Kapitel 30: Das Problem von Lucia

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• Lucia •

Mittlerweile sehe ich nur noch reines Weiß, dieser Schwindel und dieses taube Gefühl in meinem Kopf nehmen mir meine Sicht.

Ich spüre noch immer Isamail bei mir, er hält mich behutsam fest. Aber mehr als das spüre ich nicht.

„Du bist nun zuhause, Kleines. Friedliche Träume", raunt Isamail mir aus weiter Ferne zu.

Dann nehme ich war, wie er mich behutsam auf etwas ablegt. Sehen tue ich immer noch nur reines Weiß, meine Hände fühlen unbeholfen nach Halt. Der Untergrund gibt nämlich nach und mich umfängt sowas wie eine zähflüssige Masse, die mich aber auch nicht nass macht. Dreiviertel meines Körpers versinkt in Liegeposition darin, dieses zähflüssige Zeug, was ich nicht mal greifen kann, fühlt sich warm und geborgen an. Und es ist, als schwebe ich darin. Wow, es fühlt sich echt friedlich an.

Und es fühlt sich nach reinem Licht an.

Ich tue genau, was er sagt: Ich lasse mich fallen.

Mit der Feststellung dämmere ich weg, weil ich dieser unendlichen Müdigkeit nachgebe.

• Delian •

Gewappnet mit ein paar der Kochbücher aus Lucans Bibliothek geht unsere kleine Kuchengruppe nun in Lucans Küche. Die Bediensteten scheinen nun alle woanders zu sein, aber das soll mir recht sein.

Unsere Backrunde besteht nun aus Fenja, Jaron, Valerie, Taavi, Clarissa, Sorin und mir. Oh und Benedikt eilt noch auf den letzten Drücker herbei, breit grinsend sieht er mich an.

Kuchen lässt er sich nicht entgehen!

„Also, für das Kuchenbüffet machen wir acht verschiedene Kuchen, also machen wir vier Zweiergruppen und jede Gruppe backt zwei Kuchen. Ich habe die Kuchen, die wir backen wollen, markiert", erkläre ich frei heraus.

„Na, da ist aber jemand enthusiastisch bei der Sache", witzelt Benedikt als Erstes drauf los.

„Ich hatte in meiner alten Welt eine Lehrstelle als Bäcker in Aussicht und wäre noch gerne Konditormeister geworden im Anschluss. Nun, was nicht ist, kann ja noch werden", erwidere ich breit grinsend.

Alle sehen mir mit einem Lächeln entgegen, nur Sorin hat einen ganz speziellen Blick drauf. Er weiß, wie hart der Weg für mich bis dahin war. Und jetzt diesen Traum leben zu können, es doch noch zu etwas bringen zu können, das wäre ...

„Ich besorge dir in meiner Länderei deine Bäckereilehre, dann kannst du Bäckermeister und Konditormeister werden", sagt Sorin sofort.

Seine heldenhafte Art verwundert ausnahmslos jeden, außer mich.

„Das hört sich gut an, das würde mich freuen", entgegne ich schließlich.

Nun legt sich auf Sorins sonst so gleichgültige Mimik in solchen Themen doch mal ein Lächeln.

„Also, zu den Zweiergruppen und die Zusammensetzung, ich würde vorschlagen", beginne ich, doch werde unterbrochen.

„Ich gehe mit Fenja in eine Gruppe!", ruft Clarissa voller Begeisterung dazwischen.

„Ich nehme natürlich meinen Taavi", sagt Valerie und schmiegt sich verliebt an ihren Gemahl.

„Ich nehme das künftige Fachpersonal", haut Benedikt mit einem Grinsen raus und klopft mir auf die Schulter.

Ja und dann ist es vorbei, denn die einzigen zwei Vampire, die nun noch übrig sind ...

„Echt jetzt? Mit dem Griesgram soll ich in eine Gruppe?", meint Jaron augenrollend und deutet auf Sorin.

Kronprinz Silas IIDove le storie prendono vita. Scoprilo ora