter. Fang, sein Saurüde, lief freudig mit seiner Rute wedelnd auf Amina zu. Diese streichelte ihn hinter den Ohren. „Morgen und wie geht's so?", fragte Hagrid mit einem breiten Lächeln im Gesicht. „Soweit ganz gut und euch dreien?", fragte Amina und blieb in sicherem Abstand zu dem Greifen stehen. Dort verbeugte sie sich respektvoll. Erst als der Greif sich ebenfalls verbeugte, trat sie näher und streichelte ihn über den Schnabel. Der Hippogreif drückte seinen Kopf gegen sie. Sie kannte ihn schon eine Weile. Er verstand sich sehr gut mit Fang und immer, wenn Amina im Schuljahr zuvor den Hund gesucht hatte, fand sie ihn bei den Hippogreifen. Er hätte sie bei ihrem ersten Zusammentreffen fast angegriffen. Das war bereits in ihrem ersten Jahr als Lehrerin in Hogwarts. Hagrid konnte dies gerade noch verhindern und erklärte ihr, wie man sich dem Tier näherte. Es war einer der Gründe, warum sie sich so gut mit dem Wildhüter verstand, auch wenn sie nicht viel gemeinsam hatten.

In ihrer Schulzeit hatte sie Pflege magischer Geschöpfe nicht belegt und war dementsprechend nicht bewandert auf diesem Gebiet. „Er mag dich wirklich gerne. Ich würd ihn zu gerne wieder mal ne Runde fliegen lassen, aber dieser blöde Malfoy hat da seine Finger im Spiel.", erklärte Hagrid ihr traurig. Amina nickte verstehend. „Ja, Lucius bekommt leider viel zu oft, was er will.", stimmte sie ihm zu. „Du sagst es! Der kauft sich einfach alles!" Der Halbriese stampfte wütend auf. Die beiden Tiere fuhren erschrocken zusammen. „'tschuldigung, ihr beiden.", sprach der Wildhüter hastig und gab beiden je ein Stück Fleisch. Diese gaben freudige Laute von sich. Amina schmunzelte.

Als sie wieder im Schloss ankam, traf sie in der Eingangshalle auf ihren Urgroßonkel, der in Begleitung eines alten Mannes mit weiß/grauem Haar war. Er sah Albus nie direkt an und zuckte immer Mal wieder mit dem Kopf. Als ihr Urgroßonkel sie bemerkte, unterbrach er das Gespräch. „Amina. Schön dich zu sehen.", lächelte er. Auch die Aufmerksamkeit seines Besuchers richtete sich auf sie. Sie konnte seine Neugier spüren. „Guten Morgen, Albus.", begrüßte Amina ihn schließlich mit monotoner Stimme.

Die Alchemistin - Bis in den TodWhere stories live. Discover now