Jahr 1: Kapitel 18 - Harry Potter

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Wenige Tage nachdem Amina ihre Familienverhältnisse endlich klären konnte, stattete sie zusammen mit dem Schulleiter dem Eberkopf einen Besuch ab. Die Schenke hatte noch nicht geöffnet, weshalb ihr Urgroßonkel an der Tür klopfte. Es dauerte nicht lange, da wurde die Tür einen Spalt breit geöffnet. Der Wirt des Eberkopfes sah durch den Spalt. Er hatte dieselben strahlend blauen Augen wie der Schulleiter. „Albus." Amina war sich nicht sicher, ob der Name als Begrüßung oder als Feststellung ausgesprochen wurde, jedenfalls öffnete der Wirt die Tür weiter und ließ sie beide eintreten.

„Guten Abend, Aberforth.", begrüßte Dumbledore seinen Bruder und trat ein. Amina folgte ihm. „Was willst du?", fragte Aberforth und beäugte erst seinen Bruder und dann Amina skeptisch. „Ich möchte dir gerne jemanden vorstellen.", erklärte der Gefragte und zeigte auf die Alchemistin. „Das hier ist Amina Nagini Tahnea. Sie ist die Tochter von Acheron Credence Tahnea. Sein Geburtsname war Barebone." Aberforth entglitten sämtliche Gesichtszüge. „Wenn das ein Scherz sein soll, dann ist er nicht gut.", grunzte er. „Ist es nicht. Mein Vater war der Sohn Ihres Sohnes.", antwortete sie ihm, noch bevor Dumbledore antworten konnte.

„Aurelius hatte einen Sohn? Warum weiß ich nichts davon?", fragte der alte Zauberer weiter und polierte dabei ein Glas mit einem dreckigen Lappen. Der Schulleiter setzte sich auf einen der Hocker am Tresen und gab Amina zu verstehen, sich ebenfalls zu setzen. „Weil Nagini Aurelius es vermutlich nicht mitteilen konnte. Er wird es selbst nicht gewusst haben.", vermutete der Schulleiter. „Das würde erklären, warum mein Vater seinen Vater nicht kannte.", stimmte Amina ihm zu.

„Dann bist du meine Urenkelin?", fragte der Wirt an sie gerichtet. Sie nickte bestätigend. „Ich bin Aberforth." Er streckte ihr eine Hand entgegen. „Amina.", antwortete sie und schüttelte die dargebotene Hand. „Sehr schön.", strahlte ihr Urgroßonkel und fing dann ein Gespräch über Aminas Familie an, an dem sich auch Aberforth mehr oder weniger beteiligte. Sie erfuhr einiges über die beiden Brüder und erklärte ihnen, was sie von ihren Eltern und Großeltern alles wusste. Aberforth war nicht besonders erfreut, als er hörte, dass Acheron ein Todesser war.

Es war der letzte Schultag in diesem Jahr. Nach dem Abschlussfest am Morgen sollte die Schülerschaft nach Hause fahren. Amina selbst hatte vor, noch bis Ende Juli zu bleiben und dann zwei Wochen nach Devon zu gehen, um den Meister und seine Frau zu besuchen. Die restlichen Ferien wollte sie mit Severus bei sich zu Hause verbringen. Er wollte sie nicht mit zu sich nehmen, meinte es sei keine schöne Gegend. Er hatte ihr jedoch versprochen, ihr das Haus irgendwann einmal zu zeigen, indem er seine Sommer verbrachte. Sie hatte nicht viel einzuwenden. Sie vermisste ihre eigene Wohnung in Waterperry und freute sich darauf, wieder an der Thame spazieren gehen zu können. Außerdem könnte sie einige ihrer Bücher austauschen, die sie nicht mehr benötigte oder bereits gelesen hatte.

Die Abschlussfeier gestaltete sich relativ unspektakulär, wenn man Lehrkraft war. Als Schülerin hatte sie sie um einiges aufregender empfunden, was zwar nicht an den bevorstehenden Ferien an sich lag, die sie bei ihren Eltern im Familienanwesen verbringen musste, sondern viel mehr an der Freude ihrer Clique während der letzten Stunden eines Schuljahres in Hogwarts. Ihre Freunde hatten sich während jeder Abschlussfeier flüsternd erzählt, worin genau ihre Sommerferienpläne bestanden.

Nach der Feier saßen alle Lehrkräfte im Lehrkräftezimmer noch mal zusammen, um Ronald zu verabschieden und das Schuljahr ausklingen zu lassen. Schon morgen würden die Ersten abreisen. Amina setzte sich zu Minerva, Filius und Severus. Filius fragte Minerva gerade: „Liege ich damit richtig, dass nächstes Schuljahr Harry Potter zu uns kommen wird?" „Ja, das ist richtig. Mr. Potter wird Ende Juli elf. Dann kommt er endlich von diesen schrecklichen Muggeln weg.", bestätigte diese. „Er lebt unter Muggeln?", fragte Amina. Minerva nickte bestätigend. „Ja bei seiner Tante und seinem Onkel. Ganz schreckliche Menschen. Sie lassen ihn in einem Schrank unter der Treppe schlafen und behandeln ihn wie einen Hauselfen." Sie sah empört aus.

Die Alchemistin - Bis in den TodWhere stories live. Discover now