Kapitel 5: 'Verfolgungsjagd unterm Sternenhimmel'

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Ich fluchte im Stillen.

Was dachte sich Blake bei solchen Aktionen eigentlich?

Ich seufzte, schnappte mir meine Schuhe und schlüpfte rein. Denn eins war klar, ich würde ihn nicht allein losziehen lassen.

Immerhin könnten die zwei Typen da unten gefährlich sein - vermutlich waren sie das auch - und mit viel Pech waren sie hinter Blake und mir her.
Also rannte ich Blake nach um ihn doch noch einzuholen.

Ich bemühte mich möglichst leise zu sein, denn wenn ich jetzt noch hier draußen erwischt wurde konnte ich mit ordentlich Ärger rechnen.

Auf der Treppe nach unten wäre ich beinahe ausgerutscht und verfluchte mich selbst dafür. Konzentrier dich auf die Stufen, ermahnte ich mich und schaffte es doch tatsächlich ohne die Steintreppe herunter zu purzeln.

Von der untersten Stufe aus konnte ich Blake sehen. Er stand an einem der Fenster, das nach vorne auf den großen Hof gerichtet war. Ich merkte, dass er mich noch nicht bemerkt hatte.

Langsam kam ich zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter. Er drehte sich überrascht zu mir um.

"Kannst du hören was sie sagen?", fragte ich ihn leise.

"Ich konnte nicht viel hören", antwortete er. "Aber sie haben irgendetwas von einer Organisation gesagt und das schon drei von ihnen tot sind."

Ich nickte nachdenklich, da sah ich wie der eine Typ sich in unsere Richtung drehte.

Ich dachte zwar nicht, dass er uns sehen konnte, doch irgendwie hatte er uns bemerkt. Er stieß den anderen Typen an und dann rannten beide los. "Wir müssen ihnen folgen", bemerkte ich und rannte zu der großen Eingangstür.

Blake seine Hand schraubte sich um meinen Arm. "Nicht so schnell", ermahnte er mich.

Ich drehte mich zu ihm um. "Was ist denn?", fragte ich etwas genervt von seiner Fürsorge. Ich liebte ihn wirklich, doch er war manchmal einfach zu besorgt. Ich konnte auf mich selbst aufpassen.

"Ich lasse dich sie so nicht verfolgen", bemerkte Blake.

Ich ahnte schon, dass er mich zurück auf seiner Zimmer schickte, doch stattdessen seufzte er und zog ein Messer hervor. "Ich lasse nicht zu, dass du sie unbewaffnet verfolgst", erklärte er und reichte es mir. Erst da fiel mir wieder ein, dass ich mein Messer am Flughafen abgemacht hatte und Burn mitgegeben.

Er hatte es vermutlich immer noch.

Also blieb mir nichts anderes übrig als Blake sein Messer entgegen zu nehmen. Ich zog ihn in meine Arme und küsste ihn. "Pass auf dich auf", bat ich ihn.

Er nickte. "Du auch auf dich."

Ich wusste nicht was ich erwartete. Doch Blake war auch nachts entführt wurden. Ich traute der Sache also nicht.

Dann stürmten wir aus dem Schulhaus und Blake deutete in Richtung des Tores. "Das ist der sinnvollste Weg von hier weg." Ich hatte es schon geahnt.

Blake und ich trennten uns und ich rannte den Waldweg entlang, den für die Autos. Das war vermutlich der kürzeste. Vielleicht konnte ich sie einholen, außerdem kannte Blake sich hier in dem Wald besser aus als ich.
Ich war nur ein kleines Stadtkind.

Ich versuchte so viel wie möglich zu sehen und konnte irgendwann ein Knacksen im Wald hören. Ich verharrte in der Bewegung und drehte mich dann um. "Wer ist da?", fragte ich möglichst laut und versuchte nicht vor Kälte zu Zittern.

Ich hörte schnelle Schritte, die sich von mir entfernten und setzte mich auch in Bewegung. Vor mir konnte ich die verschwommenen Umrisse einer dunklen Gestalt sehen.

Tatsächlich hatte ich einen von ihnen eingeholt.

Ich versuchte noch schneller zu werden und spürte kurz den Schmerz durch meine noch nicht ganz verheilte Rippe zucken.
Wie musste es dann erst Blake gehen?
War er überhaupt noch auf den Beinen? Oder lag er schon mit quälenden Schmerzen auf dem Waldboden?

Ich kam demjenigen vor mir immer näher und griff nach seiner Kapuze.

Danach lief vor meinem Augen alles wie in Zeitlupe ab. Ich riss ihm die Kapuze vom Kopf und erkannte trotz mangelndem Licht das Gesicht.

In dem Moment hörte ich Motorengeräusche und sah mich um. Ein Auto kam auf uns zu und vermutlich waren wir schon entdeckt worden. Ich sah mich um und konnte sehen wie etwas graues sich uns näherte.

Ich erkannte sofort, dass das graue etwas Blake seine Jogginghose war. "Bleib da", zischte ich ihm zu.

Das Auto hielt direkt vor dem Typen, den ich verfolgt hatte und als ich nicht mehr geblendet wurde konnte ich den Fahrer und Beifahrer erkennen.

Es handelte sich dabei um niemand geringeren als um Carmen und Derrick.

Die Beifahrertür öffnete sich und ich spürte Carmens Blick auf mir. "Ivory, Grigorios, ihr seid zu spät noch draußen", bemerkte sie streng. "Morgen könnt ihr euch bei mir eine Zusatzaufgabe abholen und jetzt kommt ihr ins Auto damit ihr auch zurück ins Schulhaus kommt."

Ich hoffte, dass Blake so schlau war und zurück zum Schulhaus laufen würde und sich versteckt halten würde.


**Grigorios weiß viel, oder?

Liebe Grüße,
Julia**

School of Warriors - Rising Flame (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now