Die Alchemistin - Bis in den Tod

Jahr 8: Kapitel 9 - Die Erkenntnis

„Wie kann ein einziger Mann nur so viele Dinge sammeln?", fragte Severus der zusammen mit Amina in der ehemaligen Wohnung von Albus stand. Diese war über und über voll mit verschiedenen Gerätschaften, Dekoration und anderem Krimskrams. „Die bessere Frage ist, warum er mir diese Wohnung vererbt hat. Er wird sich bestimmt etwas dabei gedacht haben.", antwortete Amina die gerade eine seltsame Apparatur in Händen hielt und sie kritisch betrachtete. „Es ist eine Wohnung in Godric's Hollow. Vielleicht lag es an der Ortschaft.", überlegte der Schulleiter und räumte weiter Bücher durch einen Spiegel auf dessen anderer Seite Addy diese abnahm. „Das glaube ich nicht wirklich. Albus wusste, dass deine Erinnerungen an diesen Ort nicht positiv sind, und mich verbindet mit dem Ort nichts außer diese Wohnung. Nein, es muss etwas anderes sein."

Amina sah sich nachdenklich um. Sie waren schon zwei Tage damit beschäftigt aufzuräumen. In wenigen Tagen war Weihnachten und sie würden die Schule über die Feiertage nicht verlassen können also nutzten sie die wenigen Tage davor. „Was ist das?", fragte Severus sie als sie wieder eine der Apparaturen in die Hand nahm. „Ein Schreibtelegraph." „Was ist das?", wiederholte er die Frage und kam interessiert näher. „Im Prinzip kann man damit codierte Nachrichten über eine große Distanz hinweg verschicken. Der Empfänger kann den Code wieder entschlüsseln und die Nachricht lesen." „Also etwas ähnliches, wie ein Brief." Amina nickte. „Nur schneller und man schreibt den Text nicht wirklich, sondern benutzt einen Morsecode. Eigentlich eine sehr interessante Erfindung der Muggel." „Ist es nützlich?", fragte der Schwarzhaarige mit hochgezogener Augenbraue. „Nein, nicht mehr. Dieses Gerät ist schon lange nicht mehr zu gebrauchen.", antwortete Amina und stellte es zu den unnützen Dekorationsartikeln.

Sie räumten noch den ganzen Tag und den darauffolgenden auf, ohne herauszufinden, warum Albus ihr diese Wohnung hinterlassen hatte. Schlussendlich hatten Severus und Amina die Wohnung so hergerichtet, wie die anderen Zufluchten auch und hatten alle anderen Dinge entweder in ihr Anwesen oder in ihre Räumlichkeiten nach Hogwarts gebracht.

Am dreiundzwanzigsten Dezember räumten sie die unzähligen Bücher, die Amina von ihrem Urgroßonkel geerbt hatte, in die Regale der Bibliothek. Addy hatte ihnen Tee gebracht und sie dann allein gelassen. Sie schwiegen, während sie ein Buch nach dem anderen in die hohen Regale räumten. Irgendwann stelle Amina eines der Bücher in das Regal, während ihr Blick auf einen der Buchrücken viel. Die Erkenntnis traf sie, wie ein Schlag. Sie ließ das Buch in ihrer Hand fallen. Ohne es weiter zu beachten, zog sie das Buch, welches ihr ins Auge gefallen war, aus dem Regal und lief eilig an einen der Lesetische. „Ist alles in Ordnung?", fragte Severus, der ihre Handlung stumm beobachtet hatte. „Ich habe gerade etwas begriffen. Da hätte ich schon früher draufkommen können. Wie konnte ich so blind sein!", schimpfte sie vor sich hin und überflog weiter die Zeilen in dem Buch. Der Tränkemeister hielt es für eine gute Idee seine Frau nicht in ihren Recherchen zu stören und hob das Buch auf, das sie fallen gelassen hatte.

Wenige Minuten später klappte Amina das Buch vor ihr wieder zu. „Hast du deine Antwort?", fragte Severus mit ruhiger Stimme. Amina nickte. „Wenn ich es dir erzähle, müssen wir diese Erinnerung versiegeln. Sofort und so gut, wie es irgendwie möglich ist.", warnte sie und sah ihn mit ihrem sehenden Auge ernst an. Er nickte. „Was hast du herausgefunden?", fragte er und kam zu ihr an den Tisch. „Ich weiß, was Potters Auftrag ist, wie Regulus gestorben ist oder vielmehr, wobei und ich weiß, was es mit Potter und der Nagini auf sich hat. Ich kenne das Geheimnis des Dunklen Lords.", ließ Amina die Bombe platzen. „Woher weißt du es?", fragte Severus aufgeregt und sah sich den Titel des Buches an. „Horkruxe. Die dunkelste aller Künste.", las er den Titel des Buches vor. „Ein Einzelstück?", vermutete er. Amina nickte. „Das ist aber nicht das entscheidende. Erinnerst du dich, dass ich genau dieses Buch am Ende der Osterferien in das Regal geräumt habe?"