Jahr 2: Kapitel 5 - Der Troll

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Severus und sie standen dem Schulleiter gegenüber, welcher sie vielsagend anlächelte. „Ich habe ein wenig nachgedacht...", fing er an zu sprechen. Amina stand stocksteif da. Würde er die Beziehung verbieten? Durfte sie Severus nicht mehr helfen? Was würde jetzt kommen? „Ich würde gerne Professor Quirrell ein Hindernis auf dem Weg zum Stein platzieren lassen.", beendete er seinen Satz. Amina stockte der Atem. Sie war überrascht, erleichtert und verwirrt. Severus schien es ähnlich zu gehen.

Eine Minute lang blieb es still. Albus sah die beiden fragend an. „Hat es euch die Sprache verschlagen?", fragte er amüsiert. Severus fasste sich als erstes wieder. „Ich habe ehrlichgesagt mit etwas anderem gerechnet, Direktor.", gestand er und entspannte sich ein wenig. „So, mit was denn?" Albus sah ihn interessiert an, obwohl er die Antwort schon zu kennen schien. Amina war diejenige, die antwortete. „Wir hatten eher mit einer Standpauke in Richtung Wie könnt ihr so was nur tun? Ihr seid doch beide Arbeitskollegen! gerechnet." „Ich denke, ihr seid alt genug, um das selbst entscheiden zu können. Außerdem bin ich lediglich dein Onkel. Das überlasse ich meinem Bruder." Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu.

„Aber ich gebe zu, es wäre besser, wenn ihr eure Verbundenheit so lange wie möglich für euch behaltet. Das schließt leider auch jegliche...Zukunftsplanung mit ein." Er sah die beiden bedauernd an. „Danke, wir verhüten.", kam es trocken von Amina. Bevor dieses, durchaus peinliche, Gespräch weiter in die falsche Richtung ging, sagte sie schnell: „Ich denke, es ist keine gute Idee Quirinus zu vertrauen. Eher im Gegenteil. Es wäre eine gute, ihm zu misstrauen. Ich habe ihn im Verdacht, selbst der mögliche Dieb zu sein." Albus sah nicht überrascht aus. „Aber das wussten Sie schon.", stellte Severus fest und lehnte sich an Aminas Schreibtisch. „Auch ich habe diese Vermutung. Aber ich habe weder einen Beweis, noch bin ich mir sicher.", gestand der Schulleiter.

„Warum willst du ihn dann ein Hindernis machen lassen?", fragte Amina. „Behalten deine Freundschaften nah und deine Feinde noch näher.(8)", philosophierte er. „Verstehe." Severus verschränkte seine Arme. „In Ordnung. Er soll eines der Hindernisse machen. Ich werde ihn und Minerva zusammen runterführen. Dann wird er nicht auf dumme Gedanken kommen.", stimmte Amina zu und lehnte sich neben Severus an den Schreibtisch. Albus nickte zufrieden. „Eine gute Idee. Ich werde mit ihm sprechen." „Erwähne den Stein bitte nicht.", bat ihn Amina. „In Ordnung, meine Liebe. Dann verabschiede ich mich wieder. Euch noch einen schönen Tag." Er zwinkerte den beiden noch einmal zu und verließ das Büro.

Sie lehnten stumm nebeneinander. „Du hättest mir sagen können, dass er es weiß.", brach Severus schließlich die Stille. Er klang verärgert. Amina nickte langsam. „Ja, das hätte ich tun können. Es hätte aber nichts geändert, außer, dass du von seinem wissenden Grinsen genauso genervt wärst wie ich. Außerdem hatte ich noch eine sehr kleine Hoffnung, dass er es doch nicht weiß.", gestand sie. Severus zog amüsiert eine Augenbraue hoch. Sein Ärger war schnell verschwunden.

Dann stieß er sich von dem Tisch ab und stellte sich vor sie. „Sag, das mit der...Zukunftsplanung...ich will dich nicht von etwas abhalten. Bis ich mit dem Auftrag fertig bin, könnte es...zu spät sein...", fing er an und sah sie dabei leidend an. Sie unterbrach ihn. „Ich weiß das, Severus. Das ist okay so, wie es ist. Ich gebe zu, dass...ich wollte eigentlich nie..." „...Kinder?", beendete er ihren Satz und wirkte dabei fast schon erleichtert. Sie nickte. „Ist das ein Problem für dich?", fragte sie ihn, da sie nicht wusste, wie er zu diesem Thema stand. Doch er schüttelte leicht den Kopf. „Nein. Ich denke, die Kinder in dieser Schule reichen mir vollkommen, um mir den letzten Nerv zu rauben.", gestand er in sarkastischem Ton. „Nicht nur dir.", stimmte Amina ihm trocken zu. Sie war froh, dass sie das geklärt hatten. Sollte sich ihre Meinung je ändern, würden sie nochmals darüber reden können. Sie verschränkte die Hände in seinem Nacken. „Da wir das jetzt geklärt hätten, könnten wir...", sie beendete den Satz nicht und küsste ihn stattdessen. „Eine sehr gute Idee.", stimmte er zwischen zwei Küssen zu und hob sie auf ihren Schreibtisch.

Die Alchemistin - Bis in den TodWhere stories live. Discover now