Jahr 8: Kapitel 13 - Die Hoffnung

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In der Heulenden Hütte angekommen wartete der Dunkle Lord bereits auf sie. Nagini schwebte von einer magischen Kuppel geschützt neben ihm. Wie es von ihnen erwartet wurde, gingen sie in die Knie. Der Dunkle Lord gab ihnen mit einer Geste zu verstehen aufzustehen.

„Lucius hat euch also gefunden.", stellte er mit kühler Stimme fest. Irgendwie machte er Amina noch mehr Angst als sonst. „Bis jetzt wurde mir Potter noch nicht gebracht.", fuhr er fort. „Meine letzten Informationen sind, dass er sich im Schloss aufhält. Bis jetzt wurde er noch nicht auf den Ländereien gesehen.", antwortete Severus. Seine Körperhaltung war angespannt. Er schien die gefährliche Stimmung des Dunklen Lords zu bemerkten. „Und trotzdem hat man ihn noch nicht zu fassen bekommen. Ihr beide scheint nicht mehr besonders hilfreich zu sein." Bei diesen Worten verspannte sich Amina. Wenn er sie nicht als hilfreich erachtet, hatte er kein Grund sie am Leben zu lassen, wenn ihn etwas an ihnen störte.

„...Herr, ihr Wiederstand bröckelt-", versuchte Severus das Thema umzulenken. „- und das ohne eure Hilfe.", unterbrach der Dunkle Lord ihn. Amina bemerkte, dass Potter und seine Anhängsel zu ihnen gestoßen waren. Sie belauschten wohl das Gespräch. Der Dunkle Lord lobte Severus, doch Amina entging nicht, dass er bei seinen Worten immer die Vergangenheit benutzte. Irgendetwas stimmte nicht. Sie wurde nervös und konnte nur hoffen, dass man es ihr nicht ansah. Severus lief einige Schritte durch den Raum, um sich besser zu positionieren.

„Ich habe ein Problem.", sagte der Dunkle Lord schließlich nach einigen Sekunden der Ruhe. „Herr?", fragte Severus. Ihr Gegenüber spielte ein Wenig mit Albus' ehemaligem Zauberstab. Amina konnte den Stab flüstern hören. Sie spürte die Verbundenheit des Stabs mit jemandem in der Nähe. Unauffällig ließ sie ihren Blick wandern. Draco war nicht hier. Nur Potter und...Potter! Sagte Severus nicht, dass Potter mit Dracos stab aus Malfoy Manor geflohen war? Er hatte ihn bestimmt entwaffnet.

„Warum gehorcht der Zauberstab mir nicht, Amina?", fragte der Dunkle Lord und sah sie mit seinen Blutroten Augen an. Amina sah zu Severus, der nickte, dann sah sie den Dunklen Lord wieder an. „Ich kann Euch nicht mehr sagen, als euch Mr. Ollivander bestimmt schon gesagt hat, Herr." Severus sah fragend zwischen ihnen hin und her. „Ich verstehe nicht. Ihr habt außergewöhnliches mit dem Stab vollbracht." Der Dunkle Lord schüttelte den Kopf und erklärte, dass er keinen Unterschied spüre zwischen diesem Stab und seinem ersten.

„Keinen Unterschied.", murmelte er nochmals, dann fragte er sie beide, warum sie dachten, dass er sie zu sich bestellt hatte. Severus war derjenige, der für sie beide antwortete und anbot Potter für ihr suchen zu gehen. Er versuchte also vom Dunklen Lord wegzukommen. Anscheinend hatte er die Lage inzwischen ebenfalls als extrem gefährlich eingestuft. Der Rotäugige widersprach und jeder weitere Versuch von Severus ihn von seinem Vorhaben zu überzeugen scheiterte. Amina blieb stumm und beobachtete das Gespräch genau.

„Warum sagst du nichts, Amina?", fragte der Dunkle Lord schließlich, nachdem er die Diskussion mit Severus für beendet erklärt hielt. Wieder sah sie zu Severus, der nickte. „Severus hielt es für sicherer, wenn ich nur spreche, wenn er es mir gestattet, Herr." Ein kaltes Auflachen war zu hören. „Sag, Amina, weißt du, was an dem Stab deines Urgroßonkels so besonders ist?", fragte er schließlich. Sie schüttelte den Kopf. „Es ist der Elberstarb. Ein Teil der Heiligtümer des Todes. Hat er dir davon erzählt?" Sie nickte. „Wusstest du, dass er den Stab besaß?", zischte der Zauberer wütend. Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte es tatsächlich nicht gewusst. Lediglich, dass der Zauberstab früher Grindelwald gehört hatte, hatte Albus ihr erzählt. Aber es erklärte, warum Grindelwald und er so mächtig gewesen waren. Sie waren nicht nur begabt, sondern hatten auch einen sehr mächtigen Zauberstab.

„Wem dient der Starb wirklich? Wer ist sein Herr?", fragte der Dunkle Lord weiter. Sie sah wieder zu Severus. Dieser hatte seine Lippen aufeinandergepresst. Er wusste, was kommen würde. Sie hatten über eine solche Situation besprochen, nachdem Amina den Dunklen Lord am See getroffen hatte. Amina kämpfte mit ihrer Selbstbeherrschung. Der Schwarzhaarige nickte leicht. „Severus.", flüsterte Amina kaum hörbar. „Wie war das? Sprich etwas lauter.", bat der Dunkle Lord sie höhnisch. „Severus. Der Stab dient Severus, Herr.", antwortete sie lauter. Ihr Herzschlag klang laut in ihren Ohren, in der Stille, die nach ihren Worten folgte.

Die Alchemistin - Bis in den TodWhere stories live. Discover now